Kurz gefasst: nicht wirklich. Auch wenn bei einem großen internationalen Kongress immer Neuigkeiten angekündigt und erwartet werden. Das Streitthema ACOS bleibt nach wie vor eines. Manche Kollegen – auch solche, die in London vor Ort waren und im Publikum saßen – würden den Begriff am liebsten verbieten. Andere führen Studien dazu durch. Das ist auch nötig, denn mit der Evidenz zu ACOS sieht es bisher noch ziemlich mau aus. Von den neuesten Studien wurde in einem Symposium1 berichtet.
Kleiner Selbsttest zwischendurch: Wissen Sie, wie ACOS ausgeschrieben heißt? Und wann sich die beiden internationalen Expertengremien GINA und GOLD auf diesen Begriff einigten? Die Antwort (*) folgt unten.
Nun zu den berichteten Erkenntnissen: Eine einheitliche ACOS-Definition gibt es bis heute nicht. Insofern variiert die Prävalenz unter COPD- bzw. Asthma-Patienten je nach den herangezogenen Kriterien, ist aber in jedem Fall relevant. In einer epidemiologischen Studie aus Holland reichte sie unter 850 Asthma/COPD-Patienten von 10% bis 38%. Nur ein Patient erfüllte das Kriterien-Spektrum aller ACOS-Definitionen.
Was sich relativ klar abzeichnet:
In diesem Jahr wurde übrigens auch eine spanische Kohortenstudie2 publiziert, derzufolge COPD-Patienten ohne ACOS-Kriterien am Ende der einjährigen Beobachtungszeit eine schlechtere Überlebensprognose hatten als jene mit ACOS.
*Antwort: Asthma-COPD overlap syndrome; seit 2014 konsentierter GINA/GOLD-Begriff; Download-Möglichkeit der ACOS-Leitlinienempfehlung (Update 2015) hier
Referenzen: