In Studien konnte nachgewiesen werden, dass Inclisiran sehr effektiv in der Senkung des LDL-Cholesterins ist. Daher liegt der Rückschluss nahe, dass durch die Effekte des Medikamentes Herzinfarkte und Schlaganfälle signifikant reduziert werden können. Oftmals wird das Arzneimittel daher als ein Wundermittel angepriesen. Doch die Realität ist (noch) nicht ganz so rosig. Während die positiven Auswirkungen auf den LDL-Spiegel unumstritten sind, fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit des Wirkstoffes. Auch ist bisher ungeklärt, ob Inclisiran tatsächlich einen größeren Effekt auf die Vermeidung von Schlaganfällen hat als andere – und besser untersuchte – PCSK9-Inhibitoren, so die Fachleute.
Der NHS in England empfiehlt seit 2021 die Verschreibung von Inclisiran für bestimmte Patientengruppen. Doch immer mehr lokale Ärzteschaften raten den in ihrem Bezirk ansässigen Hausärztinnen und Hausärzten von der Verordnung ab. Dies ist keine nationale Empfehlung, sondern lediglich lokal begrenzt.
Die Gründe der Lokalvertretungen sind verschiedener Natur. Zum einen sorgen sie sich um die Vergütung für die Injektion und anschließend notwendige Überwachung der Erkrankten. Niedergelassene Ärzte würden so die Kosten für das Medikament tragen. Auch mangele es an Ressourcen für die Injektion in den Praxen.
Darüber hinaus monieren die Fachverbände das Fehlen von Langzeitdaten zur Sicherheit des Wirkstoffes. Abschließende Ergebnisse werden erst im Jahr 2026 erwartet. Bis dahin solle das Verschreiben und die Anwendung von Inclisiran auf spezialisierte Praxen beschränkt bleiben, so die Ärztevertreter.
Während Inclisiran sehr effektiv den LDL-Cholesterinspiegel senkt, fehlen Langzeitsicherheitsdaten. Dies und die fehlende Kosteneffizienz haben lokale Ärzteschaften in England dazu veranlasst, die Verwendung des Medikamentes nur für spezialisierte Praxen oder Krankenhäuser zu empfehlen. Zu groß ist der Aufwand des Injizierens und der Überwachung der Patientinnen und Patienten. Andere PCSK9-Inhibitoren seien ebenso effizient, so die Experten. Weitere Sicherheitsdaten werden im Jahr 2026 erwartet, bis dahin bleibt abzuwarten, welche Empfehlungen folgen.