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Alkoholabhängigkeit hat ähnliche genetische Grundlagen wie psychiatrische Störungen

Forscherinnen und Forscher des Zentralinstitutes für Seelische Gesundheit konnten aufzeigen, dass Alkoholabhängigkeit und einige psychiatrische Störungen teilweise gemeinsame genetische Grundlagen haben.

Daten von 15.000 Alkoholabhängigen geben Aufschluss

Forscherinnen und Forscher des Zentralinstitutes für Seelische Gesundheit konnten aufzeigen, dass Alkoholabhängigkeit und einige psychiatrische Störungen teilweise gemeinsame genetische Grundlagen haben.

Die Anfälligkeit eines Menschen, alkoholabhängig zu werden, ist vererbbar. Obwohl dies schon länger bekannt ist, wissen wir wenig über die genetischen Grundlagen von Alkoholabhängigkeit und deren Verbindung zu anderen psychiatrischen Störungen. Unter Beteiligung von Forscherinnen und Forschern des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim hat eine Gruppe von internationalen Wissenschaftlern nun erstmals herausgefunden, dass deutliche genetische Zusammenhänge zwischen Alkoholabhängigkeit und 17 verschiedenen psychiatrischen Störungsbildern bestehen, darunter Schizophrenie, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Depression und Konsum von Zigaretten und Cannabis. 

Die Forscherinnen und Forscher haben dafür die bisher größte genomweite Studie in diesem Forschungsfeld durchgeführt. Sie analysierten genetische Daten von fast 15.000 Personen mit diagnostizierter Alkoholabhängigkeit und verglichen diese mit Daten von fast 38.000 gesunden Personen. Die Daten stammen von Menschen aus Europa und Afrika. 

Kann Resilienz von Betroffenen gestärkt werden?

Zudem fanden die Forscher heraus, dass sich die genetischen Ausprägungen von Alkoholabhängigkeit nur teilweise mit denen des Alkoholkonsums überschneiden. "Das unterstreicht die Unterscheidung zwischen pathologischem und nicht-pathologischem Trinkverhalten, sagt Prof. Dr. Marcella Rietschel, Direktorin der Abteilung Genetische Epidemiologie in der Psychiatrie. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass der genetische Ansatz erfolgreich ist, Zusammenhänge aufzuklären, die bislang nur vermutet werden konnten. "Nun sind vor allem detailliertere Untersuchungen von vielen Patienten von Nöten, um herauszufinden, wie genau die genetischen Faktoren dazu beitragen, dass jemand abhängig wird", sagt Prof. Dr. Falk Kiefer, ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am ZI. Auf diese Weise hoffen die Forscher, bessere Wege zu finden, um die Resilienz von Betroffenen zu stärken.