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Real-World-Daten bestätigen Wirksamkeit von Cabozantinib

Die Zulassung von Cabozantinib für die Behandlung des metastasierten nicht-klarzelligen Nierenzellkarzinoms basiert auf Studienergebnissen für das klarzellige Nierenkarzinom (ccRCC). Da das metastasierte nicht-klarzellige RCC vergleichsweise selten ist, sind prospektive RCT nur schwer möglich.

Cabozantinib verbessert Gesamtüberleben bei metastasiertem nicht-klarzelligem RCC

Die Zulassung von Cabozantinib für die Behandlung des metastasierten nicht-klarzelligen Nierenzellkarzinoms basiert auf Studienergebnissen für das klarzellige Nierenkarzinom (ccRCC). Da das metastasierte nicht-klarzellige RCC vergleichsweise selten ist, sind prospektive RCT nur schwer möglich. Umso wichtiger sind daher die Ergebnisse einer aktuellen retrospektiven Real-World-Studie, welche eindeutig Vorteile des neuen TKI für das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben bei nicht-klarzelliger Histologie sieht. 

Bei der Studie handelt es sich um eine multizentrische, internationale, retrospektive Kohortenstudie, welche 112 PatientInnen mit metastasiertem nicht-klarzelligem Nierenzellkarzinom einschloss. Die TeilnehmerInnen erhielten während ihrer Therapiezeit das orale Cabozantinib in einer beliebigen Therapielinie.

Retrospektiv erfolgte die Auswertung der Patientendaten mit Blick auf das mediane progressionsfreie Überleben (PFS), das Gesamtüberleben (OS) sowie die mediane Zeit bis zum Therapieversagen. Die mediane Nachbeobachtungszeit der Studie betrug 11 Monate.

PFS und Gesamtüberleben mit Cabozantinib verbessert

Im Ergebnis zeigte sich ein objektives Ansprechen bei den PatientInnen von circa 27% (95%-KI: 19–36%). Während der 11-monatigen Nachbeobachtungsphase betrug die mediane Zeit bis zum Therapieversagen 6,7 Monate (95%-KI: 5,5–8,6 Monate). Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) wurde durch Cabozantinib auf 7,0 Monate gesteigert (95%-KI: 5,7–9,0 Monate). Das mediane Gesamtüberleben (OS) stieg sogar auf etwa 12,0 Monate an (95%-KI: 9,2–17,0 Monate).

Darüber hinaus traten leichtere Nebenwirkungen auf, von denen die häufigsten Fatigue (52%), Diarrhö (34%), Ausschläge und Hand-Fuß-Syndrome (31%), Übelkeit (29%) sowie Hypertonie (28%) ausmachten. Unerwünschte Ereignisse dritten Grades traten sehr viel seltener auf. Hier sind vor allem die Hauttoxizität (4%) und die Hypertonie (4%) zu nennen. Behandlungsabhängige Sterbefälle gab es in dieser Studie keine.

Von 54 PatientInnen lagen den ForscherInnen Tumor-Daten aus dem Next-Generation-Sequencing vor. Zu den am häufigsten somatisch veränderten Genen gehörten demnach CDKN2A (22%), MET (20%) und TP53 (11%).

Inwieweit ist das relevant für die Praxis?

Die hier präsentierte retrospektive Kohortenstudie lieferte erstmals Real-World-Daten zum Einsatz von Cabozantinib bei PatientInnen mit metastasiertem nicht-klarzelligem RCC. Dabei zeigte sich, dass der TKI im Praxisalltag wirksam und sicher auch bei PatientInnen mit nicht-klarzelligem metastasierendem Nierenzellkarzinom eingesetzt werden kann. Dies bestätigte die bisherige Zulassung, wenn diese auch überwiegend auf RCTs mit PatientInnen basierte, welche an klarzelligen Nierenzellkarzinomen litten.

Darüber hinaus gab die Studie einen weiteren überzeugenden Hinweis darauf, dass insbesondere bei seltenen Erkrankungen, die über RCTs nicht ausreichend abzudecken sind, Real-World-Daten eine wertvolle Entscheidungsgrundlage für oder wider den Nutzen bestimmter Medikamente bei betroffenen PatientInnen sein können.

Quelle:

Martínez Chanzá N et al., Cabozantinib in advanced non-clear-cell renal cell carcinoma: a multicentre, retrospective, cohort study. Lancet Oncol 2019 [Epub ahead of print]; https://doi.org/10.1016/S1470-2045(18)30907-0