- American College of Cardiology. Data Shows Significant Prevalence of Sleep Apnea Among Cardio-Oncology Patients. Feb 09, 2024
Übersetzt aus dem Italienischen.
Die Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, die durch Atempausen während des Schlafs gekennzeichnet ist. Die Erkrankung wird im Gesundheitswesen immer mehr zu einem Thema, insbesondere in den Bereichen Kardiologie und Onkologie.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz in der Allgemeinbevölkerung hat OSA eine Prävalenz von 48-52% und wird mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität und Morbidität in Verbindung gebracht. Frühere Studien haben ergeben, dass die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) und die linksventrikuläre globale Längsdehnung (GLS) eine frühe Kardiomyopathie im Zusammenhang mit einer Krebstherapie vorhersagen können. OSA wird auch mit linksventrikulärer Dysfunktion, kongestiver Herzinsuffizienz und GLS-Anomalien in Verbindung gebracht.
Die Studie konzentrierte sich in erster Linie auf die obstruktive Schlafapnoe (OSA), eine Erkrankung, die auftritt, wenn sich die Rachenmuskeln zeitweise entspannen und die Atemwege während des Schlafs blockieren. Dieser Zustand wurde mit Hilfe des STOP-BANG-Fragebogens, einem etablierten Screening-Instrument für Schlafapnoe, untersucht. Der Fragebogen enthält acht Fragen zu Schnarchen, Müdigkeit, beobachteter Apnoe, erhöhtem Blutdruck, BMI, Alter, Halsumfang und Geschlecht. Die Bewertung basiert auf Ja/Nein-Antworten mit einem Bereich von 0 bis 8. Ein Wert > 3 bedeutet eine hohe Sensitivität bei der Erkennung von mittelschwerer und schwerer OSA.
Die Ergebnisse waren alarmierend: In der kardiologischen Gruppe lag die Häufigkeit der Schlafapnoe bei 54%, in der kardio-onkologischen Gruppe bei 39%.
Die Studie deutet auch darauf hin, dass Personen mit unbehandelter Schlafapnoe oder erhöhtem Risiko für Schlafapnoe zu Beginn eine abnorme linksventrikuläre Belastung aufweisen, die mit ungünstigen kardiovaskulären Ereignissen in Verbindung gebracht wird. Dies bedeutet im Wesentlichen, dass eine unbehandelte Schlafapnoe ein potenzieller Risikofaktor für Herzkrankheiten sein könnte, insbesondere für Personen, die bereits an Krebs leiden.
In einer anderen Studie, in der die Prävalenz der obstruktiven Schlafapnoe bei Patienten untersucht wurde, die wegen Kopf- und Halskrebs im fortgeschrittenen T-Stadium behandelt wurden, wurde bei 72% der Teilnehmer eine OSA diagnostiziert - ein deutlich höherer Prozentsatz als in der Allgemeinbevölkerung. Zu den Risikofaktoren für OSA gehörten das männliche Geschlecht, ein höherer BMI, ein größerer Halsumfang, jahrelanges Zigarettenrauchen, kardiometabolische Begleiterkrankungen, die Einnahme von Medikamenten, die Schläfrigkeit als Nebenwirkung haben, das Vorhandensein von Mandeln, ein niedrigeres T-Stadium, ein höheres AJCC-Stadium und ein HPV-negativer Tumor.
Eine weitere Studie hatte zum Ziel, die klinisch-epidemiologischen Merkmale, die diagnostische Durchführbarkeit und die Behandlung von Patienten mit Verdacht auf obstruktive Schlafapnoe mit kardiovaskulärem Risiko zu ermitteln. Dabei wurde festgestellt, dass 89 % der Patienten an OSA litten, davon 60 % an mittelschwerer oder schwerer Schlafapnoe, die überwiegend bei Männern ab 50 Jahren auftrat. Der wichtigste kardiovaskuläre Risikofaktor war Bluthochdruck. Die Studie zeigte auch, dass die Behandlung mit Herz-Kreislauf-Medikamenten in 82% der Fälle wirksam war, was die Notwendigkeit einer stärkeren Einbeziehung von Kardiologen in die Diagnose und Behandlung von OSA wegen des damit verbundenen erheblichen Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch unterstreicht.
Die Prävalenz der Schlafapnoe in der kardio-onkologischen Population war gleich hoch oder höher als die anderer traditioneller Risikofaktoren, die derzeit in Algorithmen zur Erstellung von Risikofaktorprofilen verwendet werden. Selbst bei normalem LVEF waren Status und Schweregrad der Schlafapnoe mit einer abnormen LV-Deformität verbunden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die LV-LVEF bei Patienten mit unbehandelter Schlafapnoe oder einem hohen STOP-BANG-Score stärker abnormal war.
Obstruktive Schlafapnoe ist bei Männern häufiger anzutreffen, tritt aber bei schwangeren Frauen in ähnlichem Maße auf wie bei Männern und hat anhaltende Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind. Die genauen Mechanismen, die der durch OSA ausgelösten kardiovaskulären Erkrankung zugrunde liegen, sind nach wie vor unklar, aber Entzündungen und oxidativer Stress spielen wahrscheinlich eine Schlüsselrolle.
Angesichts dieser Ergebnisse empfehlen die Autoren, die Bewertung der Schlafapnoe in die routinemäßige Risikobewertung für Patienten, die sich einer Krebstherapie unterziehen, aufzunehmen. Durch die Erkennung und Behandlung dieser Schlafstörung kann das medizinische Personal möglicherweise weitere Komplikationen verhindern und so die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Weitere Studien sind erforderlich, um Risikofaktoren zu ermitteln und ein Screening-Protokoll für OSAS zu entwickeln, insbesondere für schwangere Frauen und ihre Nachkommen.