Die Barmer hat eine Zunahme von Angststörungen bei ihren Patienten auch in Sachsen registriert. 2016 hätten 6,6 Prozent der Versicherten im Freistaat von ihrem Arzt eine entsprechende Diagnose erhalten.
"Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung waren folglich rund 270.000 Menschen betroffen", teilte die Krankenkasse am Dienstag in Dresden mit. 2012 erhielten nur für 5,2 Prozent der Sachsen eine derartige Diagnose.
"Innerhalb von fünf Jahren ist die Anzahl der Betroffenen im Freistaat um rund 59.000 gestiegen", hieß es. Über alle Altersklassen hinweg seien deutlich mehr Frauen als Männer betroffen. Angststörungen gehören neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Symptome können Herzklopfen, Brustschmerz und Erstickungsgefühle bis hin zu Panikattacken sein. In bedrohlichen Situationen hat das Angstgefühl auch eine Schutzfunktion, hieß es.
Nach Angaben der Barmer leidet eine wachsende Zahl von Menschen unter typischen Angstsymptomen, ohne dass ein bestimmter Auslöser erkennbar ist. Die Ursachen dafür seien nicht ganz geklärt. "Vermutlich spielen biologische und psychische Faktoren eine Rolle, erlebte Traumata, Verluste, strapaziöse Erfahrungen, aber auch starker familiärer Stress oder andauernde extreme Arbeitsbelastung", erklärte Barmer- Landesgeschäftsführer Fabian Magerl.
Experten zufolge ist es sehr schwer, extreme Ängste selbst in den Griff zu bekommen. Sie raten deshalb zu frühzeitiger professioneller Hilfe. Symptome können beispielsweise durch Medikamente und psychologische und psychotherapeutische Behandlung gelindert werden.