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Wie man die Leidenschaft für das Arztsein wieder findet

Dr. Tina Petersen bietet ein Gesundheitskonzept an, bei dem ihre Patienten gesund und stressfreien leben. Ihr Coaching richtet sich auch an Ärzte.

Gesundheits- und Life-Coaching mit Dr. Tina Petersen

Frau Dr. Petersen, wie kam es dazu, dass Sie ein eigenes Gesundheitskonzept entwickelt haben?

Mich interessiert schon immer der Zusammenhang von Körper, Geist und Seele. Ich wollte immer verstehen, warum manche Menschen krank werden und andere gesund bleiben. Dabei fiel mir auf, dass ich da weder mit den schulmedizinischen, noch mit den alternativen Methoden an die wirkliche Wurzel herankomme. Nach dem Facharzt, ein paar Jahren Praxiserfahrung, diversen weiteren Ausbildungen habe ich meine allgemeinmedizinische Praxis geschlossen und biete nun Coaching an.

Was beinhaltet Ihr Coachingkonzept?

Ich biete etwas Nachhaltiges an, sodass Patienten die Eigenverantwortung übernehmen können, und etwas in der Hand haben, was sie für ihr ganzes Leben nutzen können, das sie unabhängig von mir macht. Ein Basisgedanke ist: Den Fokus auf die Krankheit legen, zieht mehr Krankheit nach sich. Die Frage ist viel mehr: Was möchte ich in meinem Leben? Wie kann ich die Herausforderung also für mich nutzen?

Zugespitzt formuliert: Verhindert das Konzept Krebs?

Krankheit hat ja immer viele Ursachen. Wenn man die Zusammenhänge versteht, weiß man, dass auch das immer von innen kommt. Wir sind nicht im Opfermodus und können nichts tun. Wir können immer etwas tun. Wir können uns als schöpferische Menschen sehen und uns nicht einfach Ereignissen ausgeliefert erleben. Da geht es auch um innere Einstellungen und Gedanken – das hat einen größeren Einfluss auf die Gesundheit als Ernährung und gesundes Leben. Wir sind nicht im Opfermodus und können nicht nichts tun.

Wer sind Ihre Patienten?

Menschen, die chronische Erkrankungen haben, zum Beispiel Autoimmunerkrankungen, chronische Schmerzen, sie haben schon alles probiert. Und dann schauen wir zusammen in der Tiefe, welche Puzzleteile wir verändern können.

Nachhilfe in Stressreduktion für Ärztinnen und Ärzte

Und Sie bieten auch Coaching für Ärzte an?

Genau. Sie möchten eigentlich für sich genau das Gleiche. Sie möchten nicht einfach nur funktionieren. Sie haben zum Beispiel ihre Leidenschaft für den Beruf verloren, wollen die reine Reparaturmedizin nicht mehr, bei der es nicht wirklich um den Menschen geht. Bei dem Coaching geht es um Blockaden, um Glaubenssätze, die man hinter sich lassen muss. Also helfe ich Ärzten, sich zu befreien, sich ein eigenes Business aufzubauen, mit dem sie wirklich nachhaltig und wahrhaftig Patienten helfen können - zu Gesundheit, Fülle und allem, was dazu gehört und was wirklich zu einem gesunden Leben verhilft. Auf diesem Weg habe auch ich meine Leidenschaft als Ärztin wieder gefunden.

Sorgen Ärzte eigentlich für sich selbst gut genug?

Viele Ärzte funktionieren, sie vergessen sich dabei leicht, und sie verlieren sich – sie haben ein klassisches Helfersyndrom. Das bedeutet nichts Gutes für ihre Patienten, denn diese Ärzte übernehmen zu viel Verantwortung für sie. Damit kommt der Patient in eine Abhängigkeit. Das ist keine nachhaltige Hilfe. Langfristige Hilfe heißt: Ärzte sind Vorbilder, hören auf, sich aufzuopfern, nehmen dem anderen die Verantwortung nicht einfach ab, dann zeigen sie auch, wie man gesund bleibt. Das führt aus der Reparaturmedizin heraus und ist nachhaltig.

Welcher Umgang mit Patienten ist der richtige?

Ein guter Arzt gibt auch Verantwortung an die Patienten ab, er setzt Grenzen, berät zur Gesundheitsverbesserung, er geht als gutes Vorbild voran. Zum Beispiel bei Adipositas oder anderen Symptomen, wo der Patient in einer Schieflage und selbst unzufrieden ist, baut der Arzt ein Konzept mit einem Diätplan auf. Aber das führt in die Abhängigkeit. Das suggeriert: Du bist nicht richtig, du sollst abnehmen. Besser wäre, die Schieflage, die Herausforderung in der Tiefe zu sehen, die besprochen werden sollte.

Dafür hat der Arzt aber keine Zeit und vielleicht auch nicht die Qualifikation...

Genau, in dem System ist das unmöglich. Die wahre Ursache von gesundheitlichen Problemen herausfinden, das geht nicht in fünf Minuten. Und diese Erkrankungen, wo das relevant wäre, nehmen zu. Allergien, Hauterkrankungen, Adipositas, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen. Da werden Medikamente verschrieben und es wird nichts im Leben des Patienten verändert. Dabei wäre ein weiterer Entwicklungsschritt im Leben notwendig - und dann verschwinden auch die meisten Symptome, die in Wahrheit eine Botschaft für eine innere Schieflage sind.

Wie erfolgreich ist denn dieses Vorgehen in der Praxis?

Ich habe Patienten mit rheumatoider Arthritis und Gelenkschwellungen, die nach dem Coaching keinerlei Probleme mehr haben, die wieder machen können, was sie wollen. Hobbys nachgehen, Kitesurfen lernen, beruflich weiterkommen. Eine Patientin mit Colitis Ulcerosa ist nach sechs Monaten geheilt, lebt ihr Leben beschwerdefrei. Auch Übergewichtige sind nach individueller Betreuung wieder normalgewichtig geworden. Und das verändert das ganze Leben zum Guten.

Was geben Sie Ärztinnen und Ärzten mit auf den Weg?

Es geht um die Vision in der Medizin. Ich habe meine Vision durchgezogen. Das war nicht einfach. Ich musste mich aus meinem Umfeld lösen, erklären, dass ich die Praxis meines Vaters nicht weiterführe. Es gab Existenzängste. Ich musste Glaubenssätze ablegen, auf mich hören. Aber man kann diese Herausforderungen bestehen kann und seinen eigenen Weg gehen – und damit die Leidenschaft für das Arztsein wieder finden.