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Alkoholgeruch nimmt Einfluss auf unser Verhalten

Eine neue Studie zeigt, dass schon der Geruch von Alkohol die Konzentrationsfähigkeit einschränkt. Täglich sterben in Deutschland schätzungsweise 202 Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsums, das e

Eine neue Studie zeigt, dass schon der Geruch von Alkohol die Konzentrationsfähigkeit einschränkt.

Täglich sterben in Deutschland schätzungsweise 202 Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsums, das entspricht rund 74.000 Todesfällen jährlich. Der Deutsche trinkt im Jahr durchschnittlich 9,7 Liter reinen Alkohol, verteilt auf 137,2 Liter alkoholischer Getränke.

Eine neue Studie der Edge Hill University suggeriert nun, dass schon der Geruch von Alkohol dazu veranlasst, ihn zu konsumieren. In vorherigen Studien kristallisierte sich heraus, dass  der Anblick von Alkohol zu physiologischer Erregung und Speichelbildung führen kann. Es wurde auch nachgewiesen, dass derartige Reize die Tendenz zum Alkoholkonsum verändern, mehr noch bestärken – unfreiwillig.

In der aktuellen Studie (DOI:10.1007/s00213-016-4221-1) wurde untersucht, wie einflussreich visuelle Reize und Gerüche, die Alkohol indizieren, auf die Tendenz zum Alkoholkonsum wirken. Die Probanden trugen im Rahmen der Untersuchungen mit Gerüchen versehene Gesichtsmasken und absolvierten Aufgaben an einem Bildschirm. Eine Probandengruppe wurde mit einem Alkoholgeruch konfrontiert und die andere mit einer nicht-alkoholischen Zitrus-Lösung. Im Anschluss wurden die Probanden dazu instruiert, einen Knopf zu drücken, wenn sie den Buchstaben K oder ein Bild mit einer Flasche Bier gesehen haben.

Alkoholgeruch verursachte häufiger Fehlalarme

Wenn der Knopf fälschlicherweise gedrückt wurde, galt dies als “Fehlalarm”. Ein Fehlalarm suggerierte, dass der Proband die Kontrolle über sein Verhalten verloren hat. Die Probandengruppe mit der Alkoholmaske verbuchte häufiger Fehlalarme. Das Forscherteam vermutet, dass kognitive Prozesse durch Anblick und Geruch stimuliert werden, wodurch die Tendenz zum Alkoholkonsum erhöht wird.

Studienautorin Dr. Rebecca Monk kommentiert dies folgendermaßen: “Diese Forschungsarbeit ist der erste Versuch, in dem Auslöser wie Geruch untersucht werden, die die Fähigkeit, ein bestimmtes Verhalten zurückzuhalten, beeinflussen. Der Geruch von Alkohol schien es den Menschen zu erschweren, ihr Verhalten zu kontrollieren und sie davon abzuhalten, den Knopf zu drücken.”

Koautor Prof. Derek Heim fügte hinzu, dass diese Studie neue Einblicke  in  die Abhängigkeit und  den Missbrauch von Suchtmitteln gewähren kann. Er betont, dass die Studienergebnisse auch außerhalb des Labors validiert werden müssen.

Text: Daniela Feinhals

Foto: Vladimir Gjorgiev / Shutterstock