Insbesondere bei Glukokortikoiden sollten elektive Eingriffe längerfristig im Voraus geplant werden. Die DGRh empfiehlt hier, die Dosis bereits zwei bis drei Monate vor dem Eingriff zu reduzieren und so niedrig wie möglich zu halten. In jedem Fall sollte eine Tagesdosierung von unter 10 mg angestrebt werden. Ein bis zwei Wochen vor der OP und am Tag des Eingriffes selbst sollte keine Reduktion mehr erfolgen. Das heißt, die Dosis sollte bis dahin ein stabiles Niveau erreicht haben.
Konventionell synthetische disease modifying antirheumatic drugs (csDMARDs) können in aller Regel unverändert fortgeführt werden. Es gibt jedoch einige wenige Ausnahmen:
Bei biologischen DMARDs, oder sogenannten Biologika, kann ein elektiver Eingriff am Ende des jeweiligen Therapieintervalls erfolgen.
Nimmt eine Patientin oder ein Patient einen JAK-Inhibitor ein, sollte dieser etwa drei bis vier Tage vor größeren Operationen pausiert werden.
Der PDE4-Inhibitor Apremilast kann jedoch ohne Unterbrechung weiter eingenommen werden.
Patientinnen und Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen haben ein anderes Risikoprofil als Gesunde, wenn es um operative Eingriffe geht. Daher ist es wichtig, zu wissen, welche Medikation mit Operationen kompatibel sind und welche pausiert werden sollten. Die aktualisierten Empfehlungen können hierbei helfen. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass nach einer Therapiepause die Medikation möglichst schnell, also je nach Wundheilung, wieder begonnen werden sollte, um Exazerbationen der rheumatischen Erkrankung zu vermeiden.
Albrecht K, Poddubnyy D, Leipe J, Sewerin P, Iking-Konert C, Scholz R, Krüger K. Perioperative management of patients with inflammatory rheumatic diseases : Updated recommendations of the German Society for Rheumatology. Z Rheumatol. 2022 Mar 2. English. doi: 10.1007/s00393-021-01150-9. Epub ahead of print. PMID: 35235025.