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Kognitive Beeinträchtigungen bei rheumatoider Arthritis

Neue Forschung zeigt, dass rheumatoide Arthritis das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen erhöht. Betroffene haben vor allem Defizite in den Bereichen Gedächtnis und Exekutivfunktion.

Kognitive Beeinträchtigungen bei Rheuma

Entzündungen greifen das Gehirn an

Nicht nur leiden die Gelenke unter der chronischen Entzündung bei Rheuma, sondern auch die kognitive Funktion scheint durch die Erkrankung beeinträchtigt zu sein: In der vorliegenden Studie (DOI.org/10.1136/rmdopen-2024-004422) wurde untersucht, inwieweit Patienten mit moderat bis hoch aktiver RA unter kognitiven Einschränkungen leiden. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa 60 Prozent der betroffenen Patienten kognitive Defizite aufweisen, während es bei einer gesunden Kontrollgruppe nur 40 Prozent waren. Besonders stark beeinträchtigt sind das visuelle Gedächtnis, abstrakte Denkprozesse und exekutive Funktionen (z.B. Arbeitsgedächtnis), wie Tests mit dem MoCA (Montreal Cognitive Assessment) zeigten.

Starke Entzündungswerte als Auslöser?

Die Forscher stellten fest, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Höhe der Entzündungsaktivität und den kognitiven Defiziten innerhalb der Gruppe mit RA gibt. Die durchschnittlichen CRP- und IL-6-Werte der Patienten mit kognitiven Einschränkungen waren deutlich höher als bei jenen ohne kognitive Beeinträchtigungen. Dies deutet darauf hin, dass systemische Entzündungen nicht nur die Gelenke, sondern auch das Gehirn schädigen könnten.

Aber nicht nur hinsichtlich der Entzündungsaktivität unterschieden sich die beiden Rheumatiker-Gruppen: Im Vergleich zu denjenigen ohne kognitive Beeinträchtigungen waren die Patienten mit entsprechenden Einschränkungen älter, hatten ein niedrigeres Bildungsniveau und wiesen häufiger Komorbiditäten wie Adipositas, Dyslipidämie und arterielle Hypertonie auf.

Welche kognitiven Bereiche sind betroffen?

Doch zurück zur geistigen Gesundheit der RA-Patienten: Besonders betroffen waren die exekutiven Funktionen und die Fähigkeit zur abstrakten und räumlichen Denkweise. Diese Denkprozesse sind für den Alltag essenziell, da sie die Fähigkeit beeinflussen, komplexe Aufgaben zu planen und zu organisieren. Auch die Gedächtnisleistung war signifikant schlechter als die der Kontrollgruppe, wobei hier Defizite in der Speicherung und dem Abruf von Informationen festgestellt wurden.

Mechanismen hinter der kognitiven Störung bei RA

Die kognitiven Beeinträchtigungen bei Patienten mit RA könnten auf mehreren Faktoren basieren. Es wurde beispielsweise vermutet, dass u.a. eine Neuroinflammation und endokrine Dysfunktion zur kognitiven Beeinträchtigung beitragen könnten. Hinzu kommt, dass sich auch Begleiterscheinungen der RA wie chronische Schmerzen und Fatigue negativ auf die Kognition auswirken können.

Fazit: Frühe Intervention könnte helfen

Kognitive Beeinträchtigungen sind eine unterschätzte Folge der rheumatoiden Arthritis. Die vorliegenden Forschungsergebnisse zeigen, dass eine erhöhte Entzündungsaktivität das Risiko für kognitive Defizite signifikant erhöhen kann. Die Studiendaten unterstreichen des Weiteren die Bedeutung einer frühen und konsequenten Kontrolle der Entzündungsaktivität bei RA-Patienten. Ein schneller Einsatz von entzündungshemmenden Therapien könnte eventuell nicht nur die Lebensqualität der Patienten verbessern, sondern auch ihre Selbstständigkeit im Alltag länger erhalten.
 

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