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Überweisung in die Kardiologie – ausschlaggebend für die gesicherte Diagnose der kardialen Amyloidose

Verschlechterung der kardialen Beschwerden trotz Herzinsuffizienz-Standardtherapie? Dann ist in der hausärztlichen Praxis schnelles Handeln mit Überweisung in die kardiologische Praxis gefragt, denn die häufig unterdiagnostizierte kardiale Amyloidose kann die Ursache der Herzinsuffizienz sein.

Bereits bei Verdacht auf Herzinsuffizienz sollte die Ursache immer zeitnah und eindeutig abgeklärt werden, um die zugrundeliegende Erkrankung frühzeitig zu erkennen sowie medikamentös kausal und zielgerichtet zu behandeln.1 Die kardiale Amyloidose wird als Ursache einer Herzinsuffizienz weiterhin unterschätzt. Studien belegen, dass die Erkrankung häufiger vorzukommen scheint als bisher gedacht: Etwa 50 % der Herzinsuffizienz-Patient:innen leiden unter einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) und bis zu 13 % davon haben eine Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM).1,2 Die ATTR-CM ist eine systemische Speichererkrankung, die durch Amyloid-Ablagerungen im Herzen verursacht wird.3,4 Bei unklarer Diagnose und ohne Kausaltherapie verläuft die ATTR-CM progredient und ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität assoziiert.5

Deshalb ist bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz immer die kooperative und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kardiolog:innen für die Ursachenabklärung und Absicherung der Diagnose wichtig, da der Kardiologin oder dem Kardiologen neben dem EKG mit Echokardiografie und kardialer Magnetresonanztomographie weitere unterstützende, bildgebende Maßnahmen zur Verfügung stehen. Die Warnsignale der ATTR-CM, die sogenannten Red Flags, können gemeinsam in der hausärztlichen und kardiologischen Praxis gesammelt, interpretiert und schließlich richtig kombiniert werden. Mit Blick auf eine mögliche kardiale Amyloidose sollten folgende Befunde besondere Aufmerksamkeit wecken:6–8

Prof. Dr. Wilhelm Haverkamp, Facharzt für Innere Medizin mit der Zusatzbezeichnung Kardiologie in Berlin, betont:

„Die Identifizierung eines Patienten mit ATTR-CM hat viele Aspekte. Zum einen muss man die Erkrankung kennen, zum anderen muss man sich ein möglichst ausführliches Bild über den Patienten machen: man muss ihn aus kardiologischer Sicht betrachten, aber natürlich auch aus Sicht der Gesamtumfeld-Diagnostik. Denn der Patient wird in vielen Fällen vom Zuweiser zu uns geschickt. Und da gilt es, Befunde, die er mitbringt, zu sichten – also die Dinge zu sichten, die den Zuweiser dazu geführt haben, anzunehmen, dass vielleicht eine Amyloidose dahinterstecken könnte.“

Diese Aussage verdeutlicht die Wichtigkeit der umfassenden und lückenlosen Informationsübermittlung von der hausärztlichen in die kardiologische Praxis. Je mehr klinische Befunde einer ATTR-CM bereits durch die hausärztliche Praxis erhoben wurden, umso besser und schneller kann sich die Kardiologin bzw. der Kardiologe ein Bild über die Diagnose bzw. Differenzialdiagnose machen.
Dieser Zuweiserbogen unterstützt Sie in Ihrem Praxisalltag bei der Dokumentation der Anamnese, der körperlichen Untersuchungen oder der Auffälligkeiten im EKG Ihrer Herzinsuffizienz-Patient:innen. Somit liefert er der Kardiologin bzw. dem Kardiologen die notwendigen und wertvollen Informationen, um die weiterführende bildgebende Diagnostik (u. a. Echokardiografie) einzuleiten.

Als Unterstützung in Ihrem Praxisalltag:
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Prof. Dr. Wilhelm Haverkamp verdeutlicht seine Rolle als Facharzt im Rahmen der weiterführenden Diagnostik:

„Der Kardiologe hat dann die Möglichkeit der weiterführenden Diagnostik. Oft kommen die Patienten schon mit einem EKG und einer Anamnese, aber wir können noch die Echokardiografie machen, ein wichtiges bildgebendes Verfahren, was uns direkt wesentliche Aspekte der Erkrankung erfassen lässt. Wir können die Hypertrophie sehen, können Verdachtsmomente stärken und können schließlich den Verdacht auch damit begründen.“

Erfahren Sie mehr über die Rolle der kardiologischen Praxis im Rahmen der Diagnose einer kardialen Amyloidose und schauen Sie sich das gesamte Kurzreferat von Prof. Dr. Wilhelm Haverkamp hier an.

Nach der Diagnose ist vor der Therapie: denn nach der gesicherten Diagnose ATTR-CM steht mit Vyndaqel® (Tafamidis) 61 mg (Basisinformation) eine zugelassene, krankheitsmodifizierende Kausaltherapie zur Verfügung, die die Gesamtmortalität und das kardiovaskulär bedingte Hospitalisierungsrisiko bei Patient:innen mit ATTR-CM reduzieren kann.9,10

Quellen

  1. Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische Herzinsuffizienz – Langfassung, 3. Auflage, 2019, Version 3. doi: 10.6101/AZQ/000482. www.leitlinien.de/herzinsuffizienz.
  2. González-López E et al. Eur Heart J. 2015;36(38):2585–2594.
  3. Maurer MS et al. Circulation. 2017;135(14):1357–1377.
  4. Sekijima Y et al. Curr Pharm Des. 2008;14(30):3219–3230.
  5. Grogan M et al. J Am Coll Cardiol. 2016;68(10):1014–1020.
  6. Garcia-Pavia P et al. Eur Heart J. 2021;42(16):1554–1568.
  7. Yilmaz A et al. Clin Res Cardiol. 2021;110(4):479–506.
  8. McDonagh TA et al. Eur Heart J. 2021;42(36):3599–3726.
  9. Maurer MS et al. N Engl J Med. 2018;379(11):1007–1016.
  10. Vyndaqel® 61 mg, Fachinformation nach aktuellem Stand.