RhK 2025: „Auf SpAce Mission zur Remission“ – Mit Ixekizumab Therapieziele bei axSpA und PsA erreichen Logo of esanum https://www.esanum.de

RhK 2025: <em>&bdquo;Auf SpAce Mission zur Remission&ldquo;</em> &ndash; Mit Ixekizumab Therapieziele bei axSpA und PsA erreichen

Im Lilly-Symposium auf dem Rheumatologie-Kongress 2025 tauchten renommierte Expert:innen tief in die Welt aktueller Daten zu Ixekizumab (Taltz<sup>&reg;</sup>)<sup>1</sup> bei Psoriasis-Arthritis (PsA)<sup>a</sup> und axialer Spondyloarthritis (axSpA)<sup>b</sup> ein. Dabei teilten sie auch ihre pers&ouml;nlichen Erfahrungen aus dem Praxisalltag.

Prof. Dr. Philipp Sewerin (Herne), Dr. Stephanie Werner (Düsseldorf), Prof. Dr. David Simon (Berlin) und Prof. Dr. Xenofon Baraliakos (Herne) präsentierten neueste Real-World-Daten (RWD)c zur PsA sowie die Bedeutung des C-reaktiven-Proteins (CRPs) als Entscheidungsparameter bei der Behandlung der axSpA.

Hier geht es zu den Aufzeichnungen des PsA-Symposiums und axSpA-Symposiums.

Daten aus der „Echten Welt“: Neue Erkenntnisse zur Behandlung der PsA

RWD stellen eine wichtige Ergänzung zur Evidenz aus klinischen, kontrollierten Studien dar. Anders als in streng selektierten Studienpopulationen spiegeln RWD die ganze Bandbreite der Erkrankung wider und liefern damit wertvolle Hinweise für die tägliche Therapieentscheidung, wie Prof. Sewerin eingangs erläuterte: „Ein großer Teil unserer Patient:innen – beispielsweise ältere, multimorbide oder mehrfach vorbehandelte – bleibt von klinischen Studien ausgeschlossen. In unserer Praxis begegnen wir diesen Patient:innen jedoch täglich. Real-World-Studien bilden auch jene Patient:innen ab, die normalerweise nicht in klinischen Studien auftauchen.“

Umfassende Daten aus dem Versorgungsalltag liefert die prospektive, nicht-interventionelle Beobachtungsstudie „Psoriatic Arthritis Observational Study of Persistence of Treatment” (PRO‑SPIRIT)d, zu welcher eine neue Auswertung auch auf dem RhK veröffentlicht wurde.2 In dieser Studie wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten mehr als 1.100 PsA-Patient:innen aus sechs Ländern begleitet.3 Untersucht wurde die Wirksamkeit verschiedener Wirkstoffe aus fünf Behandlungsklassene. Die Krankheitsaktivität der Gelenke wurde mit dem clinical Disease Activity Index for Psoriatic Arthritis (cDAPSA) erfasst, die Hautbeteiligung anhand der betroffenen Körperoberfläche (BSA).4, 3 Prof. Sewerin stellte die neuen Zwischenergebnisse der Studie nach 12 Monaten vor, in denen sich Unterschiede im Wirkprofil der einzelnen Behandlungen zeigten:4Mit Blick auf die Wirksamkeit auf die Gelenke gehörte Ixekizumab zu den wirksamsten Wirkstoffen, mit einer vergleichbar starken Reduktion der Gelenkbeschwerden wie TNFi“, erläuterte der Experte. Hinsichtlich der Wirksamkeit auf die Haut erzielte Ixekizumab deutlich bessere Ergebnisse als TNFi (Abb. 1).4

Abb. 1. Mit Ixekizumab starke kombinierte Wirksamkeit auf Gelenke und Haut bei PsA-Patient:innen nach einem Jahr. Mod. nach 4

Aber auch innerhalb der Substanzklasse erzielte Ixekizumab bessere Ergebnisse: Verglichen mit Secukinumab (150 mg/300 mg) wurden mit Ixekizumab in den zentralen Domänen Gelenke und Haut größere Verbesserungen erreicht (s. Abb. 1).4 Somit demonstrierte Ixekizumab ein sehr aufgewogenes Wirksamkeitsprofil auf beide Hauptdomänen der PsA (s. Abb.1).

Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse unterstrich Prof. Sewerin und betonte: „Die Behandlung beider Domänen Gelenke und Haut ist im Praxisalltag gleichermaßen wichtig. Jemand der nur die Gelenke im Fokus hat, wird nie das volle Maß an Verbesserung der Lebensqualität bei seinen Patient:innen erreichen können.“ Dies zeigte auch eine Post-hoc-Analyse der klinischen Studien SPIRIT‑P1 und SPIRIT‑P2: Nur die gleichzeitige Verbesserung beider Symptomkomplexe führte zu den größten Fortschritten in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) und der Erwerbsfähigkeit.5

Wie wichtig es ist, bei PsA-Patient:innen sowohl Gelenke als auch Haut im Blick zu behalten, verdeutlichte Dr. Werner anhand eines Patientenfalles: Dank Ixekizumab konnte ihr Patient die Gelenk- und Hautbeschwerden nachhaltig kontrollieren – und gewann spürbar an Lebensqualität zurück. „Meinem Patienten war nach eigener Aussage nicht bewusst, wie sehr ihn rückblickend die Hautbeschwerden auch psychisch belastet haben. Er war sehr froh, den Schritt zu Ixekizumab gemacht zu haben. Es geht ihm nach langer Zeit wieder gut“, so Dr. Werner.

Die Rolle des CRP-Werts bei der axSpA-Behandlung

Mit Blick auf die Behandlung bei axSpA-Patient:innen diskutierten die Expert:innen den Einfluss des CRP-Wertes als Biomarker für den Therapieerfolg. Prof. Simon betonte, der CRP-Wert gelte als einer der wichtigsten Prädiktoren für das Therapieansprechen auf TNFi.6 Bei Patient:innen mit normalem CRP-Wert wäre das Risiko, nicht auf eine TNFi-Therapie anzusprechen, deutlich erhöht.6,7,8Wir sehen, dass Patient:innen mit normalem CRP-Wert nicht unbedingt ein gutes Ansprechen auf einen TNFi haben“, unterstrich der Experte.

Diese Erfahrung machte auch Prof. Baraliakos in seiner Praxis bei einem Patienten mit hochaktiver nr-axSpA und normalem CRP-Wert: Mit einem TNFi konnte bei diesem Patienten kein anhaltender Therapieerfolg erzielt werden.

Dass Patient:innen mit normalen CRP-Werten keine Einzelfälle sind, demonstrierte Prof. Simon anhand von Studiendaten aus Real-World-Registerstudien: „Bei bis zu 80 % der axSpA-Patient:innen kann der CRP-Wert normal (≤ 5 mg/ml) sein.9,10,11,12,13,14,15 Dabei haben Patient:innen mit normalen CRP-Werten eine vergleichbare Krankheitslast wie Patient:innen mit erhöhtem CRP-Wert16,17, so der Experte. Diese Zahl stelle eine beachtliche therapeutische Versorgungslücke dar.

Dass Ixekizumab eine wirksame Alternative sein kann, bestätigen die auf dem Symposium präsentierten Ergebnisse der COAST-V-Studie bei r-axSpA-Patient:innen: Im Gegensatz zu dem als Referenzarm mitgeführten TNFi Adalimumabf zeigte Ixekizumab auch bei normalem CRP-Wert ein ASAS40-Ansprechen.18 So erreichten 35 % der r-axSpA-Patient:innen mit normalem CRP-Wert (≤ 5mg/l) mit Ixekizumab in Woche 16 ein ASAS40-Ansprechen – nahezu doppelt so viele wie unter Placebo mit nur 19 %. Darüber hinaus zeigten Patient:innen aus dem ursprünglichen Adalimumab-Arm, die später auf Ixekizumab umgestellt wurden, nach Umstellung ein höheres ASAS40-Ansprechen – unabhängig vom CRP-Wert (Abb. 2).19 Die CRP-unabhängige Wirksamkeit von Ixekizumab bestätigte sich zudem in einer aktuellen chinesischen Kohorte, in der sich eine signifikanteg Verbesserung von Patient-Reported-Outcomes (PROs) wie Rückenschmerz, nächtlicher Rückenschmerz und morgendlicher Gelenksteifigkeit bei Betroffenen mit normalem und erhöhtem CRP-Wert in Woche 16 zeigte.19

Auch der axSpA-Patient von Prof. Baraliakos konnte nach unzureichendem TNFi-Ansprechen und erhöhter Krankheitsaktivität mit einer Behandlung unter Ixekizumab einen Therapieerfolg erfahren, wie der Experte schilderte. „In meiner Praxis beobachte ich bei meinen Patient:innen unter Ixekizumab ein schnelles und langfristiges Ansprechen ohne Wirkverlust, dabei spielen die CRP-Level keine Rolle. Sowohl Patient:innen mit erhöhtem als auch mit normalem CRP-Wert können von der Therapie profitieren.“

