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Seite an Seite &ndash; PsA* und axSpA<sup>+</sup> in Klinik und Niederlassung

Im Rahmen des Lilly-Symposiums auf dem diesj&auml;hrigen BDRh-Kongress diskutierten die Experten Optionen zur Behandlung der Psoriasis‑Arthritis (PsA)* und axialen Spondyloarthritis (axSpA)<sup>+</sup> sowie deren Stellenwert in den aktuellen Empfehlungen.

Einen besonderen Blick richteten die Referenten dabei auf den IL‑17A‑Inhibitor Taltz® (Ixekizumab)1 und schilderten dessen schnelle und kontinuierliche Wirksamkeit exemplarisch an Fallbeispielen. Eingangs ging Dr. med. Stephanie Werner (Düsseldorf) auf die Behandlung der axialen Spondyloarthritis (axSpA)+ ein: Nach aktuellen Empfehlungen gelte das „Treat-to-Target-Prinzip“, welches nicht nur im Rahmen klinischer Studien, sondern besonders im rheumatologischen Alltag von großer Bedeutung sei. Bereits in den EULAR-Empfehlungen im Jahre 20162 sei das Hauptziel klar definiert worden: Ziel bei der Behandlung von axSpA-Patient:innen ist die Maximierung der langfristigen gesundheitsbezogenen Lebensqualität durch die Kontrolle der Symptome und der Entzündung, die Verhinderung einer fortschreitenden strukturellen Schädigung und die Erhaltung/Normalisierung der Funktion und der sozialen Teilhabe.1 Mit dem Update der EULAR-Empfehlungen in 20223 änderten sich mit Blick auf die IL-17-Inhibitoren folgende Punkte:

Den Empfehlungen gerecht – schnelle und kontinuierliche Reduktion der axSpA-Symptome

Insbesondere die Symptome Rückenschmerzen und Morgensteifigkeit können nicht nur die körperliche Aktivität und Arbeitsproduktivität von Betroffenen beeinträchtigen, sondern auch ihre aktive Teilhabe am Leben einschränken.4 Mit der Reduktion dieser Symptome kann Patient:innen eine Perspektive gegeben werden – insbesondere, wenn die Therapie auch langfristig greift und irreversible Strukturschäden verhindert werden können. Um dieses Ziel für axSpA-Patient:innen zu erreichen, bedarf es einer starken und langanhaltenda wirksamen Therapieoption, wie dem IL-17A-Inhibitor Taltz®.1,5-7

„Bereits in den Zulassungsstudien zeigte Taltz® sowohl eine schnelle Wirksamkeit bereits ab Woche 2 als auch ein kontinuierliches Ansprechen bis zu 3 Jahre in jedem Krankheitsstadium der axSpA“ ordnete Dr. Werner die Daten zu Taltz® ein.1,2 Weiterhin zeigten aktuelle Daten, dass unter Taltz® bei knapp 9 von 10b r‑axSpA-Patient:innen eine Hemmung der Röntgenprogression erreicht werden könne, bei 93 % der Patient:innen erfolge zudem im Zeitraum von 2 Jahren keine neuen Syndesmophytenbildung.1,8

Dr. Werner untermauerte anhand eines spannenden Patientenfalls das frühe und anhaltend starke Ansprechen des IL-17A-Inhibitors auf die axSpA-Symptomatik. Ihr Patient hatte die axSpA-Diagnose bereits im jungen Alter erhalten und viele Therapieversuche hinter sich. Hier kam es im Verlauf zu schwersten Hüftgelenksveränderungen und einer fortgeschrittenen Arthrose mit nahezu komplett aufgebrauchtem Gelenkknorpel. Die hohe Krankheitsaktivität spiegelte sich zudem in einer massiven Erhöhung der Entzündungswerte wider. Mit der Einstellung auf den IL-17A-Inhibitor Taltz® konnte im vorliegenden Patientenfall endlich nicht nur ein rasches starkes Ansprechen, sondern erstmals auch ein langanhaltender Therapieerfolg erzielt werden: „Nach Beginn mit Taltz®, zeigte sich eine schnell eintretende, sehr gute Reduktion der Symptome und eine ausgezeichnete Krankheitskontrolle. Seit nun über 2 Jahren kann der Patient von der kontinuierlich niedrigen Krankheitsaktivität und anhaltend guten Verträglichkeit unter Taltz® profitieren“, berichtete Dr. Werner abschließend.

