Welttag des Sehens: Rechtzeitig erkannt ist Uveitis gut behandelbar
Der 14. Oktober 2021 ist der Welttag des Sehens. Anlass den Blick etwas genauer auf Augenerkrankungen zu richten. Denn wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, können Augenerkrankungen ernsthafte Folgen haben: Laut WHO sind 75 Prozent aller Sehbehinderungen vermeidbar, heilbar oder zumindest gut behandelbar.<sup>1</sup> Zu diesen Erkrankungen gehört auch die Uveitis.<sup>2</sup>
Der 14. Oktober 2021 ist der Welttag des Sehens. Anlass den Blick etwas genauer auf Augenerkrankungen zu richten. Denn wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, können Augenerkrankungen ernsthafte Folgen haben: Laut WHO sind 75 Prozent aller Sehbehinderungen vermeidbar, heilbar oder zumindest gut behandelbar.1 Zu diesen Erkrankungen gehört auch die Uveitis.2
Vielfältige Ursachen
In Deutschland sind rund 400.000 Menschen von einer Uveitis betroffen, jährlich kommen etwa 10.000 Neuerkrankungen hinzu.3Grundsätzlich kann Uveitis jeden Menschen in jedem Alter betreffen. Doch am häufigsten tritt eine Entzündung der Uvea zwischen dem 20. und 59. Lebensjahr auf.4Aber auch Kinder können an einer Uveitis erkranken, sie machen fünf bis zehn Prozent aller Erkrankten aus. Obwohl noch nicht alle Ursachen, die zu einer Uveitis führen, hinreichend erforscht sind, weiß man heute, dass rund 40 Prozent der Augenentzündungen auf eine Immunerkrankung zurückzuführen sind.4Das können rheumatische Erkrankungen sein, aber auch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.4 Bei 22 Prozent der Uveitis-Erkrankungen werden Viren, Bakterien oder Parasiten als Auslöser ausgemacht.2,4 Für etwa ein Drittel der Erkrankungen kommen weder Infektionen noch andere Krankheiten infrage. Hier spricht man von einer idiopathischen Uveitis.4
Symptomatik heterogen
Das klinische Erscheinungsbild der Uveitis ist heterogen und unterscheidet sich nach der Lokalisation: Bei einer Uveitis anterior stehen vor allem Schmerzen, Rötungen der Augen und Lichtempfindlichkeit im Vordergrund, wohingegen bei einer Uveitis intermedia und posterior Sehstörungen wie z. B. durch eine Glaskörpertrübung auftreten.2 Insbesondere bei chronischen Verläufen kann es unbehandelt zu ernsthaften Komplikationen wie Synechien, Katarakten, Glaukomen oder Makulaödemen kommen.2 Schwere Verläufe und Komplikationen lassen sich in der Regel jedoch vermeiden, wenn die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert und behandelt wird2.
Behandlung der Uveitis mit Biosimilars
Eine leitliniengerechte Behandlung sieht dabei eine antiinflammatorische Therapie beispielsweise mit Kortikosteroiden oder mit dem Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitor Adalimumab vor. 6,7,8,9Adalimumab ist zugelassen zur Behandlung der nicht infektiösen Uveitis intermedia, Uveitis posterior und Panuveitis bei erwachsenen Patienten, die nur unzureichend auf Kortikosteroide angesprochen haben, eine Kortikosteroid sparende Behandlung benötigen oder für die eine Behandlung mit Kortikosteroiden nicht geeignet ist.10Ein Vorteil der Adalimumab-Behandlung ist, dass sich mit dem Einsatz von Adalimumab Kortikosteroide und auch konventionelle synthetische DMARDs (Disease-modifying anti-rheumatic drugs) wie Cyclosporin A einsparen lassen.9
Mittlerweile sind auch mehrere Adalimumab-Biosimilars auf dem Markt. Diese sind eine hinsichtlich Wirksamkeit, Verträglichkeit und Qualität gleichwertige Alternative zum Referenz-Biologikum.11Unterschiede gibt es zum Beispiel bei der Anwendung, wo Biosimilars zum Teil sogar einen Vorteil bieten: So zeigt das Adalimumab-Biosimilar Imraldi™ gegenüber seinem Referenzprodukt eine anwenderfreundlichere Handhabung.10,12
Ophthalmologie: Viele Biosimilars bereits in den Startlöchern
Auch für einige andere in der Ophthalmologie eingesetzte Biologika befinden sich bereits Biosimilars in den unterschiedlichen Phasen der klinischen Entwicklung und Zulassung (Abb.).13Derzeit werden jeweils mehrere Biosimilars der VEGF-Inhibitoren Aflibercept, Ranibizumab und Bevacizumab geprüft, die unter anderem in der Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration eingesetzt werden – allein 16 davon befinden sich bereits in Phase 3 (Stand: Mai 2021). Die Versorgungssituation mit Biopharmazeutika in der Ophthalmologie könnte sich so in den kommenden Jahren weiter verbessern.
