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Protonenpumpenhemmer und Krebstherapie: eine schlechte Kombination?

In den letzten Jahren haben einige retrospektive Studien nahegelegt, dass die Verwendung von Protonenpumpenhemmern in Kombination mit Immun(chemo)therapien mit schlechteren Outcomes assoziiert ist. Wie sieht es aktuell aus?

PPIs und Immun(chemo)therapien - Übersicht

Interferieren PPIs mit Krebstherapien?

In den letzten Jahren haben retrospektive Studien gezeigt, dass die gleichzeitige Gabe von Protonenpumpenhemmern und immunmodulatorischen Krebstherapien eine ungünstige Kombination sein kann. Insbesondere bei der Gabe von ICIs kann es zu schlechteren Outcomes kommen.

Der Grund dahinter liegt aller Wahrscheinlichkeit nach darin, dass PPIs die Darmflora verändern und so auch das Mikrobiom beeinflussen. Diese Veränderung in der bakteriellen Besiedlung des Darmes kann mit einer veränderten Antwort auf Immuntherapien einhergehen. 

Viele aktuelle Studien

Das Thema beschäftigt derzeit viele Forscherinnen und Forscher. So gibt es einige neue Studien zum Thema Interferenz zwischen Arzneimitteln in der onkologischen Praxis. Speziell das Lungenkarzinom ist hier besonders interessant, ist es doch eine der häufigsten Todesursachen bei onkologischen Patientinnen und Patienten. 

Verschiedene Studienteams haben nun untersucht, ob die Kombination von PPIs und ICIs mit negativen Outcomes verbunden ist. 

PPIs und ICIs vermeiden?

Das Ergebnis: generell ist die Gabe von PPIs mit einem kürzeren Überleben verbunden, wenn gleichzeitig eine Monotherapie mit ICIs erfolgt. Interessanterweise werden die negativen Effekte der magenschonenden Wirkstoffe relativiert, wenn die ICI-Therapie um eine Chemotherapie ergänzt wird. Die Daten legen also nahe, dass eine Monotherapie mit ICIs in Kombination mit PPIs eher ungünstig ist. Dennoch sind weitere Untersuchungen zum Thema notwendig. 

Fazit für die Praxis

Die gleichzeitige Gabe von PPIs und ICIs kann mit einem verkürzten Überleben assoziiert sein. Wird jedoch zusätzlich zur Immuntherapie noch eine Chemotherapie gegeben, relativieren sich die negativen Outcomes der Protonenpumpenhemmer weitestgehend. Weitere Studien sind nötig, um noch weiter Klarheit zu erlangen. 
 

Weitere Informationen aus der Onkologie

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