Der Präsident der Berliner Ärztekammer, Günther Jonitz, hat dazu aufgerufen, die “absolut asozialen” Zustände für die Flüchtlinge auf dem Lageso-Gelände in Moabit zu beenden. “Momentan ist das Lageso-Gelände weder gesund noch sozial”, sagte Jonitz der RBB-Abendschau am Sonntag. “Was nützt es uns als Ärzten, wenn wir die Krankheiten dann behandeln müssen, die erst durch diese inhumane Warterei bei Wind und Wetter entstanden sind?”
Außerdem brauche es eine Verstetigung der ärztlichen Versorgung. Der Senat müsse definieren, wie viel Geld das Lageso der Caritas dafür in die Hand geben könne. Die Ärzte seien da, die Caritas sei da. Es fehle nur die entsprechende Anordnung des Senats.
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) als Registrierungsstelle für Flüchtlinge steht wegen der Wartezeiten seit längerem in der Kritik. Ehrenamtliche Helfer hatten am Samstag vor dem Roten Rathaus demonstriert. Sie kritisierten auch, dass die medizinische Versorgung noch immer von Privatpersonen organisiert werde.
Text: dpa /fw