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Hormonskepsis bei der Verhütung: Richtige Beratung zählt!

Hormonellen Kontrazeptiva stehen manche Frauen heute skeptisch gegenüber – aus Angst vor gesundheitlichen Risiken. Auch mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl kritischer Stimmen. Die gynäkologische Arztpraxis ist nach wie vor eine der ersten Anlaufstellen in Verhütungsfragen.

Hormonelle Kontrazeptiva wie die Pille, Minipille oder der Verhütungsring sind nach wie vor beliebt. Sie gehören zu den am häufigsten angewendeten Verhütungsmitteln und schützen zuverlässig vor einer unerwünschten Schwangerschaft. Doch heutzutage haben hormonelle Kontrazeptiva ihre jahrelange Beliebtheit bis zu einem gewissen Grad eingebüßt. Das gilt besonders für die Pille, deren Nutzung vor allem bei jungen Frauen gesunken ist. Doch in späteren Partnerschaften entscheiden sich viele wieder für die Verhütung mit Hormonen. Die erste Auswertung einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)1 ergab, dass

Die Forschenden hatten im Jahr 2019 bundesweit 6.032 Interviews geführt. 3.556 davon mit Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren sowie deren Eltern und 2.476 davon mit jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren – 1.874 davon hatten einen Migrationshintergrund.

Pille: Insgesamt positive Beurteilung, aber auch „Hormonangst“

Eine mögliche Ursache für die sinkende Beliebtheit der Pille ist – so ein Ergebnis der Studie –, dass Mädchen die Gesundheitsverträglichkeit von Hormonen zur Verhütung schlechter beurteilen als bei der letzten Befragung fünf Jahre zuvor. „Die sinkende Nutzung steht im Zusammenhang mit einem Vertrauensverlust in die Verträglichkeit der Pille“, schreibt die BZgA.

Obwohl sexuell aktive Mädchen und junge Frauen zwischen 14 und 25 Jahren die Pille insgesamt eher positiv beurteilen, gebe es auch Hinweise auf eine kritischere Haltung hinsichtlich der Verträglichkeit.

Einige Zahlen und Fakten:2

Dennoch hat die Pille für viele der befragten Frauen einen entscheidenden Vorteil: Die 18- bis 25-jährigen Nutzerinnen attestieren ihr ein hohes Maß an Sicherheit vor einer ungewollten Schwangerschaft (80 %). Das ist ihren Angaben zufolge der entscheidende Vorteil der Pille, aber auch, dass sie leicht zu bekommen und einfach zu handhaben ist. Das größte Anwendungsproblem ist nach wie vor das Thema „Pille vergessen“.

In Verhütungsfragen: Ärztinnen und Ärzte sind wichtige Anlaufstellen

Auch wenn sich viele über die Eltern, Schule oder das Internet über Sexualthemen und das passende Verhütungsmittel informieren ist die Beratung, Aufklärung und Information durch Gynäkologinnen und Gynäkologen besonders wichtig.3 Für mehr als jedes zehnte 14- bis 17-jährige Mädchen seien Ärztinnen und Ärzte die wichtigsten Ansprechpersonen, so der BZgA-Report.3 Ihnen kommt damit eine besondere Rolle bei der Beratung zu.

Einige Fakten hierzu:2

Die meisten Mädchen und junge Frauen wollen also über sämtliche Verhütungsmethoden aufgeklärt werden, die jeweiligen Vor- und Nachteile erfahren und auch über ihre individuellen Risiken informiert werden. Ärztinnen und Ärzte können der Kritik an hormonellen Verhütungsmitteln mit Sachverstand begegnen und den potenziellen Anwenderinnen die Sorgen um gesundheitliche Beeinträchtigungen nehmen.

Hormonelle Verhütung – Vorteile

Hormonelle Kontrazeptiva besitzen viele Vorteile, allen voran ist es die Sicherheit. Bei richtiger und regelmäßiger Einnahme sind Frauen sicher vor einer unerwünschten Schwangerschaft geschützt. Dies ist auch für die Anwenderinnen das wichtigste Argument, um sich für die Verhütung mit Hormonen zu entscheiden. Bei einem Kinderwunsch lässt sich das hormonelle Kontrazeptivum zudem in der Regel problemlos wieder absetzen. Daneben gibt es noch einige andere Vorteile4,5 für die Frauen:

Nachteile hormoneller Kontrazeptiva

Hormonelle Kontrazeptiva sind insgesamt sehr sicher, haben aber auch Nachteile und bergen in Einzelfällen auch gesundheitliche Risiken.4,5 Wichtig ist es daher, die Vor- und Nachteile immer gut gegeneinander abzuwägen.

Kombinierte hormonelle Verhütungsmittel

Quellen

  1. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „Jugendsexualität 9. Welle. Repräsentative Wiederholungsbefragung. Die Perspektive der 14- bis 25-Jährigen“, https://www.bzga.de/aktuelles/2020-12-03-erste-ergebnisse-der-neuen-befragungswelle-bzga-studie-jugendsexualitaet/ (Abruf: 21.4.2022)
  2. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Jugendsexualität 9. Welle Im Fokus: Die Pille,
    https://publikationen.sexualaufklaerung.de/fileadmin/redakteur/publikationen/dokumente/Jugendsexualitaet/Faktenblaetter/2021-Factsheet-Jugendsexualitaet-Sexualaufklaerung-Pille_Version_1-0.pdf (Abruf: 21.4.2022)
  3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Jugendsexualität 9. Welle Im Fokus: Die Frauenärztinnen und Frauenärzte,
    https://publikationen.sexualaufklaerung.de/fileadmin/redakteur/publikationen/dokumente/Jugendsexualitaet/Faktenblaetter/2021-Factsheet-Jugendsexualitaet-Sexualaufklaerung-Frauenaerzt_innen_Version_1-0.pdf (Abruf: 21.4.2022)
  4. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):
    https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/pille-und-minipille/pille/ (Abruf: 21.4.2022)
  5. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs,
    https://www.gesundheit.gv.at/leben/sexualitaet/verhuetung/verhuetungsmittel/hormonelle-verhuetung/pille (Abruf: 21.4.2022)
  6. Frauenärzte im Netz e.V, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/verhuetung-ohne-hormone-moeglich-sinnvoll-notwendig/ (Abruf: 21.4.2022)
  7. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), https://www.gesundheitsinformation.de/praemenstruelles-syndrom-pms.html (Abruf: 21.4.2022)