DGRh 2024: SpAnnende News zu Treat-to-Target bei PsA und axSpA
Anlässlich des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Düsseldorf gaben Experten im Lilly-Symposium Einblicke in aktuelle Real-World-Daten<sup>a</sup> von Ixekizumab (Taltz<sup>®</sup>)<sup>1</sup> zur Psoriasis-Arthritis (PsA)<sup>b</sup> und diskutierten die Relevanz des CRP-Wertes bei der Behandlung der axialen Spondyloarthritis (axSpA)<sup>c</sup>.
Die rheumatologischen Experten Dr. Olaf Nestler (Dresden), PD Dr. Fabian Proft (Berlin) und Prof. Dr. Xenofon Baraliakos (Herne) präsentierten neueste Real-World-Daten zur PsA sowie die Bedeutung des C-reaktiven-Proteins (CRPs) als Entscheidungsparameter bei der Behandlung der axSpA.
Sehen Sie hier die Aufzeichnung des Symposiums: PsA , axSpA
In der Welt der Real-World-Daten: Neue Erkenntnisse zur Behandlung der PsA mit Ixekizumab
„Welche Ergebnisse zeigen erste Auswertungen der Real-World-Studie PRO-SPIRIT (Psoriasis Arthritis Observational Study of Persistence of Treatment)d?“ und „Welche Relevanz hat dies für den Praxisalltag und für Betroffene?“ waren zentrale Fragen zu den Real-World-Daten.2,3,4 Dr. Nestler präsentierte erste Ergebnisse einer Zwischenauswertung nach 3 Monaten der von Eli Lilly & Company initiierten Real-World-Studie. Die noch laufende PRO-SPIRIT-Studie umfasst mehr als 1.100 PsA-Patient:innen aus 175 Standorten in sechs Ländern und sechs verschiedenen Substanzklassene unter realen Versorgungsbedingungen. Über einen Beobachtungszeitraum von insgesamt 24 Monaten gibt diese Studie die Versorgungsrealität unter Alltagsbedingungen wieder – zeigt damit einen Einblick in die „echte Welt“ – und ergänzt die Evidenz der klinischen Studien bei PsA.
Die Zwischenauswertung nach 3 Monaten zeigte, dass
- unter Ixekizumab im Vergleich zu den anderen Behandlungsgruppen (s. Abb. 1) mehr als 4 von 10 Patient:innen eine Remission (cDAPSA≤4) oder geringe Krankheitsaktivität (cDAPSA 4≤13) erzielten.3,4
- weniger Patient:innen unter Ixekizumab eine hohe Krankheitsaktivität im Vergleich mit den anderen Behandlungsgruppen aufwiesen (s. Abb.1).3,4
- Ixekizumab mit 58 % die höchste Ansprechrate bei der Verbesserung der Haut zeigtef.3,4
„In der Praxis sehen wir, dass Ixekizumab eine schnelle und starke Wirksamkeit sowohl auf Gelenke als auch Haut hat. Dies ist von hoher Bedeutung für den Praxisalltag und die Ergebnisse lassen uns mit Spannung die weiteren Auswertungen dieser Real-World-Studie erwarten“, so Dr. Nestler.
Abb. 1: Weniger Patient:innen mit hoher Krankheitsaktivität unter Ixekizumab. Mod. nach 3,4
Ergänzende Hinweise zu Abbildung 1: Multinationale, prospektive Studie zur Untersuchung des Real-World-Einsatzes von Taltz® gegenüber anderen b/tsDMARDs bei PsA (PRO-SPIRIT). * Remission war definiert als cDAPSA ≤4, LDA war definiert als cDAPSA 4 bis ≤13, MDA war definiert als cDAPSA >13 bis ≤27, und HDA war definiert als cDAPSA >27. ** Sicherheitserwägungen mit JAKi bei Patient:innen im Alter von ≥65 Jahren, bei Patient:innen mit erhöhtem Risiko für schwere kardiovaskuläre Probleme, bei Patient:innen, die rauchen oder dies in der Vergangenheit lange Zeit getan haben, und bei Patient:innen mit erhöhtem Krebsrisiko. # on-label: Anwendung der jeweiligen Wirkstoffe entsprechend der zugelassenen Indikationen und Dosierungsanweisungen (gemäß Fachinformationen).
