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Ärzte in Chile schauten während OP Fußball

Während einer Operation sollen Chirurgen in Chile den Elfmeterkrimi zwischen der Fußball-Nationalmannschaft ihres Landes und Portugal im Confederations Cup am Fernseher verfolgt haben.

OP-Team handelt grob fahrlässig

Während einer Operation sollen Chirurgen in Chile den Elfmeterkrimi zwischen der Fußball-Nationalmannschaft ihres Landes und Portugal im Confederations Cup am Fernseher verfolgt haben.

Auf einem Video, das am Freitag im Internet viral ging, ist zu sehen, wie die Ärzte mutmaßlich mitten im Eingriff mit Messer in der Hand kurz innehalten, um gebannt Chiles Torhüter Claudio Bravo bei der Abwehr der Elfmeter in der Partie vom Mittwoch zuzuschauen. Unklar war zunächst, ob das Video vielleicht eine Montage ist und wer es gedreht hat. Politiker reagierten entrüstet.

Nach euphorischem Jubel über einen gehaltenen Elfmeter widmet sich das OP-Team im Krankenhaus der Universität von Chile wieder seiner Arbeit, wie das Video zeigt. Der Patient soll während der ganzen Zeit unter Narkose gewesen sein. Karla Rubilar, eine unabhängige Politikerin, verurteilte das Geschehen als Verletzung von Rechten und Pflichten. Es gebe Grenzen im Leben, sagte sie.

Das Krankenhaus wies in einer Erklärung sowohl das Verhalten des Ärzteteams als auch das Filmen und Verbreiten des Videos "kategorisch" zurück. Beide Geschehnisse seien Einzelfälle und entsprächen "nicht dem gewöhnlichen Verhalten unseres Personals", hieß es.

Das Hospital will den Vorfall nun aufklären und Maßnahmen ergreifen. Der im Video gezeigte Patient habe sich von der OP mittlerweile zufriedenstellend erholt, hieß es weiter. Auch Gesundheitsministerin Carmen Castillo versprach, dem Vorfall auf den Grund zu gehen, wie die Zeitung El Mercurio schrieb. Chile steht am Sonntag im Finale gegen Deutschland. Bei der Partie gegen Portugal hatte Bravo drei Elfmeter gehalten.