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Kardiale ATTR-Amyloidose: Langzeitdaten stützen Anwendung von Tafamidis

Der Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) liegt die Ablagerung eines fehlgefalteten Proteins zugrunde.<sup>1</sup> Tafamidis 61 mg (Vyndaqel<sup>&reg;</sup> 61 mg)<sup>2</sup> greift als kausale Therapie auf molekularer Ebene ein. Klinische Daten zeichnen auch f&uuml;r die Langzeitgabe ein g&uuml;nstiges Bild.<sup>3</sup>

Trotz zunehmender, auch kausaler, Behandlungsmöglichkeiten und der damit einhergehenden verstärkten Aufmerksamkeit, ist die ATTR-CM noch immer eine unterdiagnostizierte Erkrankung. Insbesondere aufgrund der Heterogenität der Symptome wird die Diagnose in vielen Fällen mit großer Verzögerung gestellt.1 Dabei könnten die rasche Diagnose und kausale Therapie den Patient:innen helfen, den Progress zu verlangsamen.

Kausale Therapie: Verlauf der Erkrankung bremsen

Bei der ATTR-CM kommt es zur Fehlfaltung und Destabilisierung des Proteins Transthyretin (TTR). Infolgedessen bilden sich unlösliche Amyloidfibrillen, die sich im Herzen aber auch in anderen Organen ablagern. Dies kann altersbedingt bei der sogenannten Wildtyp-Form (ATTRwt-CM) auftreten oder aber bei der erblichen/hereditären Form (ATTRv-CM) durch Mutationen im TTR-Gen bedingt sein.1

Tafamidis 61 mg (Vyndaqel® 61 mg)2 greift als selektiver Stabilisator des Proteins TTR in den Krankheitsprogress ein. Indem es an die Thyroxin-Bindungsstellen des TTR bindet, stabilisiert Tafamidis das Protein und verlangsamt somit die Spaltung in Untereinheiten – den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt bei der Bildung von Amyloidfibrillen.2 In klinischen Tests stabilisierte Tafamidis das Wildtyp-TTR-Tetramer und weitere 39 amyloidogene TTR-Varianten (= Genotypen).2

Vyndaqel® ist indiziert zur Behandlung der Wildtyp- oder hereditären Transthyretin-Amyloidose bei erwachsenen Patienten mit Kardiomyopathie (ATTR-CM). Die Therapie sollte unter der Kontrolle einer Ärztin oder eines Arztes begonnen werden, der in der Behandlung von Patient:innen mit Amyloidose oder Kardiomyopathie erfahren ist.2

Empfohlene Dosierung:
Eine Weichkapsel Vyndaqel® 61 mg (Tafamidis) einmal täglich.2

Tafamidis überzeugte in der Zulassungsstudie…

In der zulassungsrelevanten ATTR-ACT-Studie mit 441 erwachsenen Erkrankten wurden die Patient:innen im Verhältnis 2:1:2 zu Tafamidis-Meglumin 80 mg (gegeben als 4 x 20 mg Tafamidis-Meglumin), Tafamidis-Meglumin 20 mg und Placebo randomisiert und über 30 Monate behandelt. Für die Analyse wurden die beiden Tafamidis-Arme gepoolt. Es zeigten sich eine Verringerung der Gesamtmortalität unter Tafamidis-Gabe vs. Placebo um 30 % (p=0,0259) und eine Reduktion der Rate an kardiovaskulär-bedingten Hospitalisierungen um 32 % (p<0,0001).4

… und auch in der Langzeitanwendung

Eine an die ATTR-ACT-Studie angeschlossene Long-term-extension (LTE)-Studie lieferte bei einer medianen Follow-up-Zeit von 58,5 Monaten Langzeitdaten für die Behandlung mit Tafamidis.3

Patient:innen, die in der ATTR-ACT-Studie Tafamidis erhalten hatten, nahmen das Medikament weiterhin in derselben Dosierung ein (kontinuierliche Gruppe). Patient:innen aus dem Placebo-Arm wurden im Verhältnis 2:1 zu Tafamidis-Meglumin 80 mg oder Tafamidis-Meglumin 20 mg randomisiert (diskontinuierliche Gruppe) (siehe Infokasten 2).3

Bei kontinuierlicher Tafamidis-Gabe in beiden Studienteilen betrug die Gesamtmortalität 44,9 % vs. 62,7 % bei den Patient:innen, die von Placebo auf Tafamidis randomisiert wurden.3

Wie statistische Berechnungen zum Gesamtüberleben ergaben, war auch die verzögerte Tafamidis-Gabe aus medizinischer Sicht günstig und der mathematisch angenommenen durchgängigen Placebo-Gabe überlegen. Die Studienautor:innen schlussfolgern, dass auch bei Patient:innen in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung der Beginn einer Tafamidis-Therapie sinnvoll sein kann.3

Im Verlauf der Verlängerungsstudie wurden alle Patient:innen auf Tafamidis 61 mg freie Säure (in Form einer Weichkapsel) umgestellt.3 Die Weichkapsel wurde entwickelt, um die Einnahme zu erleichtern und ist dosis- sowie bioäquivalent zu Tafamidis-Meglumin 4 x 20 mg.5

Weiterhin wurden die Resultate der LTE-Studie gemäß der initialen NYHA-Klasse ausgewertet. Bei NYHA-Klasse I oder II betrug die Gesamtmortalität nach 58 Monaten 37,2 % bei kontinuierlicher vs. 53,5 % bei diskontinuierlicher Therapie. Bei initialer NYHA-Klasse III lag die Sterblichkeit bei 61,8 % in der kontinuierlichen Gruppe vs. 79,4 % bei anfänglicher Placebo-Gabe.3

Tafamidis: Verträglichkeitsprofil mit Placebo vergleichbar

Es traten keine neuen Bedenken bezüglich der Verträglichkeit von Tafamidis auf und das Sicherheitsprofil war weiterhin mit Placebo vergleichbar.2,3

Quellen