Standard of Care: Der Treat-to-Target Ansatz bei PsA und axSpA
Wichtig in der Behandlungswelt, auch ein Blick auf die Leitlinien: „Die internationalen Leitlinien bilden die Grundlage unserer Entscheidungen im klinischen Alltag und helfen uns bei der Wahl einer individuellen Therapie für unsere Patient:innen“, wie PD Dr. Proft unterstrich.
Weiterhin betonte der Experte die Relevanz, sowohl die PsA als auch die axSpA gemäß des Treat-to-Target-Ansatzes nach den Leitlinien zu behandeln.5,6 Bei der PsA ist das Therapieziel erreicht, wenn eine Remission oder alternativ eine niedrige bzw. minimale Krankheitsaktivität (Low Disease Activity, LDA bzw. Minimal Disease Activity, MDA) vorliegtg.5,7,8,9,10 Bei einer axSpA ist laut Leitlinien das Therapieziel erreicht, wenn zum einen die Maximierung der langfristigen gesundheitsbezogenen Lebensqualität erreicht ist (durch die Kontrolle der Symptome und der Entzündung), zum anderen fortschreitende strukturelle Schädigungen verhindert werden können und letztlich die Funktion und die soziale Teilhabe der Patient:innen erhalten bzw. normalisiert ist.6
Einblick in die axSpA-Welt: CRP als Entscheidungsparameter
Mit Blick auf den Behandlungserfolg bei axSpA-Patient:innen diskutierten die Experten den Einfluss des CRP-Wertes als Entzündungsmarker neben anderen Komponenten zur Therapieentscheidung. Relevante Fragen waren: „Welche Relevanz hat der CRP-Wert bei der Therapieentscheidung?“ und „Können wir künftig auch CRP-unabhängig therapieren?“. Wie Prof. Baraliakos in Vertretung für Prof. Martin Rudwaleit (Dresden) darlegte, gilt der CRP-Wert als einer der wichtigsten Prädiktoren für das Therapieansprechen mit TNFi.11 Gleichzeitig ist bekannt, dass nicht alle axSpA-Patient:innen einen erhöhten CRP-Wert (>5mg/L) aufweisen: Diese Patientengruppe macht ca. 60 % aus, was im Praxisalltag bedeutet, dass jene Patient:innen eine geringere Wahrscheinlichkeit aufweisen, auf eine TNFi-Therapie anzusprechen.12,13
Entsprechend besteht für axSpA-Patient:innen mit normalem CRP-Wert ein Bedarf an wirksamen Therapien. Dass Ixekizumab hierbei eine wirksame Alternative sein kann, bestätigen die auf dem Symposium präsentierten Ergebnisse:
- Eine Post-hoc-Subgruppenanalyse zeigt, dass 35 % der Biologika-naiven r-axSpA-Patient:innen mit einem normalen CRP-Wert (≤5 mg/L) unter Ixekizumab in Woche 16 ein ASAS40-Ansprechen aufwiesen (s. Abb. 2, vs. 19 % Placebo).14
- Weiterhin erzielten 56 % der axSpA-Patient:innen bei erhöhtem CRP-Wert (>5mg/L) unter Ixekizumab ein ASAS40-Ansprechen. Damit signifikant mehr als unter Placebo (18 %, p<0,001).14 Dagegen konnten unter dem TNFi Adalimumab nur Patient:innen mit erhöhtem CRP ein klinisch relevantes ASAS40-Ansprechen erzielen und zeigte bei Patient:innen mit normalem CRP-Wert ein Ansprechen auf Placebo-Niveau (s. Abb. 2).14
Abb. 2: Unabhängig vom CRP-Wert erzielten axSpA-Patient:innen unter Ixekizumab nach 16 Wochen ein ASAS40-Ansprechen. Mod. nach14
„Ein erhöhter CRP-Werte gilt als einer der stärksten Prädiktoren für das Ansprechen auf eine TNFi-Therapie bei axSpA-Patient:innen. Gleichwohl ist der Bedarf an wirksamen Therapien für Patient:innen mit normalen CRP-Werten gegeben. An dieser Stelle kann Ixekizumab eine wichtige Rolle zugesprochen werden, denn sowohl bei Patient:innen mit erhöhtem als auch mit normalem CRP-Wert kann Ixekizumab wirksam sein. Unabhängig vom CRP-Status im klinischen Alltag therapieren zu können, ist für uns als Behandelnde extrem wichtig“, zog Prof. Baraliakos Fazit. Abschließend gab er noch einen Einblick in seine Therapieentscheidungsfindung aus der Praxis: „Wenn ich mich entscheiden muss, bevorzuge ich ein Medikament, was alle Patienten gleich gut behandelt, in diesem Fall war es Ixekizumab, anstatt einen Wirkstoff zu wählen, bei dem das Ansprechen nicht so gut vorhergesagt werden kann.“
a Hierbei handelt es sich um Daten aus der Behandlungsrealität, die nicht in randomisierten, kontrollierten und konfirmatorischen Studien, sondern ergänzend zu diesen Daten erhoben wurden.
