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CADASIL

CADASIL (Cerebral Autosomal Dominant Arteriopathy with Subcortical Infarcts and Leukoencephalopathy) ist eine autosomal-dominant vererbte zerebrovaskuläre Erkrankung. Sie ist die häufigste Ursache einer hereditär bedingten vaskulären Demenz und eine der häufigsten Ursachen für familiär gehäufte Schlaganfälle im mittleren Lebensalter.

Die ersten Symptome zeigen sich im Alter von ca. 45-50 Jahren mit rezidivierenden subkortikalen ischämischen Schlaganfällen und kognitiven Defiziten, die bis zur Demenz fortschreiten. Ungefähr ein Drittel der Erkrankten leiden unter Migräne mit Aura und Stimmungsschwankungen.

Beides geht meist den Schlaganfällen und den dementiellen Symptomen im Alter von etwa 30 Jahren voraus. Psychiatrische Störungen sind häufig und manifestieren sich oft in Depressionen, Apathie und Persönlichkeitsveränderungen. Weniger häufige Symptome sind akute reversible Enzephalopathien (begleitet von Kopfschmerzen, Verwirrung und Krampfanfällen), Epilepsien und subklinische periphere Neuropathien. Beginn und Verlauf der Krankheit sind variabel.

Im Gegensatz zum klassischen Hirninfarkt, der häufig durch eine Arteriosklerose verursacht wird, führen Mutationen im NOTCH3-Gen (auf Chromosom 19) zu einer zerebralen nicht-arteriosklerotischen und nicht-entzündlichen Mikroangiopathie (v.a. der hirnversorgenden Blutgefäße, aber auch der inneren Organe und der Haut).

Das NOTCH3-Protein ist ein Membranrezeptor, der hauptsächlich von glatten Gefäßmuskelzellen exprimiert wird, und an der Zell-Zell-Interaktion und an Apoptose-Prozessen beteiligt ist. Das mutierte Protein bildet verstärkt Multimere, welche in der Gefäßwand abgelagert werden.

Die Prognose der Erkrankung ist ungünstig, die meisten Patienten werden im Verlauf bettlägerig und pflegebedürftig. Im Mittel versterben die Patienten mit 68 Jahren.