Das Arzt-Patienten-Gespräch mit Krebspatienten Logo of esanum https://www.esanum.de

Den richtigen Ton treffen: Kommunikation mit Krebspatienten

Die Kommunikation mit krebskranken Menschen fällt selbst erfahrenen Onkologen schwer. Dabei kann das Gespräch für die Betroffenen von existentieller Bedeutung sein.

Hohe psychische Belastung bei Krebspatienten

Wie erkenne ich Angst und Depression?

Nach ICD-10 gibt es klare Diagnosekriterien für Depressionen und Angststörungen. Für den klinischen Alltag haben sich einfache Screeninginstrumente bewährt, mit denen der Schweregrad der Symptome rasch eingeschätzt werden kann. Leicht anzuwenden ist etwa der PHQ-4, der psychische Belastungen anhand von vier einfachen Fragen erfasst. 

Je nach Ergebnis bietet sich danach ein Vorgehen nach dem Stepped-care-Modell an. Es reicht von der regulären onkologischen Versorgung bei geringer Belastung bis hin zur psychiatrischen Akutversorgung in Krisensituationen.

Welche Gesprächstechniken sind hilfreich? 

Schon das Arzt-Patienten-Gespräch im Rahmen der regulären Versorgung kann enorm viel bewirken. Um den Patienten Sicherheit zu vermitteln und sie emotional zu entlasten, sind folgende kommunikative Basisfertigkeiten gefragt:

Diese Gesprächstechniken allein können auf die Betroffenen bereits antidepressiv und anxiolytisch wirken. 

Mittlerweile gibt es für Onkologen eigene Kommunikationstrainingsprogramme für ein gelingendes Arzt-Patienten-Gespräch. Ein Beispiel ist das COMSKIL-Modell. Hier wird neben konkreten Kommunikationstechniken auch vermittelt, auf welche Rahmenbedingungen man im Gespräch achten sollte. Dazu gehört nonverbales Verhalten wie Mimik und Blickkontakt, aber auch tröstliche Gesten wie das Anbieten von Taschentüchern. All das kann die Betroffenen beruhigen und Vertrauen aufbauen. 

Fazit für die Praxis

Die Psychoonkologie ist heute fester Bestandteil der onkologischen Versorgung. Jeder Arzt, der Krebspatienten behandelt, sollte gezielt nach psychischen Belastungen fragen und in empathischer, patientenzentrierter Gesprächsführung geschult sein. 
 

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