PsA: Das Gesamtbild im Blick behalten

Anschließend gab Priv. Doz. Dr. Philipp Sewerin (Herne) einen Überblick über das komplexe Krankheitsbild der Psoriasis-Arthritis (PsA)* und deren Behandlungsoptionen. Die PsA sei mit verschiedenen muskuloskelettalen und extra-skelettalen Manifestationen verbunden: Wichtig sei daher „zum einen eine schnelle und anhaltende Verbesserung der Symptome, insbesondere der Gelenkschmerzen, aber auch des Hautbildes zu erreichen. Zum anderen sollten wir Patient:innen auch vor langfristigen strukturellen Schäden bewahren und die Hemmung der Progression im Blick behalten“, so Dr. Sewerin.

Auch in den EULAR-Empfehlungen 20199 zur Behandlung der PsA haben die Interleukin-Inhibitoren wieder an Bedeutung gewonnen. Die EULAR empfiehlt nach csDMARD-Versagen den Wechsel auf ein bDMARD, wobei die IL‑17A‑Inhibitoren als gleichwertige Alternative zu den TNF-Inhibitoren aufgeführt sind.3 Bei maßgeblicher Beteiligung der Haut kann ein IL-17- oder ein IL-12/23-Inhibitor bevorzugt angewendet werden.3 Das Group for Research and Assessment of Psoriasis and Psoriatic Arthritis (GRAPPA) 2021 Update zur Behandlung der PsA empfiehlt eine individuell an die vorherrschenden Symptome angepasste Therapie10. Eine starke Empfehlung für die Behandlung einer jeden betroffenen PsA-Domäne bestehe hierbei u. a. für IL-17-Inhibitoren.10

Schnelle und kontinuierliche Wirksamkeit von Taltz® auf PsA-Symptome

Die Daten zu Taltz® zeigen eine schnelle und kontinuierlich anhaltende Wirksamkeit über Gelenke und Haut hinaus. Bereits in den Zulassungsstudien zeigte Taltz® nach 2 Wochen eine signifikante (p < 0,001) Verbesserung der Gelenksymptome gemessen am ACR-Ansprechen, unabhängig von der TNFi-Vorbehandlung.1,2 Die 3-Jahresdaten der Zulassungsstudien demonstrieren für Taltz® darüber hinaus eine kontinuierliche Wirksamkeit auf die Gelenksymptome mit anhaltend hohen ACR-Ansprechraten, auch hier unabhängig von der TNFi-Vorbehandlung.11 Zudem hat Taltz® in jeder der bislang 5 H2H-Studien im Vergleich mit verschiedenen Therapeutikac Überlegenheit im Erreichen einer vollständig erscheinungsfreien Haut zeigen können. In den 5 H2H-Studien wurde Taltz® mit 4 Biologika in 3 Substanzklassena verglichen.12-16

Anhand eines spannenden Patientenfalles berichtete Dr. Sewerin, wie sich der gesundheitliche Zustand von PsA-Patient:innen unter Taltz® verbessern kann und wie wertvoll die interdisziplinäre Zusammenarbeit u. a. mit Dermatolog:innen ist: Die Patientin stellte sich zunächst mit dem Verdacht auf rezidivierenden Nagelpilz in der Dermatologie vor. Sie litt zudem unter Schmerzen und Druckempfindlichkeit der Fingerendgelenke sowie unter vereinzelten psoriatischen Plaques hinter den Ohrmuscheln und am Haaransatz.

Die Patientin litt sehr unter der starken Einschränkung ihrer Lebensqualität, insbesondere im Berufsalltag, wo sie ihre Hände stets in Handschuhen versteckte. Es lag keine Synovialitis vor. Die erhobenen Scores betrugen: PASI 6,6; druckschmerzhafte Gelenke (TJ; 0-68) 7; geschwollene Gelenke (SJ; 0-66) 0; CRP 0,9 mg/dl; DAPSA 15 und DLQI 16.

Interdisziplinär wurde entschieden, eine Therapie mit Taltz® einzuleiten und bereits 6 Wochen nach Beginn der Behandlung hatte sich die Anzahl der druckschmerzhaften Gelenke (TJ; 0-68) auf 2 reduziert. Weiterhin lagen keine geschwollenen Gelenke (SJ; 0-66) vor. Der DAPSA war auf 5 gesunken, der DLQI auf 5 und der PASI auf nur noch 1,4. Die psoriatrischen Plaques der Kopfhaut waren vollständig verschwunden. Auch der CRP-Wert hatte sich auf 0,1 mg/dl reduziert und die Patientin fühlte sich dank nahezu vollständiger Beschwerde- und Erscheinungsfreiheit in Privat- und Berufsleben nicht mehr eingeschränkt.

