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100. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie

Drei Krebsforscher werden für ihre wissenschaftlichen Arbeiten ausgezeichnet Die 100. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) wurde auch dazu genutzt, Wissenschaftler für herausragende Arbeiten mit verschiedenen Preisen auszuzeichnen.

Drei Krebsforscher werden für ihre wissenschaftlichen Arbeiten ausgezeichnet

Die 100. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) wurde auch dazu genutzt, Wissenschaftler für herausragende Arbeiten mit verschiedenen Preisen auszuzeichnen. Neben drei Posterpreisen wurden der Rudolf-Virchow-Preis der DGP und der mit 10.000 Euro dotierte 3. Novartis-Preis der DGP verliehen.

Mit dem Rudolf-Virchow-Preis wurde Prof. Dr. Daniel Baumhoer vom Universitätsspital Basel für seine herausragenden molukulargenetischen Untersuchungen von bösartigen Knochentumoren ausgezeichnet. Häufigster primärer maligner Knochentumor ist das Osteosarkom. Betroffen sind vorwiegend Kinder und Jugendliche – die Langzeit-Überlebenschancen liegen derzeit bei 60 bis 70%. Bei Diagnosestellung sind mehr als 95% der Osteosarkome bereits metastasiert, erklärte Prof. Baumhoer, sodass nur eine systemische Therapie erfolgversprechend ist.

Osteosarkom: Ordnung im genetischen Chaos finden

Bisher sei das Ansprechen auf die Chemotherapie der einzige verlässliche Prognoseparameter.  Mit seiner Forschung zu molukularen Signaturen des Tumors hofft der Pathologe, nicht nur weitere Prognoseprädiktoren zu finden, sondern auch zur  Entwicklung individueller Therapiekonzepte beizutragen und damit die Heilungschancen zu erhöhen.

Anhand von prätherapeutischen Biopsien von 31 Osteosarkomen hat Baumhoer mit Hilfe von Sequenzier- und Copy-number Analysen Signaturen ermittelt und diese Veränderungen an einem weiteren Kollektiv von 92 Osteosarkomen validiert. Neben den TP53- und Rb1-Genmutationen, die bisher im Fokus molekulargenetischer Betrachtungen standen, wurden durch die Untersuchungen weitere zwölf tumorrelevante Treibergene und erstmals eine BRCA-ähnliche molekulare Signatur identifiziert, die mit Defekten in der DNA Reparatur in Verbindung gebracht werden. “Hier gilt es ein Muster im genetischen Chaos zu finden”, so der Preisträger in seinem Vortrag zur Preisverleihung.

Den 3. Novartis-Preis teilten sich dieses Jahr zwei Preisträger. Ausgezeichnet wurden Dr. med. Georg Gdynia vom Pathologischen Institut des Uniklinikums in Heidelberg und der Biochemiker Dr. Jan Pencik vom Ludwig Boltzmann Institut für Krebsforschung und der Medizinischen Universität Wien.

Neue metabolische Waffe im Kampf “Immunsystem gegen Tumorzellen”

Dr. Georg Gdynia beschreibt in seiner Arbeit neue metabolische Waffen im Arsenal der natürlichen Killerzellen des angeborenen Immunsystems, die die Bildung von Tumormetastasen verhindern können und Ansatzpunkte für neue Behandlungskonzepte und diagnostische Testverfahren bieten. So ist das Protein HMGB1 in der Lage, in die Glykolyse von Krebszellen einzugreifen und zu einem “metabolischen Zelltod” dieser Zellen zu führen. Damit sei HMBG1 ein vielversprechender Kandidat für die Immuntherapie.

Genetische Veränderungen zur Prognoseabschätzung beim Prostatakarzinom

Der Biochemiker Dr. Jan Pencik forscht in Wien über das Prostatakarzinom. Seine Arbeitsgruppe konnte mit STAT3 und p14ARF zwei Gene identifizieren, die als neue Marker zur Einschätzung des Verlaufs der Erkrankung geeignet sind. So geht ein Verlust der Expression dieser Gene in den Tumorzellen mit einem  deutlich erhöhten Rezidivrisiko bei Prostatakarzinomen einher.