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Ab in den Urlaub: Tipps zum Reisen mit Rheuma

Hat Ihre Rheuma-Patient:innen auch das Fernweh gepackt? Welche Art von Urlaub und welches Reiseziel können Sie ihnen empfehlen? Lesen Sie hier unsere Tipps rund ums Thema Reisen aller Art für Menschen mit Rheuma.

In Zeiten verbesserter medikamentöser Therapien müssen sich Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen glücklicherweise nicht mehr nur auf Kuraufenthalte beschränken. Reisen in ferne Länder sind mit einer gewissen Vorbereitung für viele Rheuma-Patient:innen möglich.

Je nach Reisegebiet kann der Urlaub auch der Gesundheit zuträglich sein. Zum Beispiel gilt die Kombination aus Sonne und Salzwasser (vor allem aus dem Toten Meer) oft als lindernd auf entzündete Haut bei Schuppenflechte oder Psoriasis-Arthritis.2,3 Im Winterurlaub Sonne zu tanken kann Depressionen entgegenwirken,2 von denen Rheuma-Patient:innen häufiger betroffen sind als Gesunde.

Das Reiseziel: Südsee, Nordsee oder Hochgebirge?

Prinzipiell ist kein Reiseziel unmöglich, wenn die Erkrankung nicht gerade in einer aktiven Phase ist. Manche Gebiete sind jedoch mehr zu empfehlen als andere, da sich das Klima auf die Krankheitssymptome auswirken kann. Gut geeignet sind für die meisten Patient:innen Urlaubsländer mit stabiler Wetterlage und einem eher warmen und trockenen Klima:1

Das Reizklima an Nordsee und Nordatlantik kann rheumatische Beschwerden negativ beeinflussen. Gleiches gilt für schwülwarmes Klima, große Hitze oder Kälte, sehr wechselhaftes Wetter oder andauernden Nebel.2,3

Vorbereitungen: Impfungen und Medikamente

Wie gesunde Fernreisende sollten sich natürlich auch Rheuma-Patient:innen über notwendige Reiseimpfungen und eine empfohlene Malaria-Prophylaxe informieren. Bei Lebendimpfstoffen gilt es zu beachten, dass diese nicht gleichzeitig mit Biologika oder Immunsuppressiva angewendet werden sollten.2 Der behandelnde Rheumatologe/die behandelnde Rheumatologin kann hier spezifisch beraten.

Müssen die Urlauber regelmäßig Medikamente einnehmen, kann es hierzu Vorgaben des Reiselands geben: Bei Spritzen und Injektionshilfen sowie starken Schmerzmitteln (Opioide) kann es sein, dass eine ärztliche Bescheinigung für die medizinische Notwendigkeit mitgeführt werden muss. Bei Flugreisen sollte zudem ca. 8 Wochen vorher schriftlich abgeklärt werden, ob die Mitnahme von Spritzen oder Pens an Bord erlaubt ist.1,2,3

Die Medikamente sollten unbedingt im Handgepäck mitreisen, damit sie bei Verlust des Reisegepäcks nicht verloren gehen und weniger Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Müssen die Medikamente gekühlt werden, ist eine entsprechende Kühltasche erforderlich.

Auch wenn keine Notwendigkeit für Impfungen oder Bescheinigungen besteht, kann ein Arztgespräch ein paar Wochen vor Reiseantritt sinnvoll sein. Besprochen werden sollte vor allem, wie es gerade um die Krankheitsaktivität steht oder was im Urlaub bei einem akuten Schub zu tun ist.

Eine Auslands-Krankenversicherung abzuschließen ist unbedingt zu empfehlen, da die deutsche KV bei einem Arztbesuch im Ausland nicht immer zahlt. Sinnvoll ist auch, mögliche Arztadressen vor Ort sowie den Namen der Erkrankung auf Englisch und in der Landessprache zu notieren.1

Los geht’s: Möglichst bequem und stressfrei reisen

Eine möglichst bequeme An- und Abreise sorgt für weniger Stress unterwegs. Für den Transport der sieben Sachen sind Gepäckstücke, die leicht zu befördern sind, wie Koffer auf Rollen und Rucksäcke zu empfehlen. Außerdem hat die Wahl des Verkehrsmittels einen großen Einfluss auf den Komfort während der Reise.

Auto: Reist man mit dem PKW, sollten Patient:innen regelmäßig Pausen bzw. Zwischenstopps einplanen.

Bahn: Bei Zugreisen sollten Verbindungen mit möglichst wenig Umstiegen gewählt werden. Falls möglich kann auch ein Gepäckservice helfen: Das Gepäck wird an der Haustür abgeholt und bis zum Hotel am Reiseziel gebracht. Die Deutsche Bahn bietet auch einen Mobilitätsservice (www.bahn.de/handicap) an, der die besten Verbindungen aussucht sowie Fahrkarte und Sitzplatzreservierung bucht.1

Flugzeug: Hier ist es sinnvoll, vorher abzuchecken, ob Plätze mit mehr Beinfreiheit verfügbar sind. Rollstuhlfahrer erhalten an Bord einen kabinentauglichen Rollstuhl.

Bei Besitz eines Schwerbehindertenausweises mit dem Zusatz „B“ reist eine Begleitperson in öffentlichen Verkehrsmitteln und innerdeutschen Flügen kostenlos mit.1

Im Hotel: Personen, die auf den Rollstuhl angewiesen oder bewegungseingeschränkt sind, sollten sich vor der Buchung informieren, ob die Zimmer und andere Hotelbereiche barrierefrei zugänglich sind.

Checkliste: Eine umfassende Checkliste zum Abhaken finden Sie in der Broschüre der Rheumaliga „Gute Reise – Urlaubsplanung mit Rheuma

Quellen

  1. Gute Reise – Urlaubsplanung mit Rheuma, Faltblatt der Deutschen Rheuma-Liga e.V. https://www.rheuma-liga.de/fileadmin/public/main_domain/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Multiplikatoren/C131-Reisefaltblatt.pdf, zuletzt aufgerufen am 24.07.2024.
  2. Schöne Reise! Informationen für Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis. https://www.ratgeber-rheuma.de/sites/ratgeber_rheuma_de/files/2020-11/psoriasis-arthritis-patientenbroschuere-reise.pdf, zuletzt aufgerufen am 24.07.2024.
  3. Reisen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, Arzneimitteltherapie, https://www.arzneimitteltherapie.de/heftarchiv/2006/08/reisen-mit-entzundlich-rheumatischen-erkrankungen-mit-hinweisen-fur-schutzimpfungen-und-immunsuppression.html, zuletzt aufgerufen am 24.07.2024.

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