433.000 Todesfälle durch zu langes Sitzen Logo of esanum https://www.esanum.de

433.000 Todesfälle durch zu langes Sitzen

Eine neue Studie zeigt: zu langes Sitzen erhöht die Sterbewahrscheinlichkeit. Wir verbringen zu viel Zeit im Sitzen, was sich in Anbetracht eines Bürojobs kaum vermeiden lässt. Zu langes Sitzen ste

Eine neue Studie zeigt: zu langes Sitzen erhöht die Sterbewahrscheinlichkeit.

Wir verbringen zu viel Zeit im Sitzen, was sich in Anbetracht eines Bürojobs kaum vermeiden lässt. Zu langes Sitzen steht unter dem Verdacht, Übergewicht zu begünstigen und Krankheiten wie Diabetes zu fördern, die oftmals mit einem zu hohen Körperfettanteil in Verbindung gebracht werden.

Eine neue Studie der University of Sao Paulo School of Medicine zeigt nun, dass zu langes Sitzen mit einer erhöhten Sterbewahrscheinlichkeit assoziiert ist; nicht einmal körperliche Aktivitäten könnten einen Ausgleich schaffen.

Im Rahmen dieser Studie wurden Verhaltens-Umfragen von 54 Ländern analysiert, diese wurden auf das Verhältnis zwischen der Bevölkerungsanzahl und der Sterbefälle projiziert. Es kristallisierte sich heraus, dass 433.000 Todesfälle – 3,8 Prozent der Umfrageteilnehmer – auf ein zu intensives Sitzverhalten zurückzuführen sind.

Weniger Sitzen verringert die Sterbewahrscheinlichkeit

Um einen direkten Vergleich aufzustellen, haben die Forscher evaluiert, wie sich eine reduzierte Sitzdauer auf die Sterbewahrscheinlichkeit auswirkt, unabhängig von moderater bis starker körperlicher Aktivität. “Sogar eine kleine Verminderung der täglichen Sitzzeit von etwa zehn Prozent oder 30 Minuten verringerte die Sterbewahrscheinlichkeit. Ein größerer Rückgang (z.B. 50 Prozent oder zwei Stunden) wird mit einer dreimal geringeren Mortalität in Verbindung gebracht, im Vergleich zu dem Rückgang um zehn Prozent oder 30 Minuten”, heißt es von Studienautor Leandro Rezende.

Das Forscherteam ist sich sicher, dass die Ergebnisse als Warnsignal fungieren; auch wenn Sport in den überwiegend sitzenden Alltag integriert wurde, konnten die Risikofaktoren nicht kompensiert werden.

“Obwohl die Sitzzeit im Vergleich zu anderen Faktoren ein kleiner Risikofaktor ist, ist das Verringern der täglichen Sizzeit ein wichtiger Aspekt, gerade für Leute, die sich ohnehin wenig körperlich betätigen”, schlussfolgert Rezende.

Für Menschen, die im Büro überwiegend sitzend arbeiten, gibt es inzwischen Alternativen; Arbeiten im Stehen ist eine Innovation, für die Stehpulte charakteristisch sind. So wird verhindert, dass der Arbeitnehmer die gesamte Arbeitszeit im Sitzen verbringt. Allerdings sollten Stehpulte und –schreibtische über eine an die Körpergröße angepasste Höhe verfügen – bestenfalls sind sie verstellbar – um Rückenbeschwerden und Fehlhaltungen vorzubeugen.

Text: esanum/ df

Foto: REDAV / Shutterstock & Andrey_Popov / Shutterstock