Abb.: Biosimilars in der Ophthalmologie in der klinischen Entwicklung. Stand Mai 2021 (modifiziert nach [15])
- World Health Organisation (WHO). Vision 2020 – The Right to Sight. Global Initiative for the Elimination of Avoidable Blindness: action plan 2006-2011. Link: https://www.who.int/blindness/Vision2020_report.pdf.Letzter Zugriff: 10.09.2021.
- Duplechain A et al. Uveitis. 2021 Aug 11. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2021 Jan–. PMID: 31082037. Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK540993/.Letzter Zugriff: 10.09.2021.
- Fiehn C et al. Differenzialdiagnose der Uveitis. Dtsch Arztebl 2003; 100(39): A-2514 / B-2098 / C-1975. Link: https://www.aerzteblatt.de/archiv/38606/Differenzialdiagnose-der-Uveitis.Letzter Zugriff: 10.09.2021.
- Jakob E et al. Uveitis subtypes in a german interdisciplinary uveitis center--analysis of 1916 patients. J Rheumatol. 2009 Jan;36(1):127-36. doi: 10.3899/jrheum.080102. PMID: 19132784.
- Chan NS et al. Pediatric Uveitis. Asia Pac J Ophthalmol (Phila). 2018 May-Jun;7(3):192-199. doi: 10.22608/APO.2018116. Epub 2018 Apr 23. PMID: 29682916.
- BVA und DOG. Leitlinie Nr. 14 Uveitis anterior. Stand: Nov. 2011. Link: https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/LL-Uveitis-anterior-2011-11-30-Endversion.pdf.Letzter Zugriff: 10.09.2021.
- BVA und DOG. Leitlinie Nr. 24a Uveitis intermedia. Stand: Juni 2020. Link: https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/s00347-020-01171-w.pdf.Letzter Zugriff: 10.09.2021.
- BVA und DOG. Leitlinie Nr. 24b Nichtinfektiöse Uveitis posterior. Stand: 08/2017. Link: https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/LL-24b.pdf.pdf.Letzter Zugriff: 10.09.2021.
- Heiligenhaus et al. Interdisziplinäre Leitlinie zur Diagnostik und antientzündlichen Therapie der Uveitis bei juveniler idiopathischer Arthritis. Stand: Juni 2021. AWMF-Registernr. 045-012. Link: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/045-012l_S2k_Diagnostik-antientzuendliche-Therapie-Uveitis-juveniler-idiopathischer-Arthritis_2021-06.pdf.Letzter Zugriff: 10.09.2021.
- Fachinformation ImraldiTM, Stand: Juli 2021
- AG Pro Biosimilars. Biosimilars in Zahlen. 2020. Link: https://probiosimilars.de/publikationen/biosimilars-in-zahlen/.
- Fenwick et al. Nurse and Patient Perceptions and Preferences for Subcutaneous Autoinjectors for Inflammatory Joint or Bowel Disease: Findings from a European Survey. Rheumatol Ther. 2019 Jun;6(2):195-206. doi: 10.1007/s40744-019-0144-8. Epub 2019 Feb 21. PMID: 30790242; PMCID: PMC6514039.
- Arbeitsgemeinschaft pro Biosimilars. Grafik des Monats August 2021: Patentabläufe in der Augenheilkunde: Biosimilars schon in den Startlöchern. Link: https://probiosimilars.de/grafik-des-monats/august-2021/.Letzter Zugriff: 10.09.2021.
Biogen-109602 DE v1.0 05/2021