Die Tyrosinämie Typ I ist eine autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselkrankheit, bei der die Metabolisierung von Tyrosin gestört ist. Durch eine Mutation des Fumarylacetoacetat-Hydrolase (FAH)-Gens (15q23-q25) wird zu wenig oder funktionsloses FAH produziert.
Dadurch kann Tyrosin nicht metabolisiert werden und es kommt zur Akkumulation von Maleylacetoacetat und Fumarylacetoacetat, die nun in Succinylacetoacetat und Succinylaceton verstoffwechselt werden. Diese Stoffe sind hepato-, nephro- und neurotoxisch und hemmen zudem das Enzym Delta-Aminolävulinat-Dehydratase, ein Schlüsselenzym der Porphobilinogen-Synthese.
Bei der frühmanifestierten „akuten“ Form der Krankheit treten die ersten Anzeichen, wie Leberzellnekrose, 15 Tage bis 3 Monate nach der Geburt auf. Es gibt auch spätere Manifestationen (Schulkindalter), die sich in einer Vielzahl von Symptomen, insbesondere mit Leber- und Nierendysfunktion sowie einer Vitamin D-unabhängigen Rachitis, zeigen.
Insgesamt besteht ein erhöhtes Risiko für Leberzellkarzinome.