Abb. 2.: ASAS40-Ansprechen bei Patient:innen mit normalem CRP-Wert. Mit Ixekizumab erzielten mehr Patient:innen aus dem ursprünglichen Adalimumab- und Placebo-Arm ein ASAS40-Ansprechen. Mod. nach. 18

Fazit

Fußnoten

a Psoriasis-Arthritis: Taltz® (Ixekizumab), allein oder in Kombination mit Methotrexat, ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patient:innen mit aktiver PsA, die unzureichend auf eine oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) angesprochen oder diese nicht vertragen haben.
b Axiale Spondyloarthritis (axSpA): Ankylosierende Spondylitis (röntgenologische axiale Spondyloarthritis): Taltz® (Ixekizumab) ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver röntgenologischer axialer Spondyloarthritis (r-axSpA), die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA): Taltz® (Ixekizumab) ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis mit objektiven Anzeichen einer Entzündung, nachgewiesen durch erhöhtes C-reaktives Protein und/oder Magnetresonanztomographie, die unzureichend auf nichtsteroidale Antirheumatika angesprochen haben.
c Hierbei handelt es sich um Daten aus der Behandlungsrealität, die nicht in randomisierten, kontrollierten und konfirmatorischen Studien, sondern ergänzend zu diesen Daten erhoben wurden.
d Die PRO-SPIRIT-Studie untersuchte die Wirksamkeit und Therapieverweildauer von b/tsDMARDs (Ixekizumab (IXE), Secukinumab, (SEC;150 mg oder 300 mg), TNFi, IL-12/23i, IL-23i, JAKi und PDE4i) bei 1.192 PsA-Patient:innen aus 175 Prüfeinrichtungen in sechs Ländern über einen Beobachtungszeitraum von insgesamt 24 Monaten.
e Ixekizumab, Secukinumab (150 mg oder 300 mg), TNFi, IL-12/23i und IL23i, JAKi und PDE4i. Um eine ausreichende statistische Aussagekraft für die vergleichende Analyse zu gewährleisten, wurden Secukinumab 150 mg und 300 mg in der Gruppe „Secukinumab“ sowie IL-12/23i oder IL-23i in der Gruppe „IL-12/23i und IL-23i“ zusammengefasst.
f Adalimumab 40 mg alle zwei Wochen war in COAST-V lediglich ein aktiver Referenzarm. Die Studie war nicht darauf ausgelegt, die Äquivalenz oder Nichtunterlegenheit von Ixekizumab gegenüber ADA zu testen.
g Post-hoc-Analyse; Rückenschmerz und nächtlicher Rückenschmerz p< 0,01 vs. PBO; Steifigkeit p < 0,001 vs. Placebo (gemäß Fisher’s exact test)

Quellen

  1. Aktuelle Fachinformationen Taltz®, (Zuletzt aufgerufen: 21.08.2025)
  2. Sewerin P. et al. Poster SpA.22 präsentiert auf dem RhK 2025
  3. Kristensen LE et al. RMD Open 2024; 10:e004318
  4. Sewerin P et al. POS0109 präsentiert auf dem EULAR 2025 (Inkl. Supplement)
  5. James L et al. Ther Adv Musculoskelet Dis 2024; 16: 1759720X241295920
  6. Wang R et al., JAMA Netw Open 2022;5:e222312
  7. Sieper J et al. Ann Rheum Dis 2013;72:815–822
  8. Sieper J et al. Arthritis Rheumatol 2015;67(10):2702–2712
  9. Kishimoto M et al. RMD Open 2021;7:e001752
  10. Van den Berg R et al. Ann Rheum Dis 2013; 72:1646–1653
  11. Poddubnyy D et al. Rheumatology (Oxford) 2022;3;61(8):3299–3308
  12. Mease PJ et al. Arthritis Care Res 2018;70(11):1661–1670
  13. CoreEvitas Psoriasis Patient Registry; Available at: https://www.psoriasis.org/corevitas-psoriasis-patient-registry/ [Zugegriffen: 11.09.2015]
  14. Zhao S et al. Rheumatology (Oxford) 2019;58:811-819 (incl.Suppl.)
  15. Ømbjerg LM et al. Ann Rheum Ds 2019;78:1536–1544
  16. Sengupta R et al. ACR 2024; Poster P1475
  17. Poddubnyy DA et al. Ann Rheum Dis 2010;69:1338–1341
  18. Maksymowych WP et al. Rheumatology (Oxford). 2022;61:4324–34 (inkl. Suppl.)
  19. Zou H, et al. Ann Rheum Dis. 2024;83(suppl 1):1763–1764

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