b Taltz® (Ixekizumab), allein oder in Kombination mit Methotrexat, ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver PsA, die unzureichend auf eine oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) angesprochen oder diese nicht vertragen haben.
c Axiale Spondyloarthritis (axSpA): Ankylosierende Spondylitis (röntgenologische axiale Spondyloarthritis): Taltz® (Ixekizumab) ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver röntgenologischer axialer Spondyloarthritis (r-axSpA), die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA): Taltz® (Ixekizumab) ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis mit objektiven Anzeichen einer Entzündung, nachgewiesen durch erhöhtes C-reaktives Protein und/oder Magnetresonanztomographie, die unzureichend auf nichtsteroidale Antirheumatika angesprochen haben.
d PRO-SPIRIT ist eine Real-World-Studie, in die Patienten mit b/tsDMARDs, gemäß zugelassener Indikation der PsA, eingeschlossen wurden. Die Behandlung in Beobachtungsstudien erfolgt gemäß der ärztlichen Routine, sodass die Gesamtstudienpopulation einen kleinen Anteil an Patienten beinhaltet, die eine nicht der EU-Zulassung entsprechende Dosierung erhalten hat. In einer Subanalyse hatte dies keine Auswirkung auf den Trend der Ergebnisse.
e Zur Bewertung von Behandlungsgruppen wurden Kohorten verwendet, die mehr als 10% der Gesamtstichprobe ausmachten: Ixekizumab (IXE), andere IL-17Ai; Secukinumab (SECU; 150 mg oder 300 mg), TNFi, IL-12/23i, IL-23i und Januskinase-Inhibitoren (JAKi) sowie PDE4i (nicht einbezogen in die Auswertung).
f Anteil der Patient:innen mit einer BSA (Body Surface Area) ≥3% bei Studienbeginn, die einen BSA<3% in Woche 12 erreichten (On-Label): Ixekizumab: 58%, TNFi: 42%, IL-23i: 45%, Secukinumab (300 mg): 41%, Secukinumab (150 mg): 50%, IL-12/23i: 24%, JAKi: 53%
g Empfohlen wird die Messung der Krankheitsaktivität u. a. mit dem Disease-Activity-in-Psoriatic-Arthritis (DAPSA)-Score oder dem MDA-Score. Der MDA-Score berücksichtigt neben Gelenken auch Enthesitis und Hauterscheinungen.
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Aktuelle Fachinformation Taltz®
- Tillett W et al., Ann Rheum Dis 2024;83 (suppl1):233–234;LBA0002.
- Tahir H et al., P-109, präsentiert am IFPA 2024, Stockholm, Schweden.
- Morel J et al., P-110, präsentiert am IFPA 2024, Stockholm, Schweden.
- Coates LC et al., Nat Rev Rheumatol 2022,1:465–479.
- Ramiro S et al., Ann Rheum Dis 2023;82:19–34.
- Gossec L et al., Ann Rheum Dis 2024;83(6):706–719.
- Smolen JS et al., Clin Exp Rheumatol 2015;33(Suppl 93):48–50.
- Coates LC et al., Ann Rheum Dis 2010;69: 48–53.
- Smolen JS et al., Ann Rheum Dis 2018;77:3–17.
- Wang R et al., JAMA Netw Open 2022;5:e222312.
- Kishimoto M et al., RMD Open 2021;7:e001752.
- van den Berg R et al., Ann Rheumatol 2013;72:1646–1653.
- Maksymowych WP et al., Rheumatol 2022;61:4324–4334.
PP-IX-DE-4494