Das Wichtigste kurz und knapp zur Schwarzen Haarzunge
Der Schwarzen Haarzunge liegt eine Verlängerung der Papillae filiformes zugrunde. Dies geschieht als Folge einer Hyperkeratose. Die Verfärbung des Keratins dieser verlängerten Papillen kann von Pigmenten aus der Nahrung oder von bakteriellen Zersetzungsprozessen herrühren. Weitere Faktoren, die zu einer Verfärbung der verlängerten Papillen führen können sind ein Niacinmangel, Tabak, Medikamente, Teer, Tee, Kaffee, eine Hyposalivation oder auch der extensive Gebrauch von Mundspüllösungen. Dehydrierung und eine schlechte Mundhygiene scheinen ebenso eine Rolle zu spielen. Bei dieser seltenen Erkrankung handelt es sich um eine gutartige Erkrankung.1,7
Die Haarzunge kommt öfters vor als man denkt
Die Haarzunge an sich ist gar nicht so selten. Sie tritt bei 13 % der Bevölkerung auf. Diese meist vorübergehende und harmlose Veränderung der dorsalen Zunge kann in jedem Alter auftreten, ist aber im höheren Alter sowie bei Männern häufiger. Normalerweise werden die Papillen der Zunge etwa 1 Millimeter lang. Durch eine mangelhafte Ablösung des Zungenbelags, einer mangelnden Stimulation bzw. Abrieb an der Zungenspitze kann es zu einer Ansammlung von Keratin mit Verlängerung der Papillen kommen. Diese verleihen der Haarzunge ihr Aussehen. Das haarähnliche Geflecht kann zudem Nahrungsmittel, Bakterien und manchmal sogar Hefepilze beherbergen. Die unterschiedlichen Komponenten dieser Ansammlung auf der Zungenoberfläche sind der Grund für die verschiedenen Farben der Haarzunge: Sie kann braun, weiß, schwarz, rosa oder auch grün sein.7
Zunge mit dunklen, haarähnlichen Wucherungen
Zunge mit hellen, haarähnlichen Wucherungen
Was ist zu tun bei einer grünen Haarzunge?
In dem vorliegenden Fall wurde dem Patienten geraten, die Zungenoberfläche viermal täglich mit einer Zahnbürste zu schrubben. Ihm wurde eine Raucherentwöhnung ans Herz gelegt. 6 Monate nach Erstvorstellung zeigte sich ein normaler Zustand der Zungenoberfläche – der Nikotinkonsum war jedoch beibehalten worden.1
Fazit für die Praxis
- Eine Haarzunge kann 13 % der Bevölkerung betreffen.7
- Im Anamnesegespräch sollte gezielt nach u.a. Nikotinabusus und Medikamenten gefragt werden.1
- Eine gute Mundhygiene ist das A und O, um das Auftreten einer Haarzunge vorzubeugen: Das regelmäßige Bürsten der Zungenspitze mit einer Zahnbürste oder einem Zungenschaber ist der Grundpfeiler dieser Prozedur.7