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Alzheimer-artige Veränderungen im Hirn bei Schlafapnoe?

Die Ergebnisse einer französischen Studie weisen darauf hin, bei einer Schlafapnoe auch neurologische Risiken nicht außer Acht zu lassen. So konnte das Forschungsteam auf Hirnscans unter anderem erhöhte Beta-Amyloid-Werte erkennen.

Größere Amyloid-Belastung bei schlafbezogenen Atmungsstörungen

Die Risiken einer Schlafapnoe hinsichtlich verengter Atemwege und pneumonaler Erkrankungen sind hinreichend bekannt. Die Ergebnisse einer französischen Studie weisen allerdings darauf hin, auch neurologische Risiken nicht außer Acht zu lassen. So konnte das Forschungsteam auf Hirnscans unter anderem erhöhte Beta-Amyloid-Werte erkennen.

Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, eine Schlafapnoe zu entwickeln, besonders bei Männern. Ungefähr zwei bis drei Prozent der Bevölkerung sind vom Schlafapnoe-Syndrom betroffen.1 Die Risiken im Hinblick auf verengte Atemwege und dem hieraus resultierenden Gefahrenfaktor des vollständigen Atemstillstands sind weitreichend bekannt. Ein französisches Forschungsteam konnte allerdings im Rahmen aktueller Untersuchungen nachweisen, dass schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) in engem Zusammenhang mit größerer Amyloid-Belastung und Perfusion sowie einem erhöhten Metabolismus und Volumen grauer Materie im posterioren cingulären Cortex und Precuneus steht.2

Für die aktuellen Untersuchungen griff das Forschungsteam auf Gesundheitsdaten aus dem europäischen Medit-Ageing-Projekt zurück, das zwischen 2016 und 2018 in Frankreich durchgeführt wurde. Aus der ursprünglichen Studie griffen die ForscherInnen für ihre Analyse auf 127 Testpersonen zurück. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag bei 69,1 Jahren, bei 80 Testpersonen (63,0%) handelte es sich um Frauen. Als Grundlage für ihre Untersuchungen nutzten die Forschenden ausgefüllte Fragebögen der Teilnehmenden zu deren kognitiven Funktionen und ihrer Schlafqualität. Zur Studie zugelassen wurden nur Testpersonen, die keine Anzeichen von Gedächtnisverlust aufwiesen.

Schlafstörungen früh erkennen und ein gesundes Altern ermöglichen

Alle Testpersonen erhielten Messgeräte, um ihre Schlafqualität und ihr Atemverhalten während der Nacht zu messen. Über die Messung des nasalen Drucks konnte das Forschungsteam schlussfolgern, welche Testpersonen schlafbezogene Atmungsstörungen aufwiesen. Etwa 75% der Teilnehmenden waren von Schlafapnoe betroffen. Mittels MRT- und PET-Scans wurden die Hirnbilder aller Testpersonen gescannt. Die Bildgebungsverfahren stellten die Forschenden vor klare Resultate: Amyloid-Werte, das Volumen der grauen Materie, Perfusion und Metabolismus waren bei Teilnehmenden mit Atmungsstörungen deutlich erhöht.

Dr. Géraldine Rauchs, die leitende Studienautorin, sieht in den Forschungsergebnissen wichtige Grundlagen, um ein gesundes Altern zu ermöglichen. Die Forscherin wird auf dem Online-Portal "MedicalNewsToday" zitiert: "Dank der Verwendung verschiedener Bildgebungsverfahren werden hier die Mechanismen klar ersichtlich, welche die Verbindung zwischen Schlafqualität, dem Risiko kognitiven Abbaus und Alzheimer erklären. Natürlich erkranken Personen mit Schlafapnoe nicht zwangsweise an Alzheimer, aber es besteht in jedem Fall ein erhöhtes Risiko. Zur Behandlung von Schlafapnoe existieren allerdings viele wirkungsvolle Therapien. Deshalb tragen eine frühe Diagnostik und Behandlung von Schlafstörungen deutlich zur Absicherung eines gesunden Alterns bei."3

Quellen:
1. https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/schlafstoerungen/was-ist-schlafapnoe/
2. André C, Rehel S, Kuhn E, et al. Association of Sleep-Disordered Breathing With Alzheimer Disease Biomarkers in Community-Dwelling Older Adults: A Secondary Analysis of a Randomized Clinical Trial. JAMA Neurol. Published online March 23, 2020. doi:10.1001/jamaneurol.2020.0311
3. https://www.medicalnewstoday.com/articles/sleep-apnea-linked-with-alzheimer-like-changes-to-the-brain#Link-between-sleep-quality-and-dementia