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Ärztekammerpräsidentin fordert weniger Schadstoffausstoß

Fahrzeugabgase in Städten gehören zu den Risikofaktoren für die Entstehung der Lungenkrankheit COPD. Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker appelliert an SPD und CDU, dies bei den Koalitionsverhandlungen im Blick zu behalten.

Hohe Stickoxidwerte für Zehntausende vorzeitige Tode verantwortlich?

Fahrzeugabgase in Städten gehören zu den Risikofaktoren für die Entstehung der Lungenkrankheit COPD. Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker appelliert an SPD und CDU, dies bei den Koalitionsverhandlungen im Blick zu behalten.

Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, hat größere Anstrengungen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes gefordert. Nach dem Rauchen sei die Luftverschmutzung durch Verkehr, Industrie und Heizanlagen der zweitgrößte Risikofaktor zur Entwicklung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, sagte die Lungenfachärztin. Die Europäische Umweltagentur geht davon aus, dass jährlich mehr als 10.000 Menschen in Deutschland vorzeitig aufgrund zu hoher Stickoxidwerte sterben. "Auch in Hannover macht die Luftverschmutzung krank", betonte Wenker. "Die hohen Emissionswerte sind einfach nicht mehr akzeptabel."

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat jetzt gegen mehrere Städte, darunter Hannover, eine Klage wegen der Überschreitung der Stickoxid-Grenzwerte angekündigt.

Wenker hofft, dass die neuen Regierungen auf Bundesebene und in Niedersachsen hier Prioritäten setzen werden: für eine saubere Luft, eine gesunde Umwelt und einen effektiven Gesundheitsschutz der Bürger, betonte sie. "Es ist an der Zeit, dass wir eine gesundheits- und umweltorientierte Technik fördern, verbindlich einführen und endlich auch als Wirtschaftsfaktor betrachten, denn mit zukunftsweisender Technik kann die Industrie auch marktwirtschaftlich erfolgreich sein."

Stickoxide sind auch der Streitpunkt in der Diskussion um Fahrverbote in Städten. Die Gase aus Stickstoff- und Sauerstoffatomen entstehen bei vielen Verbrennungsvorgängen. In Städten sind laut Umweltbundesamt Diesel-Fahrzeuge die größte Quelle. Das Gas kann auf Dauer die Lungenfunktion stören und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Zudem trägt es zur Bildung von Ozon und Feinstaub bei. Der wiederum kann ein Auslöser für die COPD abgekürzte Lungenkrankheit sein. Unter ihr leiden in Deutschland geschätzte drei bis fünf Millionen Menschen. Am Mittwoch, den 15.11. wird der Welt-COPD-Tag begangen.