Klug entscheiden: Kardiologie-Updates 2024 Logo of esanum https://www.esanum.de

Klug entscheiden: Was gibt es Neues in der Kardiologie?

Klug entscheiden ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, um die Erbringung von therapeutischen Maßnahmen zu verbessern, die häufig nicht fachgerecht durchgeführt werden. Was gibt es Neues aus der Kardiologie?

Updates aus dem kardiologischen Bereich

Antiarrhythmische Therapie bei neuem VHF?

Die Positivempfehlung der DGIM betrifft die Behandlung eines neu diagnostizierten Vorhofflimmerns. Als Kriterium hierfür gilt, dass die Rhythmusstörung seit 12 Monaten oder weniger besteht. Liegen gleichzeitig noch kardiovaskuläre Risikofaktoren vor, sollten diese Patientinnen und Patienten eine antiarrhythmische Therapie durchlaufen. Studien haben nachgewiesen, dass dieses Vorgehen mit besseren Outcomes verbunden ist. 

Welche Therapieempfehlungen gibt es?

Die Wahl des Antiarrhythmikums richtet sich bekannterweise nach vorliegenden Komorbiditäten, Risikofaktoren und Patientenwunsch. Auch eine initiale Kardioversion ist möglich, insbesondere bei unklarer Symptomatik. Eine Katheterablation könnte für diejenigen Betroffenen, bei denen eine medikamentöse Therapie nicht zum erhofften Behandlungserfolg geführt hat, zur Wiederherstellung eines Sinusrhythmus führen. Die Maßnahme sollte daher entsprechend erwogen werden. 

Was tun bei permanentem Vorhofflimmern?

Anders sieht die Empfehlung bei permanentem Vorhofflimmern aus: besteht es über viele Jahre hinweg und verursacht nur geringe Beschwerden, sollte keine weitere antiarrhythmische Therapie eingeleitet werden. Dies gilt insbesondere für Menschen über 80 Jahre. Das Absetzen von Medikamenten wie Flecainid, Sotalol oder auch Amiodaron kann ebenfalls erwogen werden.

Die Regulierung der Herzfrequenz und der Schutz vor thromboembolischen Ereignissen sollte dann über andere Wege, beispielsweise durch Betablocker erfolgen. Eine Kardioversion kann erwogen werden, um festzustellen, ob die Betroffenen von einem Sinusrhythmus profitieren. Wenn dies nicht zutrifft, ist eine antiarrhythmische Therapie nicht empfohlen. 

Fazit für die Praxis

Die DGIM gibt im Jahr 2024 eine Positiv- und eine Negativempfehlung aus dem Bereich der Kardiologie. Beide befassen sich mit dem Vorhofflimmern und beruhen auf mehreren Studien. Bei neuem VHF sollte die Arrhythmie behandelt werden, bei langfristig bestehender Erkrankung mit wenigen Symptomen, ist dies jedoch nicht empfohlen. Selbstverständlich ist die Entscheidung für oder gegen eine Therapie immer patientenindividuell und sollte es auch bleiben.

Quelle: