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Höheres Krebsrisiko durch Psoriasis

Eine große Registerstudie hat gezeigt, dass Psoriasis mit einem höheren Krebsrisiko insgesamt und an bestimmten Stellen verbunden ist. Darüber hinaus wurde Psoriasis mit mehreren anderen Krebsarten in Verbindung gebracht.

Analyse von Gesundheitsdaten aus verschiedenen Ländern

Eine große Registerstudie hat gezeigt, dass Psoriasis mit einem höheren Krebsrisiko insgesamt und an bestimmten Stellen, insbesondere bei schwerer Erkrankung, verbunden ist. Darüber hinaus wurde Psoriasis mit mehreren Krebsarten in Verbindung gebracht, die über die derzeit als zusammenhängend betrachteten Krebsarten hinausgehen.

Es fehlt an Beweisen und Erkenntnissen über das Krebsrisiko bei Menschen mit Psoriasis. Um den möglichen Zusammenhang zu bewerten, untersuchten Alex Trafford (Universität Manchester, Vereinigtes Königreich) und seine Kolleg:innen das Krebsrisiko von Menschen mit Psoriasis durch die Analyse von Daten aus bevölkerungsbezogenen Gesundheitsakten aus Dänemark, England, Israel und Taiwan.
Trafford wies darauf hin, dass ein Zusammenhang aufgrund der chronischen Entzündung bei Psoriasispatient:innen plausibel wäre. Außerdem seien Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum bei Psoriasispatienten besonders häufig anzutreffen. Trafford wollte auch untersuchen, ob das Krebsrisiko mit dem Schweregrad der Psoriasis zusammenhängt. "Da wir keine direkten Daten hatten, haben wir die systemische Therapie als Indikator für eine mittelschwere bis schwere Psoriasis verwendet", erklärte er.

Nur Personen ohne vorherige Krebserkrankungen wurden in Analyse aufgenommen

Personen mit Psoriasis aus dem Register wurden mit bis zu sechs Personen verglichen, bei denen zuvor keine Psoriasis aufgetreten war, und zwar anhand von Alter, Geschlecht und Kalenderzeit. Die länderspezifischen Risiken für Krebs insgesamt und für ortsspezifische Krebserkrankungen wurden anhand von Cox-Proportional-Hazard-Modellen analysiert. Patient:innen mit früheren Krebserkrankungen wurden von der Analyse ausgeschlossen. Die Analyse umfasste 702.062 Teilnehmende mit Psoriasis und 4.185.596 angepasste Vergleichspersonen. Alter und Geschlecht waren in den einzelnen Ländern ähnlich. Die Patient:innen in Dänemark waren älter, in Taiwan waren es eher Männer.

In groben Modellen hatten Personen mit Psoriasis und die Untergruppe mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis insgesamt ein etwas höheres Krebsrisiko. Außerdem hatten Menschen mit Psoriasis ein höheres Risiko für die folgenden ortsspezifischen Krebsarten: Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere, Blase, Keratinozyten, Hodgkin-Lymphom, Non-Hodgkin-Lymphom und Leukämie.

Auch Krebsarten, die derzeit nicht mir der Erkrankung in Verbindung stehen

Die Risikoerhöhung war jedoch je nach Krebsart unterschiedlich, von einer relativ bescheidenen relativen Risikoerhöhung von 9% bei Bauchspeicheldrüsenkrebs bis hin zu einem fast verdoppelten Risiko für Hodgkin-Lymphome. "Das Krebsrisiko war bei schwerer Psoriasis noch höher. Außerdem wurden bei diesen Patienten zusätzliche Assoziationen für Lungen- und Eierstockkrebs festgestellt", so Dr. Trafford.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studie bei Psoriasis-Patient:innen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Krebs festgestellt hat. Die Assoziationen bleiben im Allgemeinen bestehen, wobei das Risiko ausgeprägter ist, wenn man sich auf Personen mit mittelschwerer bis schwerer Erkrankung beschränkt. Die aktuelle Studie ergab, dass Psoriasis mit mehreren Krebsarten in Verbindung gebracht wird, die über die derzeit als mit der Krankheit in Zusammenhang stehend angesehenen hinausgehen. Dies sollte erkannt werden, um eine optimale Psoriasis-Behandlung und künftige Forschung zu ermöglichen. 

Referenz:
Trafford AM, et al. Psoriasis and the risk of cancer development: pooled population-based cohort studies from Denmark, England, Israel and Taiwan. FC09, Psoriasis vom Gen zur Klinik 2021, 9-11 Dezember.