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Adipositas erhöht das Risiko für Multiple Sklerose

Menschen, die im jungen Erwachsenenalter an Fettleibigkeit leiden, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, eine Multiple Sklerose (MS) zu entwickeln.

Menschen, die im jungen Erwachsenenalter an Fettleibigkeit leiden, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, eine Multiple Sklerose (MS) zu entwickeln

Dies besagt eine aktuelle Studie von Dr. Brent Richards vom Lady Davis Institute am Jewish General Hospital in Quebec, Kanada,  und seinen Kollegen, die kürzlich im Fachmagazin PLOS Medicine publiziert wurde.

Dieses Resultat bestätigt einmal mehr vorangegangene Beobachtungsstudien, die solch einen potentiellen Zusammenhang bereits vorgestellt hatten. MS ist eine mit der Zeit voranschreitende neurologische Erkrankung, die zu körperlichen Behinderungen und zum Tod führen kann. Ursächlich dafür ist eine Schädigung der Myelinscheiden, die die Neurone im Rückenmark und Gehirn umgeben und für ihre akkurate Funktionstüchtigkeit verantwortlich sind. Die der Krankheit zugrunde liegenden Ursachen konnten bislang nur unzureichend aufgeklärt werden, obwohl man davon ausgeht, dass immunologisch vermittelten Mechanismen in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle zukommt. Derzeit verfügbare Behandlungsmethoden haben nur mäßigen Einfluss auf die Krankheit und ihre Symptome, was die Notwendigkeit der Identifizierung präventiver Maßnahmen verdeutlicht.

Das Team, bestehend aus Forschern in Kanada und Großbritannien, mit Lauren Mokry als Forschungsleiterin, führte eine Mendelsche Randomisierungsstudie an ausgedehnten Datensätzen der Bevölkerung durch, um zu untersuchen, ob eine genetisch bedingte Adipositas mit einem erhöhten Risiko für MS assoziiert ist. Solch eine Studie verringert die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Risikoexpositionen, die mit Adipositas in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Rauchen, den aufgezeigten Zusammenhang hinreichend erklären. Die Forschergruppe fand heraus, dass eine Entwicklung des Body Mass Indexes von übergewichtig zu adipös (gleichbedeutend mit der Gewichtszunahme einer durchschnittlich konfigurierten Frau von 75 kg auf 90 kg) mit einer Risikoerhöhung für eine Erkrankung an MS von 40% vergesellschaftet ist.

“Diese Ergebnisse haben aufgrund der hohen Adipositasprävalenz in vielen Ländern möglicherweise entscheidende Auswirkungen auf das öffentliche Gesundheitssystem”, stellen die Autoren in ihrem Forschungsartikel fest. “Da das durchschnittliche Alter bei Erstmanifestation der MS bei 18 – 31 Jahren liegt, sollten unsere Ergebnisse dazu motivieren, gegen ansteigende Adipositasraten bei Jugendlichen zu kämpfen, indem man gemeinde- und schulbasierte Interventionen implementiert, die zu körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung aufrufen.”

Alberto Ascherio und Kassandra L. Munger haben die Forschungsergebnisse diskutiert und festgestellt, dass – basierend auf Ergebnissen früherer Studien – die Forschungsergebnisse von Richards et al. “valide Hinweise darauf liefern, dass Adipositas in jungen Lebensjahren tatsächlich mit einem erhöhten Risiko für Multiple Sklerose vergesellschaftet ist und damit einmal mehr einen Grund liefert, die Adipositasprävention zu fördern.”