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ASCO 2017: neuer Therapieansatz bei fortgeschrittenem Melanom und Hirnmetastasen

Erste Wirksamkeitsdaten zu Nivolumab in Kombination mit Ipilimumab zeigen antitumorale Aktivität bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom und Hirnmetastasen

Mehr als die Hälfte der Melanompatienten mit Hirnmetastasen (55 %) zeigten ein intrakranielles objektives Ansprechen. Davon erreichten 21 % ein vollständiges intrakranielles Ansprechen.

Anlässlich der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2017 veröffentlichte Bristol-Myers Squibb Daten der Phase-II-Studie CheckMate-204. In dieser Studie wird erstmals die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Nivolumab in Kombination mit Ipilimumab als potentielle Behandlungsoption für Patienten mit Hirnmetastasen, die durch ein malignes Melanom verursacht wurden, untersucht.

Der primäre Endpunkt, die intrakranielle "Clinical Benefit Rate" (CBR), lag bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 9,2 Monaten für die 75 ausgewerteten Patienten bei 60 % (95 %-KI: 48–71).

Die intrakranielle CBR ist definiert als vollständiges Ansprechen plus partielles Ansprechen plus Krankheitsstabilisierung über mindestens sechs Monate.

"Mehr als 70 % der Melanompatienten im Stadium IV entwickeln im Verlauf der Erkrankung Hirnmetastasen, die leider mit einer ungünstigen Prognose verbunden sind", so Hussein Tawbi, M.D., PhD, Associate Professor, Department of Melanoma Medical Oncology, Division of Cancer Medicine, The University of Texas MD Anderson Cancer Center.

"Die ermutigenden Ergebnisse der Studie CheckMate-204 zeigen erstmals Wirksamkeitsdaten einer immunonkologischen Kombinationstherapie für Melanompatienten mit unbehandelten Hirnmetastasen. Für dieses Patientenkollektiv ist dies ein völlig neuer Therapieansatz."

Bei 21 % (n = 16) der Patienten wurde ein vollständiges intrakranielles Ansprechen erreicht; 33 % (n = 25) zeigten ein partielles Ansprechen und bei 5 % (n = 4) konnte eine Krankheitsstabilisierung erreicht werden. Die intrakranielle objektive Ansprechrate (ORR) betrug 55 % (95 %-KI: 43–66). Das Verträglichkeitsprofil entsprach dem früherer Studien mit Melanompatienten ohne Hirnmetastasen. Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (AE) der Grade 3 oder 4 traten bei 52 % (n = 39) der Patienten auf; davon waren 8 % (n = 6) neurologische AE einschließlich Kopfschmerzen.

Drei behandlungsbedingte Todesfälle wurden aufgrund eines kardiogenen Schocks, einer intrakraniellen Blutung oder einer malignen neoplastischen Progression berichtet.

CheckMate-204 ist eine offene Phase-II-Studie, in die 75 Patienten eingeschlossen wurden, deren Melanom bis in das Gehirn gestreut und zu einer oder mehreren asymptomatischen Hirnmetastasen von 0,5–3,0 cm Größe geführt hat.

Im Rahmen dieser Studie wurden die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Nivolumab in Kombination mit Ipilimumab gefolgt von Nivolumab als Monotherapie untersucht. Der primäre Endpunkt war die intrakranielle CBR.

Sekundäre Endpunkte umfassten das Gesamtüberleben, die extrakranielle CBR und die Verträglichkeit.

Die Patienten wurden für vier Dosen alle drei Wochen mit Nivolumab (1 mg/kg Körpergewicht) und Ipilimumab (3 mg/kg Körpergewicht) und anschließend alle zwei Wochen mit Nivolumab (3 mg/kg Körpergewicht) bis zur Krankheitsprogression oder Toxizität behandelt. Patienten, bei denen unter der Kombinationstherapie schwerwiegende AE auftraten, konnten Nivolumab als Monotherapie erhalten, sobald die Toxizität nachgelassen hatte.

Patienten mit einer Progression der Oligometastasen im Gehirn konnten mittels stereotaktischer Strahlentherapie behandelt werden, sofern eine auswertbare Hirnmetastase verblieb.

Die mediane Anzahl der Dosen unter der Kombinationstherapie lag bei drei Dosen (1–4); 28 Patienten (37 %) erhielten vier Induktionsdosen der Kombinationstherapie und 42 Patienten (56 %) begannen eine Erhaltungstherapie mit Nivolumab (median 12 Dosen, 1–36).