Akutes SHD erfordert nicht immer eine OP Logo of esanum https://www.esanum.de

Akutes subdurales Hämatom: chirurgisch oder konservativ?

Die operative Hämatom-Ausräumung ging in einer aktuellen Studie in der Mehrheit der Fälle nicht mit relevant besseren funktionellen Outcomes einher als eine initial konservative Therapie.

Zuerst konservative Strategie beim SDH

Mehrheit profitierte nicht von früher Operation

Aus Daten der CENTER-TBI-Studie (Collaborative European Neurotrauma Effectiveness Research in Traumatic Brain Injury) spricht, dass ein guter Teil der Betroffenen zumindest anfangs sicher konservativ geführt werden könnte.1

In diese Auswertung wurden 1.407 Erwachsene ohne vorbestehende schwere neurologische Störungen eingeschlossen, die innerhalb von 24 Stunden nach Schädel-Hirn-Trauma mit einem akuten subduralen Hämatom vorstellig wurden und bei denen ein Schädel-CT vorlag.

In 24% aller Fälle erfolgte eine sofortige chirurgische Hämatomevakuation (davon 73% per Kraniotomie und 27% per dekompressiver Kraniektomie). Bei weiteren 11% erfolgte eine zeitverzögerte Operation nach anfänglich konservativer Behandlung. Zwischen den Studienzentren gab es eine hohe Schwankung bezüglich der Wahrscheinlichkeit, dass eher die eine oder andere Strategie bevorzugt wird (die Spanne reichte von Zentren mit OP-Raten von 5,6% bis hin zu 51,5%). Die Präferenz eines Zentrums für eine Akutoperation gegenüber einer konservativen Erstbehandlung war jedoch nicht mit einer Verbesserung des funktionellen Outcomes verbunden, gemessen am 8-Punkte-Glasgow Outcome Scale Extended (GOSE) nach sechs Monaten. Eine Odds Ratio größer 1 hätte für einen Benefit der OP gesprochen, ein Wert kleiner 1 für einen Vorteil der konservativen Therapie. Es gab jedoch keinen signifikanten Unterschied (gemeinsame OR 0,92; 95% KI 0,77-1,09).

 

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