Zögerliche Überweisung in die Kardiologie bei Nichtansprechen auf die Herzinsuffizienz-Standardtherapie Logo of esanum https://www.esanum.de

Zögerliche Überweisung in die Kardiologie bei Nichtansprechen auf die Herzinsuffizienz-Standardtherapie

H&auml;ufige Ursachen einer chronischen Herzinsuffizienz sind koronare oder hypertensive Herzerkrankungen.<sup>1,2</sup> Es gibt jedoch weitere unterdiagnostizierte Ursachen, die bereits bei Verdacht auf eine Herzinsuffizienz ebenfalls abgekl&auml;rt werden sollten. Dazu geh&ouml;rt auch die kardiale Amyloidose.<sup>3,4</sup>

Für die koronare oder hypertensive Herzerkrankung als häufige Ursache einer chronischen Herzinsuffizienz stehen Standardtherapien zur Verfügung, die in der Regel zu einem guten Therapieansprechen führen.1,2 Es gibt aber auch weitere Ursachen einer chronischen Herzinsuffizienz, die nicht mit diesen Standardtherapien adressiert werden können.

Dazu zählt auch die immer noch unterdiagnostizierte infiltrative Systemerkrankung namens Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) als Ursache der chronischen Herzinsuffizienz.3-6 Die ATTR-CM erfordert eine frühzeitige, gesicherte Diagnose sowie die Einleitung einer zielgerichteten Kausaltherapie, um die Prognose der Patient:innen zu verbessern.7

Umfrage bestätigt: Zögerliche Überweisung in die kardiologische Praxis bei Nichtansprechen auf die Herzinsuffizienz-Standardtherapie

Eine esanum-Umfrage unter Allgemeinmediziner:innen (n = 331) beschäftigte sich mit der Frage, wann die Ärzt:innen eine kardiologische Praxis einbinden und bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz auf weitere Spuren- und Ursachensuche gehen.8

  • 18,1 % der Befragten gaben abnorme Laborparameter (z. B. NTproBNP) als Grund für eine Überweisung in die Kardiologie an.
  • 19,6 % der Teilnehmenden bejahten Auffälligkeiten im EKG als entscheidenden Grund für die fachärztliche Überweisung.
  • 19,9 % der Allgemeinmediziner:innen sahen die Möglichkeit der weiterführenden Diagnostik mittels Bildgebung (z. B. Echokardiografie) als wichtigen Überweisungsgrund an.
  • 20,5 % der Umfrageteilnehmer:innen haben die Patient:innen aufgund eines Nicht-ansprechens auf die Herzinsuffizienz-Standardtherapie zu Spezialist:innen überwiesen.
  • 21,8 % der Teilnehmenden gaben als Grund Ödeme in den unteren Extremitäten an.

Die ausgeglichene Verteilung der Antwortmöglichkeiten verdeutlicht, dass bei Patient:innen mit chronischer Herzinsuffizienz viele verschiedene Symptome und Anzeichen als Warnsignale in der hausärztlichen Praxis erkannt werden und zu einer frühzeitigen Überweisung in die kardiologische Praxis führen. Jedoch gab nur jeder Fünfte an, dass er bei einem Nichtansprechen auf die Herzinsuffizienz-Standardtherapie eine kardiologische Praxis einbindet. Doch gerade bei einem fehlenden Ansprechen auf die Standardtherapie ist die Ursachenforschung ausschlaggebend, um bei Bedarf eine zielgerichtete Kausaltherapie einzuleiten.

Notwendigkeit der Überweisung in eine kardiologische Praxis zur Absicherung der Diagnose ATTR-CM

Bei der ATTR-CM als Ursache der chronischen Herzinsuffizienz spielen die in der Umfrage abgefragten Warnsignale eine entscheidende Rolle. Dieser Zuweiserbogen unterstützt Sie in Ihrem Praxisalltag bei der Dokumentation der Anamnese, der körperlichen Untersuchungen oder der Auffälligkeiten im EKG Ihrer Herzinsuffizienz-Patient:innen. Somit liefert er der Kardiologin bzw. dem Kardiologen die notwendigen und wertvollen Informationen, um die weiterführende bildgebende Diagnostik (u. a. Echokardiografie) einzuleiten. Die ECHO-Befunde liefern schließlich entscheidende Hinweise auf dem Weg zur gesicherten Diagnose ATTR-CM.

Als Unterstützung in Ihrem Praxisalltag:
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Take Home Message der Umfrage:

  • Ihr initialer Verdachtsmoment aufgrund des unzureichenden Ansprechens auf die Standardtherapie und aufgrund der Symptomatik ist bei Patient:innen mit chronischer Herzinsuffizienz der erste ausschlaggebende Schritt auf dem Weg zur gesicherten Diagnose einer ATTR-CM.
  • Die frühe und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausärzt:innen und Kardiolog:innen ist entscheidend, um den Diagnoseweg bei ATTR-CM zu verkürzen und die Prognose der Patient:innen dank Kausaltherapie zu verbessern.

Um ein breiteres Bewusstsein für die ATTR-CM zu schaffen, startete Pfizer Mitte September 2023 die Aufklärungsinitiative „Hör auf dein Herz“, die sich an potenzielle Patient:innen und deren Angehörige richtet. Auch die Patient:innen selbst sollen über die wichtigsten Warnsignale einer ATTR-CM informiert und auf die frühzeitige ärztliche Abklärung hingewiesen werden.

Quellen

  1. McDonagh TA et al. Eur Heart J 2021;42(36):3599–3726.
  2. McDonagh TA et al. Eur Heart J 2023 Aug 25;ehad195. doi: 10.1093/eurheartj/ehad195. Online ahead of print.
  3. Maurer MS et al. Circulation 2017;135(14):1357–
  4. Sekijima Y et al. Curr Pharm Des 2008;14(30):3219–
  5. Garcia-Pavia P et al. Eur Heart J 2021;42(16):1554–15682.
  6. Maurer MS et al. Circ Heart Fail 2019;12(9):e006075.
  7. Maurer MS et al. N Engl J Med 2018;379(11):1007–1016.
  8. esanum Quick-Poll; Umfragezeitraum Mai 2023.