Neben dem Bewerbungsschreiben ist der Lebenslauf ein elementarer Bestandteil einer professionellen Bewerbung. Je klarer die Gliederung, desto schneller erhält die Personalabteilung einen Überblick über den Bewerber und sortiert die Bewerbung hoffentlich auf den Haufen, der ein Bewerbungsgespräch erhält. Dafür sollte der Lebenslauf übersichtlich in Kopf, Hauptteil und Schluss strukturiert sein, die Daten sollten in der idealen Reihenfolge angeordnet sein und alle Informationen zum beruflichen Werdegang, zum Studium und zur Ausbildung aufgezählt werden. Auch die richtige Formatierung ist wichtig für den Lebenslauf.
Das Kopfteil des Lebenslaufs besteht aus Überschrift, Kontaktdaten und professionellem Bewerbungfoto der Ärztin oder des Arztes. Die Überschrift sollte einfach mit Lebenslauf oder Curriculum Vitae tituliert werden.
In Deutschland ist es üblich, dem Lebenslauf am vorderen Kopfende ein aktuelles Bewerbungsbild hinzuzufügen, auch wenn es mittlerweile kein Muss mehr ist. Wenn das Foto bereits ins Deckblatt der Bewerbung eingefügt wird, muss es nicht mehr in den Lebenslauf.
Die Kontaktdaten bestehen aus Name, Geburtsdatum, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Als Telefonnummer am besten die Handynummer wählen. Sollte sich der künftige Arbeitgeber melden, es kann auch eine unbekannte Nummer sein, dann sollte man sich mit dem Vornamen und dem Nachnamen melden. Am besten auch den Text der Mobilbox nochmal neu einsprechen, damit er professionell klingt.
Auch bei der E-Mail-Adresse empfiehlt sich die Verwendung von Vorname und Nachname, keinesfalls aber der Spitzname, ein Fantasiename wie Unicorn123 oder ein lange Zahlenkombination. Bei vielen Anbietern wie Web.de, Freenet oder GMX kann man sich kostenlos eine passende E-Mail-Adresse zulegen. Das sollte für diesen wichtigen Zweck eine Option sein.
Beim Lebenslauf ist heute die anti-chronologische Auflistung der Daten Standard: Das neueste aus dem Berufsleben zuerst, danach geht man in der Zeit zurück. Denn der Lebenslauf sollte sich am Leser orientieren, in diesem Fall also dem Personaler oder dem Chefarzt, und für diesen ist wichtig, welche Qualifikationen der Bewerber für die aktuelle Stelle mitbringt.
Der Hauptteil im Lebenslauf für Ärzte wird eingeteilt in folgende Abschnitte: Klinische Erfahrung; Studium; Promotion; Ärztekongresse; Stipendien und Preise; Sprachkenntnisse; Außeruniversitäres Engagement; Nebenerwerbstätigkeiten; Auslandsaufenthalte und Interessen. Bei Medizinstudenten, die sich für eine Stelle als Assistenzarzt bewerben empfiehlt sich, das Studium und die Promotion an erste Stelle zu setzen. Wer aber etwa keine Auslandsaufenthalte oder einen der anderen Punkte vorweisen kann, sollte den Punkt weg lassen.
Im Abschnitt Studium werden Name der Uni, Datum des Examens und Examensnote angegeben. Unter dem Punkt Promotion sind zu finden: Titel der Doktorarbeit, Name des Instituts und Name des Betreuers (Doktorvater oder Doktormutter). Besuche von Kongressen im Rahmen der Doktorarbeit werden im gleichnamigen Abschnitt aufgeführt, Fachärzte geben die Kongresse an, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. In den Bereich Klinische Erfahrung gehören bei Fachärzten die letzten Stellen und bei Studenten oder Assistenzärzten das Praktische Jahr und die Famulaturen.
Sprachkenntnisse sind mit dem Niveau Grundkenntnisse, fließend, verhandlungssicher oder Muttersprache zu versehen. Ideal, wenn sich das Sprachniveau mit Zertifikaten belegen lässt. Die Grundkenntnisse sollten dem Bewerber ermöglichen, einen Patienten nach seinen Problemen zu fragen. Andernfalls sollte die Sprache auch nicht im Lebenslauf aufgezählt werden.
Unter Außeruniversitäres Engagement versteht man jegliches soziales Engagement wie die Mitgliedschaften in Vereinen oder Fachgruppen und sollten Teil des Lebenslaufs sein. Wissenschaftliche Hilfskraft, Betreuung von Hilfsbedürftigen - Nebenerwerbstätigkeiten, die irgendeine Relevanz für die ausgeschriebene Stelle haben, dürfen gerne im Lebenslauf erwähnt werden. Bei den Auslandsaufenthalten interessieren sich die Personaler für längere Reisen, die einen Bezug zum Studium oder zum Beruf hatten, also Auslandssemester oder Arbeit für Ärzte ohne Grenzen, oder Reisen, die dem Erlernen einer Sprache gedient haben, nicht aber der letzte Partyurlaub oder ein Campingurlaub mit Freunden.
Bei den Interessen genügen 3 bis 4 Punkte mit Interessen, die in irgendeiner Form für die Stelle wichtig sind oder den Personalern im Gedächtnis bleiben könnten.
Ein Lebenslauf sollte schlicht gestaltet sein, bunte Rahmen, Bilder oder aufwendige Layouts sind hier fehl am Platz. Der Lebenslauf muss nicht das gesamte Leben wiedergeben. Wo jemand zur Grundschule gegangen ist und welche Ferienjobs er gemacht hat, interessiert die Personaler in der Regel heute nicht mehr, sofern das nichts mit der ausgeschriebenen Stelle zu hat. Auch der Familienstand muss heute nicht mehr im Lebenslauf erwähnt werden.
Ärzte mit viel Berufserfahrung müssen nicht mehr jede Hospitation aus ihrer Assistenzarztzeit angeben, vielmehr ist hier das wichtig, was für die ausgeschriebene Stelle relevant ist. Auch persönliche Interessen wie Lesen oder Musik hören sind im Lebenslauf überflüssig, dafür darf man den Trainer-Job bei der Fußball-E-Jugend aber gerne erwähnen, da er eine gewisse Führungserfahrung zeigt. Achtung: Hobbys wie Freeclimbing oder Mountainbikerennen klingen im ersten Moment selbstbewusst, bergen aber auch erhebliches Unfallpotential und könnten für Personaler eher ein Ausschlussgrund sein.
Im Gegensatz dazu erwarten die Personaler mehr Auskunft bei Lücken im Lebenslauf. Diese also nicht verschweigen oder umschreiben, sondern direkt benennen. Auch Schummeleien sind überflüssig. Wer ein Computerprogramm oder eine Sprache nicht so gut beherrscht wie angegeben, sollte dies nicht in den Lebenslauf schreiben.
Der Abschluss des Lebenslaufs besteht aus der Unterschrift mit Ort und Datum. Auch, wenn es nur ein kleiner Teil ist, ist er sehr wichtig, denn mit der handgeschriebenen Unterschrift bestätigt der Arzt die Richtigkeit und Aktualität der Daten. Die Unterschrift steht unter Ort und Datum. Auf eine Grußformel wie “Mit freundlichen Grüßen” oder “Herzlichst, Ihr…” wird im Lebenslauf verzichtet.
Am Ende finden Sie ein Beispiel für einen Lebenslauf, der zur Orientierung verwendet werden kann.
Falls es mit der Bewerbung nicht geklappt haben sollte, finden Sie im esanum-Stellenmarkt bestimmt eine passende Stelle.