Gesundheits-Apps liegen im Trend: Ständig drängen neue Anwendungen in den Markt. Dabei finden nur wenige Angebote den Weg in die Regelversorgung. Wie könnte sich das ändern? Und wie könnten Ärzte und Patienten tatsächlich von diesem Trend profitieren? Eine aktuelle Umfrage sucht Antworten.
Sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen im Gesundheitssystem bringen immer neue digitale Anwendungen auf den Markt. Sie reichen von Online-Coaching-Programmen, über die Online-Arztsprechstunde bis hin zu Diagnostik- und Therapie-Apps. Doch trotz großer Erwartungen sind fast alle diese Anwendungen noch weit davon entfernt, in die ärztliche Regelversorgung oder gar in ein reguläres Vergütungssystem integriert zu sein.
Und dies, obwohl verstärkt im Ausland schon eine Fülle von Evaluationen und Publikationen einen Nutzennachweis erbracht haben. Viele wissenschaftliche Beiträge, zum Beispiel im Journal of Medical Internet Research, zeigen, welche Möglichkeiten die neuen Online- und Mobileanwendungen bereits bieten und wie gut die Ergebnisse - zumindest teilweise - auch wissenschaftlich belegt sind.
Dabei ist die Debatte um die Chancen der Digitalisierung noch gar nicht mit allen Beteiligten geführt worden: Ärzte sind bislang noch nicht ausführlich zu ihrer Meinung über die neuen Möglichkeiten der Arzt-Patienten-Interaktion via Apps und im Web befragt worden. Wie sollten neue Leistungen in der schnelllebigen App-Welt ihren Nutzen nachweisen? Wer sollte gegebenenfalls die Finanzierung einer Evaluation übernehmen?
In einer großen, gemeinsamen Online-Umfrage von SpringerMedizin.de und Ärzte Zeitung, der DAK Gesundheit und der EPatient RSD GmbH soll herausgefunden werden, wie Ärzte zu Gesundheits-Apps und den Chancen der Digitalisierung stehen. Auch der Hartmannbund, der sich seit Jahren intensiv mit den Fragen der Digitalisierung beschäftigt, sowie die Ärzteplattform esanum unterstützen als Partner die Initiative.
Die Idee zu dem Projekt stammt von Dr. Alexander Schachinger, dem Geschäftsführer der EPatient RSD GmbH. Seit mehreren Jahren führt Schachinger jährlich den EPatient Survey durch, um die Verankerung der neuen Gesundheitswelt bei den Patienten abzufragen.
Denn längst ist eine Parallelwelt zur Regelversorgung entstanden: die Welt der Gesundheits-Apps und -Websites. Allein in Deutschland gibt es 45 Millionen Gesundheits-Surfer und -App-Nutzer. Der Innovationsdruck steigt, aber es ist noch kein Weg in Sicht, wie der Wildwuchs der Apps und Projekte in eine nachhaltige Weiterentwicklung der etablierten Medizin münden könnte.
Über die anonyme Online-Befragung wollen die Projektbeteiligten die Diskussion um die unabhängige Stimme der Ärzte erweitern. Die Umfrage ist ab sofort online erreichbar und läuft ca. 4 Wochen. Die Teilnahme dauert ca. fünf bis zehn Minuten. Ausführliche Ergebnisse sollen Mitte November bekanntgegeben werden.
Wenn Sie Ihre Meinung zu Gesundheits-Apps und der aktuellen Entwicklung im Bereich eHealth mitteilen möchten, können Sie an der Umfrage teilnehmen.