Laut aktuellen Daten beträgt das durchschnittliche Jahresbruttogehalt von Ärzten in Deutschland rund 98.750 €.1 Laut Bundesagentur für Arbeit beträgt das mittlere monatliche Bruttoentgelt (Median) eher 81.420 €.
Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Geschlechtern: Während Ärztinnen im Schnitt etwa 81.750 € brutto jährlich verdienen, kommen ihre männlichen Kollegen auf durchschnittlich 112.000 € – ein Gender Gap von rund 27 Prozent.1
Entscheidend für die Höhe des Arzteinkommens sind unter anderem folgende Faktoren:
Im Folgenden ein Überblick darüber, in welchen Bundesländern Ärzte durchschnittlich am besten verdienen und wo die Gehälter niedriger ausfallen.
Assistenzärzte in der fachärztlichen Weiterbildung verdienen je nach Bundesland sehr unterschiedlich. Bei den nachfolgenden Zahlen wurde jeweils eine 40-Stunden-Woche ohne Zuschläge für Wochenend-, Feiertags- oder Nachtschichten zugrunde gelegt.
Assistenzärzte verdienen in Baden-Württemberg und Hessen mit einem Jahresbrutto von über 71.000 € am besten. Im Mittelfeld befinden sich Berlin, Bremen und das Saarland mit Jahresgehältern zwischen 62.000 € und 64.000 €. Am unteren Ende der Skala liegen die ostdeutschen Bundesländer, wo Assistenzärzte in Mecklenburg-Vorpommern mit lediglich 50.592 € jährlich rechnen können
Gehälter für Fachärzte: Noch größere geografische Abhängigkeit
Auch bei den Fachärzten zeigen sich deutliche regionale Unterschiede.
Fachärzte in Baden-Württemberg und Hessen verdienen mit rund 96.000 € Jahresbrutto am meisten. Auch Hamburg und Bayern bieten mit über 93.500 € attraktive Gehälter. Im Mittelfeld liegen Bundesländer wie das Saarland mit 85.212 € und Berlin mit 84.396 €. Deutlich abgeschlagen sind erneut die ostdeutschen Bundesländer mit Jahresgehältern zwischen 68.628 € (Mecklenburg-Vorpommern) und 72.804 € (Thüringen).
Gehaltsübersicht: Assistenzarzt und Facharzt Gehälter nach Bundesland (im Durchschnitt)
Bundesland
|
Assistenzarzt Jahresbruttogehalt
|
Facharzt Jahresbruttogehalt
|
|
Baden-Württemberg
|
71.040 €
|
96.372 €
|
|
Hessen
|
71.016 €
|
96.348 €
|
|
Hamburg
|
69.648 €
|
94.500 €
|
|
Bayern
|
68.952 €
|
93.552 €
|
|
Nordrhein-Westfalen
|
66.576 €
|
90.324 €
|
|
Rheinland-Pfalz
|
64.596 €
|
87.648 €
|
|
Bremen
|
63.348 €
|
85.944 €
|
|
Saarland
|
62.808 €
|
85.212 €
|
|
Berlin
|
62.208 €
|
84.396 €
|
|
Niedersachsen
|
60.540 €
|
82.140 €
|
|
Schleswig-Holstein
|
58.152 €
|
78.900 €
|
|
Thüringen
|
53.664 €
|
72.804 €
|
|
Sachsen
|
53.124 €
|
72.084 €
|
|
Brandenburg
|
52.524 €
|
71.256 €
|
|
Sachsen-Anhalt
|
52.272 €
|
70.920 €
|
|
Mecklenburg-Vorpommern
|
50.592 €
|
68.628 €
|
|
Quelle: https://www.praktischarzt.de/magazin/assistenzarzt/arzt-gehalt-bundesland/
Tarifliche Vergütung in Krankenhäusern
Das Einstiegsgehalt als Assistenzarzt in Kliniken beträgt brutto pro Jahr (Stand 2024):
- In Universitätskliniken: 63.701 €
- In kommunalen Krankenhäusern: 63.460 €
- In privaten Krankenhäusern (Beispiel Asklepios): 65.160 €
Die genaue Vergütung steigt mit den Berufsjahren und ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Jahr
|
Kommunale Krankenhäuser TV-Ärzte/VKA*
|
Universitätskliniken TV-Ärzte TdL**
|
Asklepios***
|
1. Jahr
|
63.46€
|
63.70€
|
65.16€
|
2. Jahr
|
67.06€
|
67.31€
|
68.94€
|
3. Jahr
|
69.63€
|
69.89€
|
71.64€
|
4. Jahr
|
74.08€
|
74.36€
|
75.96€
|
5. Jahr
|
79.39€
|
79.69€
|
81.42€
|
6. Jahr
|
81.57€
|
81.77€
|
83.52€
|
*01.04.2024 – 30.06.2024
**01.04.2024 – 31.01.2025
***01.04.2024 – 31.12.2024
Quelle: Marburger Bund
Einfluss der Einrichtungsgröße auf das Arztgehalt
Nicht nur das Bundesland, sondern auch die Größe der Einrichtung beeinflusst das Arztgehalt erheblich:
Anzahl der Mitarbeiter
|
Durchschnittliches Jahresbruttogehalt
|
Mehr als 20.000 Mitarbeiter
|
109.96€
|
1.001 – 20.000 Mitarbeiter
|
107.27€
|
101 – 1.000 Mitarbeiter
|
99.59€
|
Weniger als 100 Mitarbeiter
|
89.10€
|
Quelle: Gehalt.de
Zur wirtschaftlichen Situation niedergelassener Hausärzte
Bei den angegebenen Werten handelt es sich um Gehälter für Ärzte in Anstellung. Die Durchschnittswerte dienen der groben Orientierung und können teils stark variieren.
Insbesondere für niedergelassene Ärzte in eigener Praxis, vor allem für Hausärzte, stellt sich die Situation anders dar. Hausärzte in eigener Praxis denken aufgrund der hohen Kosten und immensen Ausgaben immer öfter an einen Ausstieg aus der selbstständigen Tätigkeit.
Die Gehaltsdaten für niedergelassene Ärzte sollten daher differenziert betrachtet werden: Sie unterscheiden sich stark nach Region, Patientenstruktur, Praxisform und stellen Durchschnittswerte dar, die die individuellen finanziellen Herausforderungen vieler Hausarztpraxen nicht adäquat widerspiegeln. Deswegen werden an dieser Stelle auch keine konkreten statistischen Daten genannt, da sie im Zweifel nur in die Irre führen.
Fazit: Im Süden und in Ballungsräumen sind Gehälter am höchsten
Die Übersicht zeigt, dass die Gehälter für Ärzte in Deutschland regional stark variieren. Sowohl für Assistenz- als auch für Fachärzte sind die Verdienstmöglichkeiten in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Bayern am höchsten. Auch in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen werden überdurchschnittliche Gehälter gezahlt.
Am wenigsten verdienen Ärzte in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Hier liegen die Gehälter teilweise um bis zu 25 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
-
https://www.e-fellows.net/geld/gehalt/gehaltsreport
-
https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/58709
-
https://www.praktischarzt.de/magazin/arzt-gehalt-bundesland/
-
https://www.praktischarzt.de/arzt/gehalt-arzt/
-
https://www.praktischarzt.de/magazin/gehaltsreport-2025/
-
https://www.medicaltopjobs.de/en/blog/ID1760187-tarife-und-gehalt-arzt
-
https://medizinio.de/blog/arzt-gehalt?srsltid=AfmBOorV79lcc94Hpueqb3vDRKpOjqGxEnBY7CEmAseh-DR2Q4AK4ka3
-
https://www.marburger-bund.de/bundesverband/tarifvertraege