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Als Arzt arbeiten in Österreich

Ist Österreich für Ärztinnen und Ärzte als Auswanderungsland genauso attraktiv wie als Urlaubsland? Alles über Voraussetzungen, Gehälter und Arbeitsbedingungen.

Voraussetzungen, um als Arzt in Österreich zu arbeiten

Für EU-Bürger ist die erste Voraussetzung für die Arbeitsaufnahme in Österreich ein gültiger Personalausweis oder Reisepass. Bei Aufnahme einer Beschäftigung ist auch der Nachweis einer Mitgliedschaft bei einer Krankenkasse erforderlich. Bei Aufnahme eines Mietverhältnisses müssen Einwanderer sich nach drei Tagen bei der Aufenthaltsbehörde melden, andernfalls riskieren sie ein Bußgeld von rund 700 Euro. Ansonsten wird die Anmeldung erst nach drei Monaten notwendig. Dort wird der Nachweis eines Arbeitsvertrages für eine Klinik oder Praxis in Österreich oder eines Gewerbescheins notwendig sowie ein Meldezettel vom Vermieter. 

EU-Bürger, die als Arzt in Österreich arbeiten wollen, müssen sich vor dem Arbeitsantritt außerdem in die Ärzteliste der Österreichischen Ärztekammer eintragen lassen, wofür folgende Nachweise nötig sind: Nachweis der Staatsbürgerschaft durch den Personalausweis oder Reisepass; Heiratsurkunde, falls sich seit der Approbation der Name geändert hat; Certificate of Good Standing, aus den Ländern, in denen in den letzten 5 Jahren länger als 6 Monate eine ärztliche Tätikeit ausgeübt wurde; polizeiliches Führungszeugnis; ärztliches Gesundheitszeugnis für den Nachweis der physischen und psychischen Eignung als Arzt; die Ausbildungsnachweise; Arbeitsvertrag oder Niederlassungsanmeldung, Passfoto; ausreichende Deutschkenntnisse und eine Berufshaftpflichtversicherung bei selbstständiger Tätigkeit. Alle Dokumente dürfen nicht älter als 3 Monate sein. 

Was gilt für Einsteiger, Fachärzte und leitende Positionen?

Ärzte in Weiterbildung werden in Österreich als Turnusärzte bezeichnet. Da sie keine selbsständige Tätigkeit ausüben, müssen sie als EU-Bürger lediglich den Nachweis über den Abschluss des Medizinstudiums und den Nachweis über die ärztliche Grundausbildung vorlegen und damit beweisen, dass sie eine in Österreich anerkannte medizinische Ausbildung absolviert haben. Da in Deutschland die selben Standards gelten, gibt es hier in der Regel keine Probleme. Auch Fachärzte der Allgemeinmedizin und Fachärzte aller anderen Fachrichtungen, in Österreich als Sonderfach bezeichnet, müssen ihre ärztliche Grundausbildung nachweisen sowie ihr Facharztzeugnis mit den Ausbildungsinhalten vorlegen.

Welches Gehalt bekommen Ärzte in Österreich?

Das Gehalt ist in Österreich etwas niedriger als in Deutschland. Einsteiger als Assistenzärzte oder Fachärzte können in Österreich mit einem Gehalt von 37.000 und 55.000 Euro rechnen, Oberärzte und Chefärzte verdienen zwischen 66.000 und 135.000 Euro. Zum Vergleich: in Deutschland bekommen Einsteiger zwischen 46.600 und 57.800 Euro und Ärzte in leitender Funktion 79.500 bis 123.400 Euro.  

Welche Arbeitsbedingungen erwartet Ärzte in Österreich?

Auch im österreichischen Gesundheitswesen ist der Leistungsdruck für Ärzte hoch. Besser sind die Bedingungen für selbsständige Ärzte, da sie ihre Tätigkeit selbst bestimmen können und die Arzt-Patienten-Beziehung mehr Raum hat. In Deutschland kamen 2020 auf 1.000 Einwohner 4,1 Ärzte, in Österreich sind es 5,1. Auch gilt das Gesundheitssystem als weniger bürokratisch als in Deutschland. Das scheint Österreich für deutsche Ärzte attraktiv zu machen. 2020 arbeiteten 42.377 Ärzte in Österreich, davon 2.153 in Deutschland. Damit machen sie die größte Gruppe an Ärzten aus Fremdländern aus. 

Quellen: