Das Netherton-Syndrom ist eine autosomal rezessiv vererbte Hauterkrankung.
Durch eine Mutation im SPINK5-Gen, das für den Serinproteaseinhibitor LEKTI codiert, kommt es zu einer Hyperaktivität dieser proteolytischen Enzyme im Stratum corneum. Dieses wird frühzeitig abgestoßen und die Barrierefunktion der Haut wird gestört.
Ebenso führt die fehlerhafte Expression des SPINK5-Gens im Thymus zu einer fehlerhaften T-Zell-Differenzierung, einer konsekutiven unbalancierten Th2-Antwort und einem stark erhöhten IgE. Die Patienten leiden ab ihrer Geburt an allergischer Hypersensibilität, Trichorrhexis invaginata (Bambushaare) und kongenitaler ichthyotischen Erythrodermie.
Die kongenitale ichthyotische Erythrodermie kann sich bei einem milden Verlauf der Erkrankung zu einer Ichtyosis linearis circumflexa entwickeln.