Patienten mit Herzinfarkt oder instabiler Angina Pectoris, die zudem an Eisenmangel leiden, haben ein deutlich höheres Risiko für einen Herztod oder einen Herzinfarkt, berichten Hamburger Kardiologen auf dem Europäischen Kardiologiekongress in Barcelona.
Patienten mit akutem Koronarsyndrom (Herzinfarkt, instabile Angina Pectoris), die einen Eisenmangel aufweisen, haben ein um 70 Prozent erhöhtes Risiko, innerhalb von vier Jahren einen Herz-Kreislauf-bedingten Tod oder einen nicht-tödlichen Herzinfarkt zu erleiden im Vergleich zu Patienten ohne Eisenmangel. "Unsere Studie zeigt, dass Eisenmangel ein starker und unabhängiger negativer Prognosefaktor für Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom ist", berichtet Dr. med. Sarina Schäfer, Universitäres Herzzentrum Hamburg, auf dem Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Barcelona.
Untersucht wurden im Rahmen der AtheroGene-Studie 895 Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom, die unmittelbar vorher einer Herzkatheter-Untersuchung unterzogen wurden. Bei einer Blutabnahme wurde der Eisenstatus bestimmt (Ferritin und Transferrinsättigung), anschließend wurden die Patienten im Durchschnitt vier Jahre nachverfolgt. Der primäre Endpunkt beinhaltete den kardiovaskulären Tod sowie das Auftreten von nicht-tödlichen Herzinfarkten.
Die ESC empfiehlt in ihren aktuellen Leitlinien zur chronischen Herzinsuffizienz die routinemäßige Erhebung des Eisenstatus und bei Vorliegen eines Eisenmangels die intravenöse Therapie mittels Eisencarboxymaltose. Dieser Empfehlung liegt zugrunde, dass Eisenmangel bei bis zu 50 Prozent der Patienten mit Herzinsuffizienz auftritt. "Aktuelle Studien belegen, dass eine effektive Korrektur des Eisenmangels bei diesen Patienten zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität und der Symptome führt", erklärt Dr. Schäfer. "Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Relevanz des Eisenmangels im akuten Koronarsyndrom zu untersuchen."