Gliom ist ein Überbegriff für eine Gruppe von seltenen Hirntumoren im Zentralnervensystem. Sie stammen von den Zellen des Gliagewebes, dem Stütz- und Nährgewebe für Nervenzellen, ab.
Gliome machen etwa 30-50 % aller Neoplasien des Gehirns aus und können nach ihrem zytogenetischen Ursprung und ihrem Malignitätsgrad klassifiziert werden. Sie sind typische Tumoren des mittleren Alters, mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen 40 und 65 Jahren.
Darunter fallen ca. 50% hochmaligne Glioblastome (Grad IV), ca. 25% Astrozytome des Malignitätsgrades I bis III, 5 bis 18% Oligodendrogliome und 2 bis 9% Ependymome. Gliome können langsam wachsend und somit eher gutartig (niedriggradige Gliome, Grad I und II) oder schnell wachsend und maligne (hochgradige Gliome, Grad III und IV) sein.
Nur die Grad 1 Tumoren haben eine klare Grenze zum Hirngewebe. Alle anderen Gliome infiltrieren in das umliegende Gewebe, womit die Rezidivfreudigkeit dieser Tumoren nach vollständiger Tumorentfernung erklärt werden kann. Der genaue Grund für die Entstehung von Gliomen ist nicht bekannt. Gliome können abhängig von ihrer Lokalisation praktisch jede neurologische Störung verursachen.
Prinzipiell können dabei lokale Symptome wie Paresen, Sensibilitäts-, Seh- oder Sprachstörungen von allgemeinen Hirndruckzeichen wie Kopfschmerzen, Erbrechen oder Bewusstseinsveränderungen unterschieden werden. Typische Symptome sind weiterhin Krampfanfälle, die gehäuft bei niedrigmalignen Gliomen auftreten.
Aufgrund ihrer sehr guten Weichteilauflösung ist die Magnetresonanztomographie die diagnostische Methode der Wahl.