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Biologika in der Asthmatherapie sind auch keine Alleskönner

Ein Patient, der aufgrund eines erhöhten FeNO-Wertes langjährig mit antiasthmatischer Therapie behandelt wurde, und dessen Befunde sich stabilisiert hatten, wird nach Jahren wieder vorstellig: mit diversen Beschwerden.

Patient mit starken bronchialen Beschwerden 

Anamnese:

2007 Erstvorstellung eines damals 43-jährigen Kfz-Mechaniker. Seit der Jugend ist eine Heuschnupfensymptomatik bekannt mit bisher nur rhinokonjunktivale Symptomen. Vor einigen Jahren OP wegen Polyposis nasi. 

Vorstellung wegen seit mehreren Wochen bestehendem Husten, keine wesentliche Kurzatmigkeit, er empfindet "musikalische Atemgeräusche". 

Nikotin: Gelegenheitsraucher. Familienanamnese unauffällig.

Medikation: Nasonex.

Befunde:

Maßnahmen:

Wegen der Klinik, des Auskultationsbefundes und des erheblich erhöhten FeNO Wertes trotz normaler Lungenfunktion: Einleiten einer antiasthmatischen Therapie mit Montelukast und einer ICS/LABA Kombination (Budesonid/Formoterol).

Verlauf:

Wiedervorstellung nach 4 Wochen, zwischendurch stationäre Behandlung wegen einer Asthma Exazerbation. Lungenfunktionell leichte Atemwegsobstruktion mit unverändert hohem FeNO Wert von 300. Umstellung auf hoch dosiertes Fluticason und Salmeterol (Montelukast weiter) sowie zusätzlich 5 Tage 40 mg Prednisolon.

2007 -2011: 

Stabilisierung des Befundes, normale Lungenfunktion, Rückgang des erhöhten FeNO Wertes. Durchführen einer AIT (Allergen- Immuntherapie) gegenüber dem Pollen mit positiven Effekt.
Ab 2011 Weiterbehandlung beim HNO-Arzt.

Wiedervorstellung 12 Jahre später wegen schwerer Atemwegsobstruktion


Hier erfahren Sie, warum der Patient wieder vorstellig wurde:

Wiedervorstellung 2023: 

Wiedervorstellung in schlechtem allgemein Befinden, ausgeprägte Bronchospastik.

Inzwischen neue Krankheiten: Diabetes mellitus, Hypertonus.
Aktuelle Therapie: Insulin, Metformin, Empagliflozin, Telmisartan, Bendroflumethiazid/Amilorid, Bisoprolol, Injektion von Mepolizumab alle 4 Wochen, immer wieder Dexamethason in wechselnder Dosierung, Salbutamol 20-30 Hub am Tag!

Befunde: 

FeNO: 130 ppb, Röntgen-Thorax unauffällig.

Lungenfunktion: Schwere Atemwegsobstruktion mit mittelschwerer Lungenüberblähung

KasuistikSchultz1.png

Maßnahmen:

100 mg Prednisolon intravenös, anschließend weiter Prednisolon für 7 Tage. Einleiten einer inhalativen Therapie mit einer fixen Tripel (Beclometason, Formoterol und Glycopyrroniumbromid)

Kontrolle 6  Wochen später:

Klinisch Besserung, kein Bedarf mehr an Salbutamol, Pulmo: Frei, Lungenfunktion: Normalbefund:

KasuistikSchultz2.png

Fazit für eine erfolgreiche Behandlung des schweren Asthma bronchiale

Biologika haben einen hohen Stellenwert in der Behandlung des schweren Asthma bronchiale.

Häufig kann die begleitende Therapie angepasst und reduziert werden bei klinischer Besserung. Ein unkontrolliertes, unkritisches Absetzen der Asthma-Basismedikation sollte vermieden werden.

Ziel unserer Maßnahmen beim Asthma bronchiale sollte die Remission sein, hierfür muss aber die Asthmabasistherapie nicht abgesetzt werden. 

Folgende Kriterien müssen für eine Asthma-Remission alle erfüllt sein: 

  • Dauerhafte (≥ 12 Monate) Abwesenheit von Asthma-Symptomen 
  • Dauerhafte (≥ 12 Monate) Abwesenheit von Exazerbationen 
  • Stabile Lungenfunktion 
  • Kein Bedarf an systemischen Glucocorticoiden für die Behandlung von Asthma 

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