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Salmonelleninfektion: Tomatensaft als Therapieoption?

Können gewisse Bakterien durch den Genuss von Tomaten unschädlich gemacht werden? Forscher haben untersucht, ob die Stoffe in der Frucht gegen Salmonella typhi wirksam sind.

Welche antimikrobiellen Eigenschaften haben Tomaten?

Was ist so besonders an der Tomate?

Die Tomate kommt fast weltweit vor und wird in den meisten Landesküchen in verschiedener Form zubereitet. Nicht nur ist die Pflanze relativ einfach zu kultivieren und bringt schnelle Ernte, sondern sie ist auch recht kostengünstig verfügbar. Neben ihrem für die meisten Menschen angenehmen Geschmack hat die rote Frucht auch antioxidative Eigenschaften, die sie zu einem wahren Allrounder machen. 

Immer wieder werden der Pflanze auch antimikrobielle Eigenschaften nachgesagt, doch ist diese Vermutung bisher wenig erforscht. Das hat eine aktuelle Studie (DOI:10.1128/spectrum.03102-23) nun geändert. Die Autoren untersuchten, ob die Tomate antimikrobielle Eigenschaften gegen Salmonella typhi, also das Bakterium, das für typhoides Fieber verantwortlich ist, hat. 

Zwei Peptide zeigen gute Wirksamkeit

Die Forscher identifizierten zwei Peptide mit antimikrobieller Wirkung (tomato-derived antimicrobial peptides – tdAMPs) im Genom der Tomate. Beide wirken, indem sie die Bakterienmembran beschädigen und so auch gegen therapieresistente Stämme von S. typhi wirken. tdAMP2 ist dabei etwas effektiver als tdAMP1. Beide wirken auch gegen die hyperkapsuläre Variante des Bakteriums, welche ebenfalls für Endemien mitverantwortlich ist. 

Darüber hinaus waren Tomatensaft und beide tdAMPs gegen uropathogene E.coli wirksam. Ob die Inhaltsstoffe der Frucht möglicherweise auch gegen andere endemische Pathogene wirksam sein könnte, könnte in der Zukunft Gegenstand weiterer Forschungen sein.

Tomaten als natürliche Waffe gegen Infekte

Die Tomate und ihre Peptide scheinen eine vielversprechende antimikrobielle Wirksamkeit gegen S. typhi und einige E.coli-Stämme zu haben. Durch die weltweite Verfügbarkeit und kostengünstige Beschaffung könnte der roten Frucht in der Zukunft eine tragende Rolle im Management und der Prävention von einigen Krankheiten, die durch gramnegative Bakterien ausgelöst werden, zukommen. Weitere Studien könnten hilfreich sein, um die Effektivität dieser Interventionen zu untersuchen.
 

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