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Bessere Größenzuordnung bei pädiatrischen Herztransplantationen

Ein neues 3D Computer System könnte zukünftig die Suche nach einem geeigneten Spenderherz für Kinder signifikant verbessern. So wurde diese Technik jedenfalls bei den American Heart Association

Ein neues 3D Computer System könnte zukünftig die Suche nach einem geeigneten Spenderherz für Kinder signifikant verbessern.

So wurde diese Technik jedenfalls bei den American Heart Association’s Scientific Sessions 2015 vorgestellt.Derzeit wird die Größenkompatibilität von Spender und Empfänger mittels Thoraxröntgen und dem Vergleich des Gewichts erfasst. Das Auswahlverfahren ist allerdings nicht präzise und Variationen in Größe und Volumen können einen großen Effekt auf das Outcome des Patienten haben.

Zwar ist die Überlebensrate bei pädiatrischen Herztransplantationen in den letzten Jahren stetig gestiegen, aber es gibt weiterhin viel zu wenig Spender, um den Bedarf zu decken. “Es ist essentiell die Auswahl von potentiellen Spendern für jedes einzelne Kind genau zu optimieren”, erklärt Studienautor Jonathan Plasencia, B.S., Ph.D. Student an der Arizona State Universität in Tempe, “die 3D Rekonstruktion hat ein unglaubliches Potential die Größenauswahl der Transplantate zu optimieren. Wir sind der Meinung nun genug Evidenz dafür in der Hand zu haben und hoffen damit schon bald den behandelnden Ärzten, ihren Patienten und Eltern dabei helfen zu können die beste Entscheidung zu treffen und etwas Unsicherheit aus diesen schweren Situationen nehmen zu können.”

Zur Entwicklung des 3D Systems legten die Forscher eine neue Bibliothek von 3D Rekonstruktionen gesunder Kinderherzen mittels MRT und CT Bilder von Kindern mit einem Gewicht von bis zu 45kg an. Dann nutzten sie die Bibliothek, um das geeignete Körpergewicht der Spender vorherzusagen und die korrekte Transplantatgröße zu sichern, die für eine erfolgreiche pädiatrische Herztransplantation nötig ist. Beim Vergleich postoperativer Daten von bereits operierten Patienten mit den virtuellen Transplantatbildern zeigte sich, dass die 3D Rekonstruktion eine genaue Vorhersage der angemessenen Größe ermöglicht.

Vorhersage wird ständig verbessert

“So wie die virtuelle Bibliothek wächst, verbessert sich auch die Möglichkeit einer genauen Vorhersage des geeigneten Herzvolumens. Die Analyse zukünftiger Transplantate mithilfe des 3D Systems erlaubt es uns die richtigen Ober- und Untergrenzen für einen akzeptablen Spender herzuleiten. Das führt natürlich zu einer effizienteren Organallokation und verkleinert die Anzahl von Organen, die derzeit als nicht passend eingestuft werden obwohl sie durchaus genutzt werden könnten”, kommentiert Plasencia.

Die Forscher gehen auch noch einen Schritt weiter in ihren Überlegungen und vermuten, dass es dem Transplantationsteam mithilfe des 3D Prozesses möglich ist eine virtuelle Transplantation im Vorfeld durchzuführen, um schnell festzustellen ob die Kompatibilität erreicht wird und um das Risiko eines Mismatchs zu reduzieren.

Zwar ist die Technik noch nicht an dem Punkt angelangt die alten Methoden zu ersetzen, die Initiatoren des Projekts haben die Technik aber schon als Ergänzung zur Standardprozedur am Pheonix Children´s Hospital implementiert.

Die große Frage ist derzeit nur noch, wie lange es dauert das 3D System weiter zu testen und es dann endgültig in den Kliniken zu etablieren.

“Wir hoffen, dass wir im Verlauf des nächsten Jahres durch eine prospektive Studie die Genauigkeit der Voraussagekraft stichhaltig aufzeigen können”, sagt Plasencia.

Text: esanum/sb

Foto: Sebastian Kaulitzki / Shutterstock.com