Das “Netzwerk ambulante Ethikberatung Göttingen” solle am 29. September seine Arbeit aufnehmen und Medizinern Unterstützung in schwierigen Entscheidungssituationen bieten, sagte die Präsidentin der Ärztekammer, Martina Wenker. Es sei bundesweit einmalig.
Sie forderte am Dienstag zudem eine Ausweitung der Bundestagsdebatte zur Sterbehilfe. “Sie klammert die allgemeine Krankenhausversorgung aus. Immerhin stirbt ja fast jeder zweite Mensch im Krankenhaus”, sagte die Lungenfachärztin, die auch Vizepräsidentin der Bundesärztekammer ist.
Das Netzwerk besteht aus Ärzten, Pflegekräften, Patientenvertretern und Medizinethikern. Sie sollen Hausärzten und Pflegekräften helfen, die in der ambulanten Versorgung oft auf sich allein gestellt.
Wenker kritisierte eine eklatante Begriffsverwirrung bei Sterbehilfe und Suizidbeihilfe. “Jeder versteht etwas anderes darunter, das macht die Debatte so schwierig.” Patienten sollten am Ende ihres Lebens nicht durch die Hand, aber an der Hand des Arztes in Würde sterben. Es gelte, den Patientenwillen wieder stärker zu respektieren.
Ein Therapieabbruch auf Patientenwunsch sei kein Töten auf Verlangen, sondern ein Respektieren des Patientenwillens, sagte Wenker.
Text: dpa /fw