„Nach Therapiestart mit Taltz® konnte bei der Patientin eine schnelle Verbesserung sowohl auf die Gelenksymptome als auch auf den Nagelbefall beobachtet werden. Dadurch konnte sie nach langer Zeit auch wieder uneingeschränkt im Verkauf arbeiten“, berichtete Dr. Sewerin abschließend.

Fazit

  • Die IL-17-Inhibitoren haben einen zunehmend hohen Stellenwert in der Behandlung der PsA und axSpA eingenommen.
  • Zu Taltz® gibt es umfassende Daten, die eine schnelle und kontinuierliche Wirksamkeit des IL-17A-Inhibitors sowohl in der Behandlung der PsA als auch der axSpA belegen.1,5,6,7,11,16,17,18
  • Bestätigt werden diese Daten auch in der Praxis, wie die im Rahmen des Symposiums vorgestellten Patientenfälle zeigen.

* Taltz®, allein oder in Kombination mit Methotrexat, ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patient:innen mit aktiver Psoriasis-Arthritis, die unzureichend auf eine oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) angesprochen oder diese nicht vertragen haben.
+ Axiale Spondyloarthritis: Ankylosierende Spondylitis (Röntgenologische axiale Spondyloarthritis): Taltz® ist angezeigt für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit aktiver röntgenologischer axialer Spondyloarthritis, die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis: Taltz® ist angezeigt für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis mit objektiven Anzeichen einer Entzündung, nachgewiesen durch erhöhtes C-reaktives Protein und/oder Magnetresonanztomographie, die unzureichend auf nicht-steroidale Antirheumatika angesprochen haben.
a anhaltend über 52 Wochen
b n = 230
c 4 Studien bei Plaque-Psoriasis und 1 Studie bei Psoriasis-Arthritis. Ixekizumab vs. TNFi (Etanercept14,15, Adalimumab16), IL-12/23- (Ustekinumab13) und IL-23-Inhibitoren (Guselkumab12).

Abkürzungen

BDRh: Berufsverband der Deutschen Rheumatologen
IL: Interleukin
EULAR: European League Against Rheumatism
TNFi: Tumornekrosefaktor-Inhibitor
JAKi: Januskinase-Inhibitor
IBD: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
csDMARD: conventional synthetic g
bDMARD: biological Disease-Modifying Antirheumatic Drug
ACR: American College of Rheumatology; definierte Kriterien
H2H: Head-to-head (Vergleichsstudie)
TJ: Tender joints count
SJ: Swollen joints count
DAPSA: Disease Activity in PSoriatic Arthritis
DLQI: Dermatologischer Lebensqualitätsfragebogen
PASI: Psoriasis Area Severity Index
CRP: C-reaktives Protein

Quellen

  1. Aktuelle Fachinformation Taltz®
  2. Gossec L, et al. Ann Rheum Dis 2016; 75(3):499-510.
  3. Ramiro S, et al. Ann Rheum Dis 2023;82:19-34.
  4. Braun J and Sieper J. Lancet 2007;369:1379-90.
  5. van der Heijde D, et al. Lancet. 2018;392:2441-2451.
  6. Deodhar A, et al. Arthritis Rheumatol. 2019;71(4):599-611.
  7. Deodhar A, et al. Lancet 2020;395:53-64.
  8. van der Heijde D, et al. J Rheumatol. 2022;49:265-273.
  9. Gossec L, et al. Ann Rheum Dis. 2020,97: 700–712.
  10. Coates L, et al., Nat Rev Rheumatol. 2022 Aug;18(8):465-479.
  11. Chandran V, et al. Rheumatology (Oxford). 2020;59:2774-2784.
  12. Blauvelt A, et al. Br J Dermatol. 2020;182:1348-1358.
  13. Reich K, et al. Br J Dermatol. 2017;177:1014-1023.
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  15. Gordon KB, et al. N Engl J Med. 2016;375:345-356.
  16. Mease PJ, et al. Ann Rheum Dis. 2020;79:123-131.
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  18. Dougados M, et al. Ann Rheum Dis. 2020;79:176–185.

PP-IX-DE-3627