Immer mehr Erwachsene leiden an Lebererkrankungen und damit assoziierten langfristigen Organschäden. Man geht davon aus, dass pro Jahr etwa 2 Millionen Menschen an den Folgen dieser Krankheiten sterben. Doch nicht nur die hohe Anzahl an Todesfällen ist alarmierend. Auch die Kosten für die Gesundheitssysteme weltweit sind immens. Daher wird mit immer mehr Druck nach einer Lösung für das Problem gesucht. Die Antwort könnten Statine sein. Die Medikamente sind fast überall verfügbar und kostengünstig. Eine aktuelle Studie hat nun untersucht, ob die Fettsenker auch hepatoprotektiv sind.
Hierzu analysierten und verglichen sie die Outcomes von über 1,7 Millionen Menschen bezüglich Lebererkrankungen, leberbedingtem Tod und hepatozellulärem Karzinom. Die Daten stammten sowohl von Menschen, die Statine einnahmen, als auch von solchen, die die Arzneimittel nicht nahmen.
Dabei wurde deutlich: Statinnehmer hatten ein signifikant niedrigeres Risiko, eine Lebererkrankung zu entwickeln oder an ihr zu versterben. Doch damit nicht genug – Menschen, die die Fettsenker zu sich nahmen, hatten auch ein 42 Prozent niedrigeres Risiko, an einem hepatozellulären Karzinom zu erkranken. Insbesondere Männer und Diabetiker profitierten von der Medikation.
Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Einnahme von Statinen mit besseren Outcomes in Bezug auf die Lebergesundheit verbunden ist. Doch die Autoren machen auch deutlich, dass die Effekte davon abhängig sind, wie lange und in welcher Dosierung die Medikamente eingenommen werden. Weitere Studien sind daher notwendig, um die Ergebnisse weiter zu verfeinern und entsprechende Empfehlungen zu verfassen.
Statine zeigen eindeutig hepatoprotektive Eigenschaften. Ob und inwiefern sich die Medikamente als Breitenprophylaxe eignen, sollte in weiteren Studien untersucht werden.