Kognitiver Abbau durch Ernährung mit Fertignahrungsmitteln Logo of esanum https://www.esanum.de

Industriell verarbeitete Lebensmittel sind schlecht fürs Gehirn

Der regelmäßige Verzehr von mehr hochverarbeiteten Lebensmitteln wurde (erneut) von einer großen Studie mit kognitivem Abbau in Verbindung gebracht.

Neue Daten bestätigen schädlichen Einfluss von Fertignahrungsmitteln auf Hirngesundheit

Ein weiteres Memo, weniger verarbeitete Lebensmittel zu essen

Für die Studie wurden 10.775 Beamte im Alter von 35 bis 74 Jahren (Durchschnittsalter bei Studienbeginn: 51,6 Jahre, 53% Weiße, 54,6% Frauen) aus sechs brasilianischen Städten rekrutiert und in drei Wellen im Abstand von etwa vier Jahren von 2008 bis 2017 nachverfolgt.

Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 8 Jahren zeigten Personen mit einem Konsum ultraverarbeiteter Lebensmittel über dem ersten Quartil eine um 28% schnellere Rate globalen kognitiven Abbaus (p = 0,003) und eine um 25% schnellere Rate des Abbaus der Exekutivfunktionen (p = 0,01) im Vergleich zu Personen im ersten Quartil.

"Unsere Ergebnisse stehen in Einklang mit früheren Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von [ultra-verarbeiteten Lebensmitteln] und negativen gesundheitlichen Konsequenzen – wie einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Adipositas, metabolisches Syndrom, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gesamtmortalität – herstellen", schreiben Natalia Gomes Gonçalves, Ph.D., von der University of São Paulo Medical School in Brasilien und Kollegen.2
Auch in der großen, seit mehreren Jahrzehnten laufenden Framingham Heart Study waren proentzündliche Nahrungsmittel mit Hirnalterung assoziiert bzw. mit verringertem Hirnvolumen.

Fazit: Was wir heute essen, bestimmt auch unsere Gesundheit von morgen

"Diese Ergebnisse untermauern die aktuellen Empfehlungen, den Verzehr von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln einzuschränken, da diese die kognitive Funktion beeinträchtigen können", resümieren die Autoren.

Daraus ergibt sich die Frage, wie groß der langfristige Effekt sein könnte, wenn man sich vor Augen führt, dass Kinder und Teenager von 2 bis 19 Jahren im Jahr 2018 rund zwei Drittel (67%) ihrer täglichen Kalorienzufuhr mit ultraverarbeiteten Lebensmitteln deckten, wie die national repräsentative, über viele Jahre laufende Studie NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) zur Ernährung von Kindern.

Weitere Informationen aus dem Fachbereich Neurologie: 

Quellen:
  1. Gomes Gonçalves, N. et al. Association Between Consumption of Ultraprocessed Foods and Cognitive Decline. JAMA Neurology (2022) doi:10.1001/jamaneurol.2022.4397.
  2. Alert, P. N. Limiting Consumption of Ultra-processed Foods May Help Slow Cognitive Decline, Study Suggests. https://alert.psychnews.org/2022/12/limiting-consumption-of-ultra-processed.html.

    letzter Zugriff auf Websites: 10.12.22