https://www.dggg.de/stellungnahmen/zulassung-von-metformin-in-der-schwangerschaft
Die Zulassung von Metformin in der Schwangerschaft und die damit einhergehende mediale Aufmerksamkeit hat zu einer erhöhten Nachfrage nach dem Medikament in gynäkologischen Praxen geführt. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG (AGG) daher nun eine Stellungnahme herausgebracht, in der die Zulassung des Arzneimittels weiter spezifiziert wird.
Die Fachgesellschaften machen deutlich, dass die Zulassung von Metformin in der Schwangerschaft begrenzt ist auf eine Indikation: die Weiterführung einer schon präkonzeptionell initiierten Therapie eines Typ-2-Diabetes. Das Arzneimittel kann für diese Erkrankung während der gesamten Schwangerschaft verwendet werden.
In der perikonzeptionellen Phase werden Frauen, die am Polycystischen Ovarialsyndrom (PCOS) leiden, manchmal auf Metformin eingestellt. Dieses Vorgehen bleibt auch nach der Zulassung des Arzneimittels während der Schwangerschaft off-label.
Gleiches gilt für die Behandlung eines reinen Gestationsdiabetes (GDM). Während Metformin nun zur Therapie eines schon vor der Schwangerschaft bestehenden Diabetes angewendet werden kann, fehlt die behördliche Zulassung des Medikamentes für die sich während der Schwangerschaft entwickelnde Zuckerstoffwechselstörung.
Während die Anwendung von Metformin bei Typ-2-Diabetes bei Schwangeren mit besserer glykämischer Einstellung und niedrigeren Sektioraten einherging, sind die Vorteile bei PCOS und GDM weniger eindeutig.
Langzeitstudien zeigen zum Beispiel kontroverse Ergebnisse für ein erhöhtes Adipositas-Risiko bei Kindern von PCOS- und GDM-Müttern, die Metformin einnahmen.
Die Zulassungserweiterung von Metformin für die Schwangerschaft bietet neue Therapieoptionen für Frauen, die bereits vor der Empfängnis an Diabetes Typ 2 litten und entsprechend behandelt wurden. Für Patientinnen mit PCOS und Gestationsdiabetes bleibt die Medikation mit Metformin off-label.
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