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Bei Nichtansprechen auf Herzinsuffizienz-Standardtherapie an kausal behandelbare Ursache denken

Sprechen Ihre meist &auml;lteren Patient:innen mit chronischer Herzinsuffizienz nicht auf die leitliniengerechte Standardtherapie an? Dann sollten s&auml;mtliche Indizien gesammelt und zeitnah die kardiologische Praxis zur Ursachenabkl&auml;rung eingebunden werden. Es k&ouml;nnte eine kardiale Amyloidose sein.<sup>1-3</sup>

Herzerkrankungen gehören nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Das bestätigt der aktuelle „34. Deutsche Herzbericht“ der Deutschen Herzstiftung: Fünf der zehn häufigsten Todesursachen sind Herzerkrankungen zuzuordnen. Somit stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in ihrer Gesamtheit die Todesursache Nummer eins dar – mit über 340.000 Sterbefällen im Jahr 2021. Das entspricht 33 % aller Todesfälle in Deutschland.4

Wenn man sich die Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Detail anschaut, dann liegt die chronische ischämische Herzkrankheit auf Platz 1, der akute Myokardinfarkt auf Platz 4 und die Herzinsuffizienz auf Platz 6 der zehn häufigsten Todesursachen.4


Abbildung: Herzerkrankungen als häufige Todesursache in Deutschland (modifiziert nach: 34. Deutscher Herzbericht der Deutschen Herzstiftung)

Bei der Herzinsuffizienz ist in den letzten Jahren eine rückläufige Tendenz der Mortalität zu beobachten. Diese positive Entwicklung könnte auf eine verbesserte Behandlung der Herzinsuffizienz mit neuen pharmakologischen Therapieoptionen zurückzuführen sein.4 Die aktuelle Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) empfiehlt bei Patient:innen mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFrEF) unmittelbar nach Diagnosestellung als Basistherapie den zügigen Einsatz der folgenden vier Wirkstoffklassen:1,5

Auch bei Patient:innen mit chronischer Herzinsuffizienz und erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFpEF) gewinnen SGLT2-Inhibitoren immer mehr an Bedeutung.5 Jedoch gibt es bei Patient:innen mit HFpEF weiterhin unterdiagnostizierte Ursachen, weshalb die Patient:innen nicht auf die Standardtherapie ansprechen.

Nichtansprechen auf Herzinsuffizienz-Standardtherapie? Ursache abklären!

Vor allem hausärztliche Praxen spielen in der Langzeitbetreuung der Patient:innen mit chronischer Herzinsuffizienz eine entscheidende Rolle. Doch was tun bei Patient:innen, die nicht auf die adhärente Herzinsuffizienz-Standardmedikation ansprechen? Hier lohnt sich ein genauer Blick, denn die Ätiologie kann vielschichtig sein.
Eine immer noch unterschätzte Ursache einer chronischen Herzinsuffizienz ist die infiltrative Speichererkrankung namens Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM), die durch Amyloidablagerungen im Herzen verursacht wird.2,3 Da die unbehandelte Erkrankung aufgrund hoher Morbidität und Mortalität mit einer schlechten Prognose assoziiert ist, sind sowohl eine konsequente Diagnostik als auch eine zielgerichtete, kausale Behandlung ausschlaggebend.6

ATTR-CM als Ursache einer chronischen Herzinsuffizienz sollte deshalb bei diesen Patient:innen abgeklärt werden:1,7,8

  • Alter: > 65 Jahre
  • Diastolische Linksherzinsuffizienz bei zunächst noch erhaltener systolischer Pumpfunktion (HFpEF)
  • Nichtansprechen auf die oder Unverträglichkeit der Herzinsuffizienz-Standardtherapie
  • Unerwartete Normalisierung des Blutdrucks bei zuvor behandlungsbedürftiger Hypertonie

Überweisen Sie Ihre Patient:innen mit HFpEF und unzureichendem Therapieansprechen bereits beim ersten Verdacht in die kardiologische Praxis. Dort kann die Verdachtsdiagnose ATTR-CM mit bildgebenden Maßnahmen (u. a. Echokardiografie) weiter abgeklärt werden.

Frühzeitige Einleitung der Kausaltherapie nach der gesicherten Diagnose ATTR-CM

Die gute Nachricht: ATTR-CM ist kausal behandelbar. Nach der gesicherten Diagnose ATTR-CM wird in der kardiologischen Praxis oder in spezialisierten Amyloidose-Zentren die leitliniengerechte Therapie mit Vyndaqel® (Tafamidis) 61 mg (Pflichttext) eingeleitet. Diese zugelassene, zielgerichtete Therapie kann die Gesamtmortalität und das kardiovaskulär bedingte Hospitalisierungsrisiko bei Patient:innen mit ATTR-CM signifikant reduzieren.1,9,10 Die Behandlung mit Vyndaqel® (Tafamidis) 61 mg (Pflichttext) sollte so früh wie möglich im Verlauf der Erkrankung begonnen werden, wenn der klinische Nutzen in Bezug auf den Krankheitsfortschritt deutlicher ist.9

Helfen Sie mit, dass Patient:innen mit ATTR-CM von der leitliniengerechten Kausaltherapie profitieren können, und machen Sie zusammen mit Ihren kardiologischen Kolleg:innen aus einer chronischen Herzinsuffizienz ohne Therapieansprechen und mit verkannter Ursache eine behandelbare chronische Herzinsuffizienz mit bekannter Ursache!

Quellen

  1. McDonagh TA et al. Eur Heart J 2021;42(36):3599–3726.
  2. Maurer MS et al. Circulation. 2017;135(14):1357–1377.
  3. Sekijima Y et al. Curr Pharm Des. 2008;14(30):3219–3230.
  4. Deutsche Herzstiftung; 34. Deutscher Herzbericht. Online veröffentlicht unter: https://herzstiftung.de/system/files/2023-09/DHB22-Herzbericht-2022.pdf. Letzter Zugriff: 09.10.2023.
  5. McDonagh TA et al. Eur Heart J 2023;44(37):3627–3639.
  6. Grogan M et al. J Am Coll Cardiol. 2016;68(10):1014–1020.
  7. Garcia-Pavia P et al. Eur Heart J 2021;42(16):1554–15682.
  8. Maurer MS et al. Circ Heart Fail 2019;12(9):e006075.
  9. Vyndaqel® 61 mg, Fachinformation nach aktuellem Stand.
  10. Maurer MS et al. N Engl J Med. 2018;379(11):1007–1016.